Antrag - 21/SVV/0085

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, zu prüfen, ob und wie ein regionales Logistikzentrum mit der Zielsetzung einer Reduzierung des durch den zunehmenden Online-Handels erzeugten Lieferverkehrs in Potsdam möglichst mit der Einbindung von Lastenfahrrädern realisiert werden kann.

Begründung:

Der Fokus der städtischen Verkehrspolitik lag bislang auf der Verbesserung des ÖPNV und der Stärkung des Radverkehrs, um den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Aber auch der Lieferverkehr nimmt beständig zu und belastet die Stadt. So sind insbesondere die Entwicklung des online Handels und die damit verbundenen Warenlieferungen an die Verbraucher eine Ursache für den zunehmenden Lieferverkehr. Diese Entwicklung wurde durch die Corona-Pandemie noch verstärkt und wird voraussichtlich auch langfristig so bleiben. Der dadurch erzeugte Lieferverkehr wird durch viele unterschiedliche Paket- und Expressdienst abgewickelt. Gerade die Vielzahl der Unternehmen erzeugt eine deutliche zusätzliche Verkehrsbelastung, da jedes einzelne Unternehmen die gesamte Stadt mit den Zulieferungen abdeckt.

Mit der Schaffung eines regionalen Logistikzentrums, von dem aus möglichst alle Warenlieferungen in der Landeshauptstadt Potsdam erfolgen, können Mehrfachfahrten durch unterschiedliche Paket- und Expressdienste vermieden werden. Da die Zustellungen von einem solchen regionalen Logistikzentrum nur innerhalb der Landeshauptstadt erfolgen würden, böte sich zusätzlich die Möglichkeit ökologisch attraktivere Zustellungen etwa mittels Lastenfahrräder durchzuführen. Ein solches Logistikzentrum sollte aber auch für die Paket- und Expressdienst attraktiv sein, da durch die Bündelung der Zustellungen weniger Fahrzeuge und Personal benötigt werden. Die Paket- und Expressdienste könnten für die Zustellung „auf den letzten Metern“ die Leistungen bei dem regionalen Logistikzentrum zu günstigeren Preisen einkaufen.