Antrag - 21/SVV/0411

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die Sichtbarkeit des antifaschistischen Gedenkens in der Landeshauptstadt Potsdam (LHP) zu fördern. Dazu sollen folgende Maßnahmen umgesetzt werden:

 

1. Die Webseite der LHP soll um biographische Informationen zu den Potsdamer Bürger*innen ergänzt werden, die mit der Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern“ geehrt wurden ähnlich, wie über diedischen Mitbürger*innen im Kontext der Verlegung von Stolpersteinen informiert wird. Die Informationen sollen auch auf einer digitalen Karte abrufbar sein.

 

2. Antifaschistische Erinnerungs- und Gedenkorte im Potsdamer Stadtgebiet sollen auf einer digitalen Karte auf der Webseite der LHP vermerkt werden. Dazu soll es eine kurze Beschreibung der Lage und Geschichte des jeweiligen Gedenk- und Erinnerungsortes geben. Auch andereglichkeiten zur Information und Sichtbarmachung am jeweiligen authentischen Ort selbst sollen geprüft werden.

 

3. Die Landeshauptstadt Potsdam soll außerdem eine wissenschaftliche Untersuchung zum Todesmarsch beauftragen, der im Februar 1945 aus dem KZ Lieberose über das Potsdamer Stadtgebiet in das KZ Sachsenhausenhrte. Zudem soll geprüft werden, wie die Route und wichtige Orte des Todesmarsches in geeigneter Weise ausgeschildert und sichtbar gemacht werden können.

 

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Erläuterung

Begründung:

 

Die Landeshauptstadt Potsdam hat in den letzten Jahren große Bemühungen unternommen, um eine antifaschistische Gedenkkultur in der Stadt zu fördern und die Zeit des Nationalsozialismus in diversen Geschichtsprojekten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Erinnert sei hierbei an die Neugestaltung des Willi-Frohwein-Platzes in Babelsberg, an die Geschichtsprojekte zu jüdischen Mitbürger*innen mit den Schulen im Kontext der Verlegung von Stolpersteinen oder an die die jährlichen Gedenkveranstaltungen, z.B. zur Erinnerung an die Reichspogromnacht und zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.

 

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass die antifaschistische Gedenkkultur in Potsdam fortgesetzt und weiterentwickelt wird. Mit neuen Forschungsergebnissen, mit neuen technologischen Möglichkeiten und mit neuen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen wird es auch immer wieder neue Formen der Erinnerungen und einen neuen Umgang mit der Gedenkkultur geben.

 

Wirnnen nur aus der Vergangenheit lernen, wenn wir uns mit ihr auseinandersetzen. Die Erkenntnisse aus der Geschichte sind nicht irgendwann abgeschlossen. Gerade neue Generationen können sich durch die Beschäftigung mit authentischen Erinnerungsorten und geschichtlichen Ereignissen kritisch mit dem NS-Regime auseinandersetzen und aus der Geschichte lernen. Dahin zielt unser Antrag.

 

Wir wollen die Sichtbarkeit des antifaschistischen Gedenkens und die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Potsdam fördern. Sowohl auf der städtischen Webseite sowie an verschiedenen Orten im Stadtgebiet sollen Bürgerinnen und Touristen unter Einbeziehung neuer technologischer Hilfsmittel etwas über die Geschichte der Erinnerungsorte und handelnde Personen erfahren.

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