Beschlussvorlage - 03/SVV/0342
Grunddaten
- Betreff:
-
Integriertes Handlungskonzept "Soziale Stadt Am Stern / Drewitz" als Grundlage für die Umsetzung des Bund-Länder-Programms "Soziale Stadt" im Fördergebiet "Am Stern / Drewitz"
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- FB Stadterneuerung und Denkmalpflege
- Einreicher*:
- Frau Juhasz, Tel. 3226
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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04.06.2003
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02.07.2003
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Erledigt
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Ausschuss für Stadtplanung und Bauen
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Vorberatung
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17.06.2003
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Erledigt
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Ausschuss für Gesundheit und Soziales
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Vorberatung
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Erledigt
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Jugendhilfeausschuss
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Vorberatung
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Erläuterung
Begründung:
Die Stadtteile Am
Stern und Drewitz wurden als Fördergebiet in das Bund-Länder-Programm
"Soziale Stadt" aufgenommen. Voraussetzung für die Inanspruchnahme
der Förderung für weitere Einzelvorhaben im Rahmen des Programms ist die
Erstellung eines Integrierten Handlungskonzeptes, das als Orientierungsrahmen
für die Steuerung der Programmumsetzung dient. Durch den gebündelten Einsatz
von Ressourcen und Förderungen in den Stadtteilen sollen städtebauliche, wirtschaftliche,
soziale und kulturelle Benachteiligungen abgebaut werden.
Mit dem Pilotprojekt
der „Sozialen Stadt“ in Potsdam, dem Umbau der ehemaligen Kita Stern II in das
Bürgerzentrum Stern*Zeichen konnten 1999-2001 erste Erfahrungen mit dem neuen,
integrierten Programm gemacht werden, da alle Dezernate der Stadt Potsdam an
der Vorbereitung und erfolgreichen Durchführung dieses Projektes beteiligt
waren. Diese neuen Kooperationsstrukturen zwischen den Fachbereichen der
Stadtverwaltung, den Wohnungsunternehmen, den Akteuren vor Ort und dem
Entwicklungsbeauftragten Stadtkontor dienten als eine gute Basis für die
Erarbeitung des vorliegenden integrierten Handlungskonzeptes für die Stadtteile
Am Stern und Drewitz.
Ziel des
Handlungskonzeptes (Stadtkontor, Potsdam 2002) ist es, einer weiteren
sozialräumlichen Polarisierung innerhalb der Stadt Potsdam im Sinne einer
Präventivstrategie entgegen zu wirken und aktuellen Problemen und Defiziten Am
Stern und in Drewitz zu begegnen. In dem Maße wie die Sanierung in den
Altbauquartieren voranschreitet, ist ein wachsendes Attraktivitätsgefälle
zwischen den Altbauquartieren und den Wohngebieten des industrialisierten
Wohnungsbaus der 60-80er Jahre zu beobachten, dem durch ein breites
Maßnahmenbündel begegnet werden soll. Grundlage hierfür sind u.a. folgende
Analyseergebnisse:
-
Aufgrund
der allgemeinen demographischen Entwicklung in der Stadt Potsdam haben sich die
Sozial- und Altersstrukturen in den Gebieten erheblich verändert, woraus
Handlungsbedarf in Bezug auf die Anpassung der sozialen Infrastruktur
resultiert. Drewitz ist inzwischen der Stadtteil mit dem höchsten Kinderanteil
in Potsdam während Am Stern vor allem die älteren Haushalte an Bedeutung
gewinnen.
-
In
beiden Stadtteilen mit rd. 20.600 Einwohnern hält sich ein wachsender Anteil
der Bewohner inzwischen ganztags im Wohngebiet auf und hat damit weitergehende
Ansprüche an Vielfalt und Lebendigkeit im Gebiet.
-
Beide
Stadtteile hatten in den vergangenen Jahren erhebliche Fortzüge zu verkraften, die
jedoch noch zu keinen hohen Leerständen geführt haben. Allerdings ist
festzustellen, dass die Haushalte, die wegziehen, im Regelfall über höhere
Einkommen verfügen als die zuziehenden Haushalte, die zudem eine geringere
Bindung an den Stadtteil erkennen lassen.
Die aus der Analyse
resultierenden Maßnahmen können den folgenden vier Handlungsfeldern zugeordnet
werden:
-
Weiterentwicklung
der sozialen, kulturellen, bildungs- und freizeitbezogenen Infrastruktur;
-
Verbesserung
des Wohnumfeldes und der ökologischen Situation im Stadtteil;
-
Stärkung
der Bürgerbeteiligung und Unterstützung eines aktiven Stadtteillebens sowie
-
Stärkung
der lokalen Wirtschaft, zielgruppenorientierte Beschäftigungs- und
Arbeitsmarktförderung.
Die Maßnahmen ergänzen
und qualifizieren die vielfältigen Aktivitäten zur Wohnumfeldverbesserung, die
in den vergangenen Jahren im Rahmen des Städtebauförderprogramms zur
„Weiterentwicklung großer Neubaugebiete“ realisiert wurden. Dabei stellen neben
der Stabilisierung der sozialen Einrichtungen die nicht-investiven Maßnahmen
zur Förderung von Nachbarschaft, Urbanität und Bürgermitwirkung im Stadtteil
eine große Chance für neue Entwicklungsimpulse dar.
Bei der Umsetzung des
Handlungskonzeptes kann auf die bereits vorhandenen Kooperationsformen zwischen
den Fachbereichen der Stadtverwaltung und der Wohnungswirtschaft unter
Federführung des Fachbereichs Stadterneuerung und Denkmalpflege in Verbindung
mit dem Stadtteilmanagement aufgebaut werden. Die Bürger, Gewerbetreibenden und
die sozialen Träger sind in diesen Prozess noch stärker einzubeziehen. Aufgabe
des Stadtteilmanagements ist es darüber hinaus, die privaten Institutionen,
sowohl im gewerblichen Bereich in den Zentren als auch im Wohnungsbestand, in
das Gesamtkonzept einzubinden und zu unterstützen. Ergänzt wird diese Struktur
durch Veranstaltungen zur Bürgerinformation- und beteiligung sowie durch
themenbezogene Stadteilforen (z.B. Kinder- und Jugendkonferenz,
Aktionsgemeinschaft der Gewerbetreibenden).
Wichtig ist vor allem
darauf hinzuweisen, dass dieses Programm nicht isoliert betrachtet werden darf,
sondern vielmehr das gesamte Verwaltungshandeln mit den Zielsetzungen dieses
Handlungskonzeptes in Übereinstimmung zu bringen ist.
Das vorliegende
Handlungskonzept ist ein flexibles, fortschreibungsfähiges Konzept, welches auf
verändernde Bedarfe und Rahmenbedingungen ebenso wie auf Bürgeranregungen
eingehen kann. So können z.B. die Diskussionen im Rahmen der Erarbeitung des
Stadtentwicklungsprogramms Wohnen durchaus Folgerungen für die beiden Stadteile
enthalten, die heute noch nicht absehbar sind.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Durch den Beschluss des
Integrierten Handlungskonzeptes entstehen finanzielle Auswirkungen.
Die Kosten, die im Zuge der
Umsetzung der Gesamtmaßnahme “Soziale Stadt Am Stern/Drewitz” entstehen, sind
im Integrierten Handlungskonzept als Finanzierungs- und Kostenübersicht
dargestellt. In den jährlich fortzuschreibenden Maßnahmen- und
Durchführungskonzepten werden die über das Förderprogramm zu finanzierenden
Maßnahmen und Kosten ständig aktualisiert und mit den zur verfügung stehenden
Haushaltsmitteln abgestimmt.
Die im Integrierten
Handlungskonzept genannten Maßnahmen werden durch das Bund-Land-Programm „Die
Soziale Stadt“ finanziert. Ein Drittel der Gesamtkosten der Maßnahmen trägt in diesem
Programm dabei die Stadt Potsdam (kommunaler Eigenanteil), jeweils ein Drittel
werden von Bund und Land übernommen.
Der Ansatz ist in der wie
folgt angegebenen Höhe Bestandteil des Haushaltsplanes 2003 (bzw. des
Finanzplanes). Grundlage der Veranschlagung waren die bereits vorliegenden
Zuwendungsbescheide STE/54/07.1/2001 und STE/54/07/2002 bzw. der bereits im
vergangenen Jahr gestellte Antrag auf Fördermittel. Antragsfrist für den
Folgeantrag ist der 01.06.2003.
Investplanung bis 2006/
Unterabschnitt 62600 (Angaben in EURO) |
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Ausgabe
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Einnahme
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Haushaltsjahr |
.96006
|
.36001 |
.36102 |
|
soziale Stadt STE |
soziale Stadt (B) |
soziale Stadt (L) |
2003 |
1.108.938 |
369.646 |
369.646 |
2004 |
1.641.968 |
547.323 |
547.323 |
2005 |
2.859.016 |
953.005 |
953.005 |
2006 |
3.411.000 |
1.137.000 |
1.137.000 |
Maßnahmen ohne öffentliche
Förderung können durch die Stadt nicht durchgeführt werden. Die geplanten
Maßnahmen sind so zu gestalten, dass die Folgekosten möglichst gering gehalten
werden oder nicht entstehen. Leistungen Dritter werden, soweit möglich, mit der
Förderung kombiniert (wie z. B. über das Arbeitsamt), um die Nachhaltigkeit des
Programms zu gewährleisten.