Beschlussvorlage - 21/SVV/0936
Grunddaten
- Betreff:
-
Vertiefende Untersuchung zum Reisebustourismus in Potsdam
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Fachbereich Kommunikation und Partizipation
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, Fachbereich Kommunikation und Partizipation
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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22.09.2021
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
1. Die „Vertiefende Untersuchung zum Reisebustourismus in Potsdam“ (gemäß Anlage) bildet die strategische Grundlage für die weitere Entwicklung des Reisebustourismus in der Landeshauptstadt Potsdam.
2. Der Oberbürgermeister wird beauftragt, gemeinsam mit den beteiligten Akteuren die Realisierbarkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen zu prüfen und wenn möglich, das in dem Bericht enthaltene Handlungs- und Maßnahmenkonzept umzusetzen bzw. auf dessen Umsetzung hinzuwirken.
3. Zunächst sollen die kurzfristigen Maßnahmen geprüft und wenn möglich, umgesetzt werden. Anschließend soll eine Evaluierung der Zielerreichung erfolgen, um entscheiden zu können, ob eine Umsetzung der mittel- und langfristigen Maßnahmen notwendig ist oder die Ziele bereits erreicht wurden.
4. Die Stadtverordnetenversammlung ist regelmäßig über den Stand der Umsetzung des Handlungs- und Maßnahmenkonzeptes zu informieren.
Erläuterung
Berechnungstabelle Demografieprüfung:
Wirtschaftswachs-tum fördern, Arbeitsplatzan-gebot erhalten bzw. ausbauen Gewichtung: 30 | Ein Klima von Toleranz und Offenheit in der Stadt fördern Gewichtung: 10 | Gute Wohnbe-dingungen für junge Menschen und Familien ermöglichen Gewichtung: 20 | Bedarfsgerechtes und qualitativ hochwertiges Betreuungs- und Bildungsangebot für Kinder u. Jugendl. anbieten Gewichtung: 20 | Selbstbestimmtes Wohnen und Leben bis ins hohe Alter ermöglichen Gewichtung: 20 | Wirkungs-index Demografie | Bewertung Demografie-relevanz |
1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 30 | geringe |
Begründung:
Im Sinne einer kontinuierlichen Fortschreibung und Vertiefung der im März 2017 beschlossenen „Tourismuskonzeption 2025 der Landeshauptstadt Potsdam“ (DS 17/SVV/0060) wurde die „HOFFMANN-LEICHTER Ingenieurgesellschaft mbH“ mit der Aktualisierung und Anpassung der „Touristenbuskonzeption“ aus dem Jahr 2010 beauftragt. Eine externe Vergabe war notwendig, da die querschnittsorientierte Untersuchung fachspezifische Kenntnisse sowohl im Bereich „Verkehrswesen, Verkehrslenkung und -management, Straßenverkehrsrecht“ als auch im Bereich „Tourismus“ erfordert.
Der nun vorliegende Abschlussbericht beinhaltet eine umfangreiche Bestandsanalyse inkl. Erfassung des Umsetzungsstandes der Maßnahmen aus dem Jahr 2010. Der Bericht weist zwölf Möglichkeiten zum Parken und Halten von Reisebussen in Potsdam aus, womit eine Erschließung der wichtigsten touristischen Ziele sichergestellt ist.
Es wird festgestellt, dass das derzeitige Parkplatzkonzept für Reisebusse gut funktioniert und beibehalten werden kann. Es bedarf zum derzeitigen Stand keiner weitgreifenden Konzeptanpassung, da keine generellen Engpässe der Stellplatzkapazitäten vorhanden sind, sich das Parkplatzkonzept über die Jahre hin bewährt hat, die dafür benötigte Infrastruktur bereits vorhanden ist und sich das System in der Stadt etabliert hat.
Bei der Bestands- und Mängelanalyse wurde auf die Einbindung möglichst vieler beteiligter und betroffener Akteure Wert gelegt. So konnten mithilfe einer Online-Befragung im September/Oktober 2020 die Interessen, Meinungen und Belange von Personen aus der Reisebus-, Hotel- und Kulturbranche erfasst werden. Am 13. Oktober 2020 wurde mit insgesamt 21 Teilnehmenden eine Beteiligtenrundfahrt in einem Reisebus durchgeführt mit dem Ziel, sich vor Ort ein Bild über die Erschließung, Infrastruktur sowie ggf. Mängel wichtiger Busparkplätze und Sehenswürdigkeiten zu machen. Am 28. Juni 2021 fand eine Präsentation des Konzeptes statt verbunden mit der Möglichkeit, Hinweise und Anregungen zum Untersuchungsbericht zu geben. Die Ergebnisse der Befragungen, Diskussionen und die Anregungen wurden von HOFFMANN-LEICHTER protokolliert und im weiteren Prozess sowie im vorliegenden Abschlussbericht berücksichtigt.
Mithilfe einer Benchmark-Analyse mit Reisebuskonzepten anderer Städte wurden Erfolgsfaktoren und Verbesserungspotenziale identifiziert, die im weiteren Erarbeitungsprozess auf Potsdam übertragen wurden.
Den Rahmen für die Definition der Leitziele des vorliegenden Konzeptes bilden die Gesamtstädtischen Ziele der Landeshauptstadt Potsdam. Insbesondere folgende Ziele dienen als Leitplanken: Umweltgerechte Mobilität, Wachstum mit Klimaschutz und hoher Lebensqualität, vielseitiges Unternehmertum, vorausschauendes Flächenmanagement und digitales Potsdam.
Im Abgleich mit bereits vorhandenen Konzepten und bestehenden Planungen wurden konkrete Maßnahmenvorschläge (inkl. Prioritäten, Zeithorizont, z. T. Kostenschätzungen) erarbeitet, mit dem Ziel, sowohl die verkehrlichen als auch die tourismuswirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Reisebusse so optimal wie möglich zu gestalten. Denn für die Erreichung der ambitionierten Ziele, die in der Tourismuskonzeption 2025 fixiert wurden, ist der Gruppentourismus – und hier insbesondere der Busreisetourismus – ein bedeutendes Segment. Ein weiteres Ziel der Maßnahmen ist, Belastungen, die von fahrenden und parkenden Reisebussen ausgehen, nach Möglichkeit zu reduzieren, insbesondere dort, wo sie geballt in Erscheinung treten.
Die kurz- und mittelfristigen Maßnahmen dienen v. a. der Beseitigung der in der Analysephase festgestellten Defizite und Mängel sowie der Verbesserung der Kommunikation. Bisher gibt es leider keine Datenbasis zum Reisebusaufkommen in Potsdam. Die Durchführung einer Verkehrszählung wäre jedoch unter dem Einfluss der Corona-Pandemie wenig zielführend gewesen und wurde stattdessen als kurzfristige Maßnahme definiert.
Für den Fall, dass es zukünftig zu einem weiteren Anstieg des Reisebustourismus in Potsdam kommt und die innerstädtischen Parkplatzkapazitäten nicht mehr ausreichen sollten, wird aus gutachterlicher Sicht langfristig eine Anpassung der Strategie empfohlen. Geprüft werden sollte dann eine Kombination aus Parkplatz- und Terminalkonzept, um den ruhenden Reisebusverkehr zu bündeln und aus dem Innenstadtbereich weitestgehend fernzuhalten. Der Parkplatz auf dem Bassinplatz würde dann nur noch als zentrale Ein- und Ausstiegsstelle dienen. Ein geeigneter Standort für einen Reisebusabstellplatz müsste gefunden werden. Das neue Reisebusterminal auf dem Bassinplatz sollte dann mit dem ÖPNV verknüpft werden, so dass v. a. die Sehenswürdigkeiten, die über keinen eigenen Reisebusparkplatz verfügen, von hieraus bequem mit dem ÖPNV erreicht werden könnten.
Die von HOFFMANN-LEICHTER entwickelte Strategie steht im Einklang mit Zielvorgaben anderer städtischer Konzepte und berücksichtigt bereits bestehende Planungen.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Fazit finanzielle Auswirkungen:
Die Beschlussvorlage selbst hat keine finanziellen Auswirkungen. Die Umsetzung der im Untersuchungsbericht vorgeschlagenen Einzelmaßnahmen ist abhängig von den zukünftigen Haushaltsplänen und steht somit unter dem Vorbehalt der Beschlussfassung über die Haushaltspläne der jeweiligen Jahre.
Im Konzept sind auch Handlungsempfehlungen enthalten, die nur durch Dritte umgesetzt werden können. Hierzu werden detaillierte Abstimmungen zwischen der Landeshauptstadt Potsdam und den betroffenen Akteuren erfolgen.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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15,7 MB
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2
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(wie Dokument)
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42,5 MB
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