Beschlussvorlage - 21/SVV/1068

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

 

Die auf Antrag der Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes benannten Frauen:

 

  1. Olga Bathe
  2. Wally Lehnert
  3. Martha Ludwig
  4. Anna Müller
  5. Friedel Springer
  6. Gertrud Henkel

 

werden in den Straßennamenpool der Landeshauptstadt Potsdam aufgenommen.
 

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Erläuterung

Begründung:

 

Nachfolgend sind einige Lebensdaten der r die Aufnahme in den Straßennamenpool vorgeschlagenen Frauen dargelegt:

 

Olga Bathe

 

Die Arbeiterin war seit 1911 in der sozialdemokratischen Frauenbewegung von Nowawes aktiv und trat öffentlich für Frauenrechte und das Frauenwahlrecht ein. Als Vorsitzende des AWO-Ortsausschusses Nowawes organisierte sie seit 1926 eine Suppenküche für Kinder und Arbeitslose. 1925 - 1931 war sie Beisitzerin im SPD-Ortsvorstandes.

 

Wally Lehnert, geb. ller (*1905, 1977)

 

Die Arbeiterin war seit 1920 Mitglied des KJVD, trat ab 1923 der KPD Nowawes bei, wo sie für die Frauenarbeit zuständig und als Zellenkassiererin tätig war. Nach der Machtübernahme war sie im Untergrund für die KPDtig. Zusammen mit ihrem Mann versteckte sie in ihrer Laube kurz vor der Befreiung sowjetische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Am Tag der Befreiung von Babelsberg am 24.04.1945 sorgte sie zusammen mit Gleichgesinnten und Zwangsarbeiter*innen der Lokfabrik von Orenstein & Koppel, dass eine Panzersperre in Höhe des ehemaligen Bahnhof Drewitz (heute Potsdam-Medienstadt) beseitigt wurde.

 

Martha Ludwig, geb. Deinert - das dchen Krümel" (*1908, †1992)

 

Martha Ludwig war Hilfskraft im Standesamt Babelsberg. Dabei ermöglichte sie hinter dem cken des Standesbeamten die Ausfertigung einer Geburtsurkunde r das Kind einer sowjetischen Zwangsarbeiterin. Nach der Befreiung wurde sie Volksrichterin und schrieb 1970 das Kinderbuch Das Mädchen Krümel", das autobiographische ge ihrer Nowaweser Kindheit und Jugend enthält, welches auch 1976 durch das DDR-Fernsehen verfilmt wurde.

 

Anna Müller, geb. Meier

 

Die Gemeindepolitikerin war ab 1912 SPD-Mitglied, trat 1915 zur USPD über und dann zur KPD. 1920 wurde sie r die KPD Gemeinvertreterin, später Stadtverordnete. Sie war die einzige Frau in der Geschichte des freigewählten Stadtparlamentes von Nowawes, die Beisitzerin im Vorstand der Stadtverordnetenversammlung wurde. Nach 1933 arbeitete sie illegal für die Rote Hilfe und beteiligte sich nach der Befreiung beim Aufbau des neuen Landes.

 

Friedel Springer, geb. Thomas (*1894, †1979)

 

Die Kindergärtnerin war von 1914 1916 Schwester im Kriegslazarett in Neubabelsberg. Ab 1926 war sie Mitglied der SPD und arbeitet bis 1933 ehrenamtlich r die Arbeiterwohlfahrt. Eine Arbeit für die nationalsozialistische Wohlfahrt lehnte sie ab. Nach der Befreiung ist sie zusammen mit ihrem Mann Mitbegründerin der SPD, wirkt im Frauenausschuss der Stadt Potsdam mit und war seit 1946 Stadtverordnete in Potsdam. 1947 wurde sie Kreissekretärin der Volkssolidarität und 1951 deren ehrenamtliche Vorsitzende.

 

Gertrud Henkel, geb. Vanicek

 

Die Expedientin und Sozialdemokratin war von 1929 bis 1933 Stadtverordnete und leitete die Nowaweser Kinderfreundegruppe.

 

 

Alle o.g. Frauen lebten und wirkten somit im alten Nowawes und haben daher einen historischen Bezug zum heutigen Stadtteil Babelsberg. Insbesondere vor dem Hintergrund des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung DS-Nr.: 15/SVV/0047 sowie dem Folgebeschluss DS-Nr.: 17/SVV/0013 zur vorrangigen Verwendung von Frauennamen bei Straßenbenennungsverfahren, sollen die o.g. Frauen in den Straßennamenpool aufgenommen werden, um dem Ziel der Verwendung von mehr Frauennamen als Straßennamen näher zu kommen.

 

Der Ausschuss für Kultur stimmte in seiner Sitzung vom 19.11.2020 einstimmig für die Aufnahme in den Straßennamenpool.

 

 

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Fazit finanzielle Auswirkungen

Mit der Aufnahme der Frauennamen in den Straßennamenpool der Landeshauptstadt Potsdam entstehen der Landeshauptstadt Potsdam keine Kosten.
 

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