Mitteilungsvorlage - 03/SVV/0444

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:

 

 

Bericht über Unfallschwerpunkt und Arbeitsweise der Verkehrsunfallkommission (VUK).

Reduzieren

Erläuterung

Bericht über Unfallschwerpunkt und Arbeitsweise der Verkehrsunfallkommission

VERKEHRSUNFALLKOMMISSION (VUK)

 

Allgemein

Die ortsbezogene Auswertung von Straßenverkehrsunfällen ist eine wesentliche Voraussetzung für die Festlegung von Maßnahmen zur Verhinderung von Verkehrsunfällen und damit zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.

Durch die örtliche Unfalluntersuchung sind frühzeitig auffällige Bereiche (Unfallhäufungsstelle) sowie mögliche Zusammenhänge zwischen typischen Verhaltensweisen von Verkehrsteilnehmern und den örtlichen Besonderheiten des Verkehrsraumes zu erkennen, die eine Häufung von Straßenverkehrsunfällen begünstigen. Dabei ist Unfällen mit Personenschaden besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

Zur Beseitigung möglicher Ursachen kommen polizeiliche, verkehrsrechtliche und straßenbauliche Maßnahmen in Betracht.

 

Örtliche Verkehrsunfallkommission

In den Landkreisen und kreisfreien Städten bestehen Verkehrsunfallkommissionen. In den großen kreisangehörigen Städten können mit Zustimmung der obersten und der zuständigen unteren Verkehrsbehörde örtliche Verkehrsunfallkommissionen gebildet werden.

 

Mitglieder der Verkehrsunfallkommission sind Vertreter

-          der örtlichen zuständigen Straßenverkehrsbehörde,

-          der örtlich zuständigen Straßenbaubehörde,

-          der örtlich zuständigen Polizeibehörde

-          sowie eingeladene Gäste.

 

Die Federführung in der VUK obliegt jeweils der örtlich zuständigen Straßenverkehrsbehörde.

 

Aufgaben der örtlichen VUK

Aufgabe der örtlichen Verkehrsunfallkommission ist es , Vorschläge zur Entschärfung bzw. Beseitigung von unfallauffälligen Bereichen zu beraten, diese näher zu untersuchen sowie dazu geeignete Maßnahmen zur Beseitigung zu beschließen und auszuführen. Verbesse-rungsmaßnahmen sind auch dann vorzuschlagen, wenn in absehbarer Zeit eine völlige Umgestaltung der Örtlichkeit geplant ist.

 

Zur Klärung von geeigneten Verbesserungsmaßnahmen sind grundsätzlich Ortsbesichtigungen vorzusehen.

Sitzungen der VUK finden lageangepasst – mindestens vierteljährlich  vor der Unfalltypen-Steckkarte  der örtlichen Polizeidienststelle statt.

 

Erkennen und Untersuchungen von Unfallhäufungen

Durch die Polizei sind Unfalltypen-Steckkarten sowie entsprechenden Unfallblattsammlungen anzulegen.

 

Als Grenzwerte für von der Polizei durchzuführende Voruntersuchungen gelten:

· Unfallhäufungsstellen – mindestens fünf gleichartige Unfälle (gleicher Unfalltyp oder gleiche Unfallumstände) in einem Kalenderjahr (Einjahreskarte) oder mindestens 3 Unfälle mit schwerem Personenschaden in drei Jahren (Dreijahreskarte).

 

· Unfallhäufungslinien – mindestens drei Unfälle mit schwerem Personenschaden in drei Jahren (Dreijahreskarten); zusätzlich muss eine Unfalldichte von mindestens einem Unfall ja Kilometer Straßenlänge gegeben sein.  

  

Meldungen von Unfallhäufungen durch die Polizei

Die Polizei hat der Straßenverkehrsbehörde und der Straßenbaubehörde mit Formblatt „Meldung einer Unfallhäufung“ das Ergebnis ihrer Voruntersuchung über

-          Auffälligkeiten/Gleichartigkeiten des Unfallgeschehens

-          Möglicherweise unfallbegünstigende Faktoren

-          in Frage kommende Verbesserungsmaßnahmen

mitzuteilen.

 

Beseitigung von unfallauffälligen Bereichen

Die Straßenverkehrs-, Straßenbaubehörde und die Polizei prüfen gemeinsam, welche Verbesserungsmaßnahmen in Frage kommen. Andere Stellen können bei Bedarf hinzugezogen werden.

 

Sind die unfallbegünstigenden Bedingungen aus der „Meldung über Unfallhäufung“ klar erkennbar und werden die  von der Polizei vorgeschlagenen Verbesserungsmaßnahmen zweckmäßig erachtet, so können weitere Untersuchungen entfallen. In allen Fällen sind noch offenen Fragen in den Verkehrsunfallkommissionen zu erörtern. Erforderlichenfalls sind zusätzliche Informationen, z.B. Geschwindigkeitsmessungen, Verkehrsbeobachtungen u.a. einzuholen bzw. Ortsbesichtigungen durchzuführen.

 

Als Verbesserungsmaßnahmen können sowohl Sofort- als auch mittelfristig Maßnahmen in Betracht kommen. Sofortmaßnahmen können z.B. sein

-          gezielte polizeiliche Verkehrsüberwachung

-          Verkehrsbeschränkung

-          Schutzplanken

-          Sichtverbesserung, z.B. durch Beschneiden/Beseitigung von Büschen oder Bäumen

-          Fahrbahnmarkierungen, Leiteinrichtungen und Beschilderung

-          einfache bauliche Maßnahmen

-          Verbesserung der Wegweisung

-          Veränderung des Signalprogramms der Lichtzeichenanlage.

 

UNFALLHÄUFUNGSSTELLEN  IN  DER  STADT  POTSDAM

 

In Potsdam gibt es momentan 6 Unfallhäufungsstellen, welche von der VUK bearbeitet werden. Zum Vergleich im Jahr 2001 wurden im Stadtgebiet Potsdam noch 19 Unfallhäufungsstellen bearbeitet und im Jahr 2000 waren es noch 33.

Die momentanen Unfallhäufungsstellen sind :

 

Großbeerenstraße / Wetzlarer Straße / A.-Bebel-Straße

Diese Unfallhäufungsstelle wird seit 1999 bearbeitet. Seit der Schließung des Autobahnanschlusses  in der Großbeerenstraße hat sich das Verkehrsaufkommen zwar um ein drittel reduziert , aber es passieren immer noch mehrere Unfälle gleicher Art.

 

Unfallhäufung:

-      seit Juli 2002 - 13 Unfälle (Linksabbiegen aus Ri. Wetzlarer in Ri. Großbeerenstraße bzw. Auffahrunfälle)

-      seit Januar 2003 - 5 Unfälle (3 Auffahrunfälle,2 Linksabbieger)

 

Maßnahmen:

·       1. Schritt: Aufbringen eine Wartelinie für den Linksabbieger wurde bereits umgesetzt.

·       2. Schritt: zweispuriges Geradeausfahren aus der A.-Bebel-Straße in Richtung   

         Wetzlarer Straße auf einspuriges Geradeausfahren reduzieren.

....Da es evt. Probleme bei der Abwicklung des Busverkehres in Richtung Neuendorfer .

... Straße geben könnte wird erst die weiter Unfallentwicklung abgewartet.

·       Beobachtung werden über das Jahr von der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde weitergeführt.

 

Max-Born-Straße / Abfahrt Nuthestraße

Dieser Knoten wird seit 2000 Unfallhäufungsstelle geführt.

 

Unfallhäufung:

- 1 Vorfahrtsunfall

- 1 Auffahrunfall 2003

 

Maßnahmen:

·       Es erfolgte ein Rückschnitt der Sträucher damit die Sichtbeziehungen der einzelnen Verkehrsströme gewährleistet werden kann.

·       Polizei führt verstärkt Geschwindigkeitskontrollen aus Richtung K.-Wolf-Allee durch.

·       Die Markierte Sperrfläche soll durch eine Aufpflasterung ersetzt werden. Die Planung ist bereits abgeschlossen und die Kosten wären für das Jahr 2003 gedeckt. Ein genauer Termin für die Umsetzung ist noch nicht bekannt.

·       Von die Verkehrsplanern wird angestrebt die Diplomarbeit über diesen Knotenpunkt von einem FH Studenten zu erhalten und diese mit der Planung vom Tiefbauamt abzugleichen.

·       Weitere Beobachtung der Unfallentwicklung werden durchgeführt.

 

Wetzlarer Str. / F.-Zubeil-Str.

Seit 2002 ist dieser Knoten eine Unfallhäufigkeitsstelle . Hauptsächlich darin verwickelt ist der Linksabbieger aus der Fritz-Zubeil-Straße der mit den anderen kreuzenden Verkehrsströmen kollidiert.

 

Unfallhäufung:

·       24 Unfälle 2002, 1 Unfall Februar 2003

 

Maßnahmen:

·       Massiv störende illegale Werbung war im Knotenbereich vorhanden und wurde entfernt.

·       Markierung im Knotenbereich wurden angeordnet. Sperrflächen im Knoten sollen den Kraftfahren beim Abbiegevorgang mehr Sicherheit und Übersicht verleihen.

·       Die Radfahrfurt soll mit zwei Piktogrammen und Pfeilen (Zweirichtungsverkehr)  zusätzlich ausgestattet werden.

·       Eine Rückmeldung über die Umsetzung der Anordnung ist noch nicht erfolgt.

·       Vollsignalisierung wird als letztes Mittel vorgehalten.

·       Weitere Beobachtung und Analyse werden durchgeführt.

 

Zeppelinstraße / Einmündung Lennéstraße

Radfahrunfälle entstanden durch die Benutzung des Radweges im Zweirichtungsverkehr, weiterhin Auffahr- und Abbiegungsunfälle von Kfz durch die starke Verkehrsbelastung der Zeppelinstraße.

 

Maßnahmen:

·       Prüfung Freigabe Radverkehr auf Gehweg i. R. Luisenplatz wird erfolgen.

·       Markierung Radfurt über Lennéstraße und Roteinfärbung wird geprüft..

·       Verstärkte Kontrollen der Radfahrer durch die Polizei .

 

Behlertstraße zwischen Berliner Straße und Kurfürsten- / Mangerstraße

Unfallursache:

®  Unfälle im Längsverkehr durch zu späten Spurwechsel

®  falschfahrende Radfahrer aus Richtung Heiliger See

 

Maßnahmen:

·       Hotelroutenführung und Parkleitsystem hinsichtlich Standorte prüfen

·       Sichtbeziehungen zu Wegweisern wurde durch Baumrückschnitt verbessert.

·       Klärung der Verträge mit Telekom über Zu- und Anfahrten Behlertstraße.

 

Rampe Sterncenter, Ein- und Ausfahrt

Diese Unfallhäufungsstelle wurde 2002 geschlossen und Anfang 2003 wieder in die Bearbeitung aufgenommen.

 

Unfallursache:

 -   Ausfahrende Kfz kollidieren mit dem fließenden Verkehr.

 

Maßnahmen:

·       Verkehrszeichen „Vorfahrt beachten“ wurde durch ein Stopp – ersetzt.

·       Auf der Zufahrt zur Brücke soll die Geschwindigkeitsbeschränkung durch ein Piktogramm zusätzlich verdeutlicht werden.

·       Baumaßnahmen zur Entschärfung der Zufahrt werden momentan geprüft.

 

 

 

 

Fazit

Fußgänger sind an den zur Zeit geführten Unfallhäufungsstellen nicht beteiligt. Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Unfallbeteiligung im gesamten Stadtgebiet als sehr gering einzuschätzen.

Des Weiteren werden im Zuge von Aus- und Umplanungen von Straßen in der Stadt Potsdam bereits verstärkt Möglichkeiten untersucht, den Fußgängern ein behinderungsfreies und sicheres Queren zu ermöglichen.

In diesem Zusammenhang wurden in letzter Zeit schon eine Vielzahl kleinteiliger Maßnahmen geplant und umgesetzt, z.B. Querungshilfen in der August-Bebel-Straße und in der Großen Weinmeisterstraße (Schule) sowie Fußgängerquerungshilfen am Knotenpunkt Friedrich-Ebert-Straße/ Charlottenstraße.

Der Einbau von Querungshilfen wurde und wird bereits vielfach  im Zuge des normalen Verwaltungshandelns verkehrsplanerisch untersucht.

Bei einzelnen bestehenden Fußgängerlichtsignalanlagen wurde im Jahr 2002 die Signalsteuerungen verändert. Bei Betätigung der Anforderungstaste wird sofort die Freigabe für die Fußgänger erreicht.

 

Bei der Projektierung und Optimierung von Lichtsignalanlagen wird stets darauf geachtet, dass die Wartezeit von 60 Sekunden gemäß der Richtlinie für Lichtsignalanlagen, nicht überschritten wird. Allerdings kann dies nicht immer gewährleistet werden, da in der Stadt Potsdam gemäß Stadtverordnetenbeschluss der ÖPNV bei einer signalisierten Kreuzung wenn möglich absolute Bevorrechtigung besitzt.

Eine reine Verkürzung der Phasenumlaufzeiten an den Lichtzeichenanlagen würde zwangs-läufig zu einer massiven Verschlechterung des Verkehrsflusses führen, da die in Potsdam üblicherweise in Koordinierung arbeitenden Lichtzeichenanlagen eine dynamische Abwicklung der Fahrzeugströme und insbesondere des ÖPNV bedingen.

 

Bei weiteren Überprüfungen des Straßennetzes werden die Aspekte der Fußgänger verstärkt berücksichtigt.

 

Reduzieren

Fazit finanzielle Auswirkungen

keine

Loading...