Antrag des Ortsbeirates - 22/SVV/0523

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Der Ortsbeirat möge beschließen:

 

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, zu beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, den fehlenden Radweg entlang der Satzkorner Bergstraße zwischen Satzkorn, Bolzplatz und Kreisverkehr B 273 (Abschnitt von ca. 1.100 Metern) in Priorität 1 des Radwegekonzepts zu heben und unverzüglich mit der Planung und der baulichen Umsetzung dieses Radwegs zu beginnen.

 

 

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Erläuterung

Begründung:

Die Satzkorner Bergstraße ist prozentual die am höchsten mit Lkw-Verkehr belastete Straße der Landeshauptstadt Potsdam (laut Radwegekonzept). Der LKW-Verkehr nimmt in der Ortslage Satzkorn stetig zu. Die Straße führt über eine äerst unübersichtliche Bergkuppe. Fußnger, Fahrradfahrer, Autos und LKW müssen zwangsweise den engen Straßenbereich gemeinsam nutzen. Das Fahrradfahren und Zufußgehen auf der von Schwerlastverkehr extrem belasteten, schmalen Straße mit eingeschränkter Sicht ist äerst gefährlich.

 

Der aktuell stattfindende Ausbau des Bahnhofs Marquardt zur Mobilitätsdrehscheibe erfordert, dass auch die entsprechenden Radwege aus den Ortsteilen zum Bahnhof gebaut bzw. vervollständigt werden. Damit der Bahnhof ohne Auto erreichbar wird und von möglichst vielen Menschen genutzt werden kann. Die Satzkorner Bergstraße ist für die Einwohner  Satzkorns, Kartzows und aus Fahrland Nord die direkte Verbindungsstraße zum Bahnhof Marquardt.

 

Im Falle des hier geforderten Radwegs handelt es sich lediglich um einen Lückenschluss von ca. 1.100 Metern.

 

Der Abschnitt ist so gefährlich, dass Eltern aus Sorge vor einem möglichen Unfall ihre Kinder allein nicht mit dem Fahrrad über den Berg fahren lassen. Obwohl es sich um den direkten Schulweg zu zwei Grundschulen (Fahrland und Marquardt) handelt. Bleibt den Kindern der selten fahrende Schulbus oder das "Elterntaxi". Auch die Obstscheune Marquardt ist aufgrund des fehlenden Radwegs aus Richtung Satzkorn/Fahrland Nord für Kunden und Mitarbeiter mit dem Fahrrad schwer erreichbar. Die MitarbeiterInnen der Hauskrankenpflege Doris Hoffie (Satzkorner Bergstraße 2) nnen wegen ihrer Schichtarbeit den Bus nicht nutzen, wenn er noch nicht oder zum Arbeitsbeginn zeitlich stark versetzt fährt. Das Fahrrad fällt wegen der gefährlichen Straße als Verkehrsmittel aus. Das heißt, Menschen ohne Auto haben große Probleme, ihren Arbeitsplatz überhaupt zu erreichen.

 

Straßennutzer berichteten mehrfach von „brenzligen“ Situationen, z.B. wurden Radfahrer auf den sandigen, abschüssigen Randstreifen abgedrängt. Entgegenkommende LKW fuhren sich gegenseitig die Seitenspiegel ab. Der Ortsbeirat möchte verhindern, dass es zu schwereren Unfällen kommt und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gewährleisten.

Das Straßenflurstücks 486, Gemarkung Satzkorn und Marquardt, ist nach Einschätzung des Ortsbeirats Satzkorn breit genug, um einen Radweg neben der Straße zu bauen. Aufwand und Kosten für einen Flächenankauf würden demnach entfallen.

 

Für den Bau eines Fahrradwegs zwischen Satzkorn und dem Kreisverkehr auf der B 273 setzen sich die Ortsbeiräte schon seit vielen Jahren ein.

 

Ein Antrag auf Höherstufung auf Priorität 1 wurde bereits am 14.03.2017 vom OBR Marquardt an die Stadtverwaltung Potsdam gestellt (17/OBR/0030). In der Begründung dieses Antrags heißt es: Im aktuellen Entwurf des Radwegekonzeptes ist der Radweg in Priorität „2“ eingestuft. Der Bahnhof Marquardt soll als Verkehrsknotenpunkt aufgewertet werden (Projekt Ländlicher Raum), als Möglichkeit den ÖPNV stärker zu nutzen. Als P&R stehen dann Parkplätze r PKW und Abstellplätze für Fahrräder zur Verfügung. Um den Radfahrern eine sichere Anfahrt zum Bahnhof Marquardt zu ermöglichen, muss der Radweg zeitgleich sicher ausgebaut werden und damit in die gleiche Kategorie 1 eingestuft werden.“

 

Ein Antrag auf Höherstufung auf Priorität 1 wurde parallel am 16.03.2017 vom OBR Satzkorn an die Stadtverwaltung Potsdam gestellt (17/OBR/0032). In der Begründung dieses Antrags heißt es: Im aktuellen Entwurf des Radwegekonzeptes ist der Radweg nur teilweise in Priorität „1“ eingestuft (zwischen Fahrland und Satzkorn). Die Weiterführung von Satzkorn zur B 273 wurde jedoch in die Priorität "2" eingestuft. Da sich in diesem Abschnitt bereits ein Rad-/ Gehweg bis zum Bolzplatz befindet, macht es Sinn, den noch fehlenden Abschnitt von etwa 1 km bis zur B 273 auch in die Priorität "1" zu übernehmen um somit einen Lückenschluss zu erreichen.

 

Am 22.04.2022 überreichte der Ortsvorsteher von Satzkorn, Dieter Spira, an den Baubeigeordnete Bernd Rubelt eine Petition mit der Forderung zum Lückenschluss des Radwegs zwischen Bolzplatz und Kreisverkehr an der B273. Unterschrieben vom Ortsbeirat, dem Dorf- und Kulturverein „Satzkorn Miteinander“ und dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Satzkorn. Die Forderung findet in der Bevölkerung breite Unterstützung. Was auch im aktuellen Bürgerhaushalt deutlich wird: In der Vorauswahl steht der Radweg an Position vier der Priorisierungsliste.

 

In der Antwort auf eine Kleine Anfrage vom 31.03.2020, Stadtverordneter Troche, Stadtverordneter Adler, Fraktion SPD, 20/SVV/0317“ heißt es: Auch von der Verwaltung werden Sicherheitsdefizite aufgrund des hohen Schwerverkehrsanteils gesehen.

 

Wegen der Klimakrise und des in Potsdam ausgerufenen Klimanotstandes muss der Ausbau der Fahrradwege insgesamt deutlich schneller voran gehen!

 

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