Beschlussvorlage - 22/SVV/0914

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung (SVV) der Landeshauptstadt Potsdam (LHP) am 02.05.2012 gefasste Beschluss, sich finanziell am Betrieb und Unterhaltung des Hauses der Wissenschaft in der 4. Etage des Bildungsforums (heute Wissenschaftsetage WIS im Bildungsforum) zu beteiligen, wird bestätigt.

 

Die LHP beteiligt sich am dem Jahr 2023 für zunächst weitere 5 Jahre an dem Betrieb der Wissenschaftsetage im Bildungsforum.

 

Die Zahlung erfolgt als zweckgebundene Zuwendung an den Verein proWissen Potsdam.

 

Für die Jahre 2023 - 2028 wird weiterhin ein Sockelbetrag in Höhe von 270.000 Euro (Betrieb WIS 190.000 Euro + Wissenschaftskommunikation 80.000 Euro) gezahlt.

 

Für die Laufzeit des Smart-City Projektes Potsdam Lab wird von 2023 - 2026 ein zusätzlicher Personal- und Sachkostenzuschuss in Höhe von 139.000 Euro sowie ein Ausgleichsbetrag in Höhe von 11.000 Euro für Tariferhöhungen gezahlt.  

 

Anhand der Abrechnung des ersten Betriebsjahres 2023 wird die Höhe des finanziellen Zuschusses evaluiert und für die Jahre 2024-2026 angepasst wobei die Höhe des über den Sockelbetrag hinausgehenden Zuschusses auf höchstens 139.000 Euro für Sach- und Personalkosten gedeckelt ist.  

 

Das Smart-City Projekt wird in der ersten Hälfte des Jahres 2026 unter Mitwirkung des Digitalisierungsrates evaluiert und der Stadtverordnetenversammlung eine Fortführungsprognose des PotsdamLab in Zusammenarbeit mit ProWissen, zunächst bezogen auf die die Jahre 2027-2028, zum Beschluss vorgelegt.

 

Die Stadtverordnetenversammlung appelliert an die Mitglieder im Verein ProWissen zu prüfen, wie auch sie einen Beitrag zur Sicherung von ProWissen als einzigartige Plattform für die Wissenschaftskommunikation und den Wissenstransfer leisten können. 

 

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Erläuterung

Berechnungstabelle Demografieprüfung:

 

 

Klimaauswirkungen

 

 positiv  negativ  keine

 

 

 

Begründung: Wissensbasierte Stadtentwicklung ermöglichen und beschleunigen

 

-          Potsdam hat eine über 100-jährige Forschungstradition.

-          Potsdam hat bezogen auf die Einwohnerzahl eine der höchsten Wissenschaftsdichten in Deutschland: Mehr als 10.000 Menschen arbeiten in der Wissenschaft, rund 1/6 der in Potsdam arbeitenden Wissenschaftler kommt aus dem Ausland.

-          Potsdam hat drei staatliche Hochschulen / Universitäten und sieben Hochschulen in freier Trägerschaft, sowie rund 30 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Hinzu kommen forschende Unternehmen und Institutionen des Wissenstransfers.

-          In Potsdam studieren mehr als 25.000 junge Menschen, pro Jahr verlassen etwa 10.000 Absolvent: innen die Hochschulen. Bundesweite Erhebungen zeigen, dass rund 49% von diesen in der Region bleiben.

-          In der Summe sind die Hochschulen und Forschungseinrichtungen für die Region Wirtschaftsfaktor, Bildungsinstitution, Investitionsmotor und „Jungbrunnen“ zugleich.

-          Im Verein proWissen Potsdam sind alle Potsdamer Institutionen vereint und unterstützen die gemeinsamen Projekte.

 

Wissenschaftskommunikation

Wissenschaftskommunikation wird in Potsdam als kooperativer und lebendiger Dialog gelebt. Ein besonderes Merkmal der Potsdamer Wissenschaftskommunikation sind tragfähige interdisziplinäre Netzwerke und kreative, interaktive Projekte für die breite Öffentlichkeit.  In den ersten Jahren war das Thema Wissenschaftskommunikation innerhalb der LHP im Bereich Marketing verortet, der eng mit dem Verein proWissen Potsdam zusammengearbeitet hat. Später wurde die Wissenschaftskommunikation beim Verein proWissen gebündelt.

 

Wissenschaftskommunikation hat sich in den letzten 10 Jahren stark gewandelt und findet in einem dynamischen Umfeld statt. Knapp zehn Jahre nach der Eröffnung der Ausstellung FORSCHUNGSFENSTER in der Wissenschaftsetage (WIS) im Bildungsforum und im Kontext aktueller Krisen wird deutlich, dass neue, auch partizipative Formate, wichtig sind. Die Institutionen müssen mit ihren Forschungsergebnissen „raus auf die Straße“, zu den Menschen und neue, zeitgemäße Angebote machen. Gleichzeitig soll noch stärker der Dialog gesucht werden, um die Zivilgesellschaft aktiv einzubinden. Eine Weiterentwicklung von einer Wissenschaftskommunikation hin zu einem Wissenstransfer und die Mitgestaltung der Transformation zu Knowledge-Cities (Wissensstädten) ist notwendig.

 

 

 

proWissen Potsdam e.V.

Der Verein wurde 2004 von der Landeshauptstadt Potsdam, der IHK und rund 30 wissenschaftlichen Institutionen gegründet.

 

Der Satzungszweck wird v.a. durch die folgenden drei Schwerpunkte erfüllt:

-          Schaffung eines „Schaufensters der Wissenschaft“ im Zentrum der LHP

Dieses Schaufenster wurde durch die Errichtung der Wissenschaftsetage (WIS) mit der Ausstellung FORSCHUNGSFENSTER im Bildungsforum Potsdam im Jahr 2014 geschaffen

-          Wissenschaftskommunikation und Wissenstransfer in die Gesellschaft

Veranstaltungen (Potsdamer Tag der Wissenschaften seit 2013), Vorträge (in der WIS und digital), Ausstellungen (FORSCHUNGSFENSTER, Wanderausstellungen in der WIS, Open-Air Ausstellungen an Bauzäunen), Teilnahme an Veranstaltungen von Kooperationspartnern (Umweltfest, Warm-up)

-          Netzwerkarbeit an den Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft

 

Biosphäre

Mit der Entscheidung der Stadtverordneten im Juni 2022, die Biosphäre zu einem Klimahaus umzubauen, entsteht in den nächsten Jahren ein neuer Ort in Potsdam für eine rgernahe Wissenschaftskommunikation. ProWissen Potsdam e.V. arbeitet in verschiedenen Projekten eng mit der Biosphäre zusammen und kann Teile der Wissenschaftskommunikation auch dorthin verlagern, um so die Sichtbarkeit zu erhöhen.

 

Smart City

Die Stadtverordnetenversammlung hat den Oberbürgermeister im Jahr 2019 beauftragt, sich am Wettbewerb SmartCity Modellkommune zu bewerben und hat die Bewerbung der LHP unterstützt.

 

Die Landeshauptstadt Potsdam ist seit Juli 2021 Smart City Modellkommune (Förderung durch das ehem. Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI)). Das Smart City Konzept der LHP konzentriert sich auf innovative und sozial gerechte Digitalisierung, Klimawandel und die Weiterentwicklung und Stärkung von Bürgerbeteiligung. Mithilfe der Bundesförderung kann die LHP in den nächsten fünf Jahren in die Planung und Umsetzung von Maßnahmen investieren. Die Bewerbung wurde u.a. von zahlreichen Akteuren der Potsdamer Wissenschaft unterstützt.

 

Neben den digitalen Formaten und Möglichkeiten im Smart City Prozess, soll ein realer dauerhafter Raum für Bürgerbeteiligung etabliert werden, an dem sich unterschiedliche Menschen treffen und zusammenarbeiten, um Wissenstransfer und Austausch innovativ zu erproben. Bereits 2019 wurde in einem Design Thinking Prozess mit der HPI D-School festgestellt, dass sich die Wissenschaftsetage WIS dafür eignet. Ausgehend von diesen Arbeitsergebnissen wurde die Idee eines realen Raums als Lab“, heute: POTSDAM LAB weiterentwickelt.

 

r die Umsetzung des Beschlusses der SVV zur Bewerbung um die SmartCity Modellkommune ergeben sich für die konkrete Ausgestaltung der Smart City Projekte, bei allen beteiligten Geschäftsbereichen und Partnern (SWP, ProWissen) weitere Personalbedarfe, die sich nicht aus dem normalen Geschäftsbetrieb decken lassen. Während in den Geschäftsbereichen der LHP diese durch Aufstockung des Personal realisiert werden müssen, kann diese bei externen Partnern wie ProWissen nur durch eine Aufstockung der Personal- und Sachkosten erfolgen.

 

Wissenstransfer und Potsdam Lab

Im Smart City Antrag ist das Potsdam Lab als Leuchtturmprojekt ausgewiesen - als physischer Ort für Wissenstransfer, die Umsetzung von Stadtentwicklungsprozessen, für einen Dialog zwischen Wissenschaft, Stadtgesellschaft und Stadtverwaltung. Gemeinsam sollen Lösungen für eine wissensbasierte Stadtentwicklung erarbeitet werden. Die Idee des Potsdam Lab ist auch in Übereinstimmung mit nationalen und internationalen Bestrebungen, die Transformation zu Wissensgesellschaften zu steuern, zu kommunizieren und politisch zu verankern. Inspiration war das Open Lab in Stockholm.

 

Die Institutionalisierung des Potsdam Lab in der Wissenschaftsetage im Bildungsforum bietet die Chance, dieses Projekt an einem „gelernten“ Ort zu installieren, der auch durch die stark frequentierten Orte im Haus SLB & VHS bekannt ist. Auch für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren Expertise das Potsdam Lab bereichern kann und soll, ist er schon heute ein anerkannter Ort des Austausches.

 

rdermittel des BMI werden in einem ersten Schritt dazu genutzt, die Ausstellungsfläche in der WIS als LAB auszustatten. Im Jahr 2023 soll gemeinsam mit proWissen Potsdam e.V. und mit Hilfe externer Unterstützung die strukturelle und inhaltliche Planung weitergeführt werden, mögliche Veranstaltungs- und Beteiligungsformate sollen definiert, ein Betriebskonzept für das Potsdam Lab erarbeitet werden. Hierbei werden Mitarbeiter: innen der Geschäftsstelle proWissen Potsdam e.V. maßgeblich beteiligt, das Personal- und Sachkostenbudget des Vereins wird entsprechend angepasst. Darüber hinaus soll 2023 ermittelt werden, welche Mittel für den dauerhaften Betrieb vorgehalten werden müssten. Geplant ist, dass dieser Betrieb von proWissen Potsdam e.V. und LHP gemeinsam erfolgt. Daher muss die Höhe der Zuwendung an proWissen während des Jahres 2023 verifiziert und perspektivisch verbindlich für die Folgejahre quantifiziert werden.


 

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Fazit finanzielle Auswirkungen

Fazit finanzielle Auswirkungen:

 

r die Zuwendung an den Verein proWissen Potsdam werden mit dem Doppelhaushalt 2023/2024 420.000 Euro im Geschäftsbereich 9, pro Jahr berücksichtigt.
 

 

 

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Anlagen

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