Anfrage - 00/SVV/0982
Grunddaten
- Betreff:
-
Öffentliche Stimmungsmache gegen Bettler/innen am Bassinplatz
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Anfrage
- Federführend:
- Fraktion Die Andere
- Einreicher*:
- Fraktion Die Andere
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Anhörung
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06.12.2000
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Beschlussvorschlag
Seit einigen Wochen sind Bettler/innen am
Kaiser's-Einkaufsmarkt am Bassinplatz zunehmend zur Zielscheibe einer öffentlichen
Stimmungsmache in den Lokalmedien und leider auch in der
Stadtverordnetenversammlung geworden. So wird diesen Personen die Verantwortung an einem Umsatzrückgang bei
Kaiser's zugeschrieben, der wohl eher auf den Konkurrenzkampf im Einzelhandel und
die Verlagerung vieler Buslinien vom Bassinplatz zum Hauptbahnhof zurückzuführen ist. Während seines
Auftritts in der
Stadtverordnetenversammlung stellte der Polizeipräsident klar, dass es keine Rechtsgrundlage dafür gibt, das Betteln zu
verbieten. Das Ordnungsamt kündigte inzwischen an, die Hundehalterverordnung konsequent durchzusetzen und
Personalienfeststellungen
vorzunehmen. Obdachlose und Bettler wurden in den letzten Jahren immer wieder
Opfer rechtsextremistischer Gewalttaten. Mehrfach wurden Obdachlose auf
grausamste Weise gequält, gedemütigt und umgebracht. Oftmals beriefen sich die
Täter vor Gericht später darauf, dass sich die Allgemeinheit schon lange von
den Opfern gestört gefühlt hätte. In
seiner Rede am 10. November auf dem Bassinplatz sagte der Oberbürgermeister,
dass Freiheit nicht nur die Freiheit
des Andersdenkenden sondern auch des Anderen sei.
Frage: Was hat der Oberbürgermeister bislang
unternommen, um angesichts der öffentlichen
Stimmungsmache gegen die Bettler am Kaiser's die Würde und Freiheit
der Betroffenen zu schützen ?