Antrag - 22/SVV/0796

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, ein inhaltliches Konzept zur Schaffung von Lern- und Erinnerungsorten zur Zwangsarbeit in der NS-Zeit im Potsdamer Stadtgebiet zu erarbeiten.

 

Dabei soll die bereits vorhandene Stele in der Großbeerenstraße (Höhe Apolloniahaus) in das Konzept einbezogen und die Errichtung weiterer Stelen in der Gnstraße/Großbeerenstraße und in der Friedrich-Engels-Straße geprüft werden.


 

 

Reduzieren

Erläuterung

 

 

Begründung:

 

Auch in Potsdam wurden während des Zweiten Weltkrieges zahlreiche Lager für Zwangsarbeiter­:innen errichtet, die in Gewerbebetrieben, in der Industrie und in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Viele dieser Orte sind in Vergessenheit geraten oder nicht mehr als solche erkennbar.

 

Bereits im Jahr 2006 verpflichtete sich die Stadt Potsdam mit einem Beschluss der Stadtverordneten­versammlung (06/SVV/0545), „an ausgewählten Orten in Potsdam für eine angemessene Kennzeichnung, die an die Leiden und Opfer der Zwangsarbeiter aus ganz Europa erinnert, Sorge zu tragen.“

 

Wir chten die Umsetzung dieses Beschlusses forcieren und mit unserer Initiative die beiden genannten Orte als authentische und exemplarische Beispiele für Orte der NS-Zwangsarbeit in Potsdam in das öffentliche Bewusstsein cken.

 

Die Geschichtswerkstatt Rotes Nowawes, die AG Geschichtsprojekt freiLand und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Potsdam (VVN-BdA) haben nunmehr vorgeschlagen, Orte der Zwangsarbeit im Nationalsozialismus im öffentlichen Potsdamer Stadtbild zu kennzeichnen. Dazu sollen durch die Landeshauptstadt Potsdam Stelen im öffentlichen Raum aufgestellt werden, die kurz über den Ort informieren und gegebenenfalls über eine Verlinkung oder Weiterleitung weitere Informationen anbieten.

 

In der Großbeerenstraße wurde 2008 vor dem ehemaligen Tor- und Wachgebäude des Rüstungs­betriebes Frieseke & Höpfner eine Stele aus Metall zum Gedenken an die NS-Zwangsarbeiter:innen errichtet. Die daran angebrachte Tafel enthält zweisprachige Informationen (Deutsch und Englisch) zur Geschichte des Ortes und eine Abbildung bzw. Grafik.

 

Ähnliche Stelen könnten auch in der Grünstraße und auf dem freiLand-Gelände aufgestellt werden. In der Grünstraße existierte eines der größten Lager für Zwangsarbeiter:innen, gebaut von der Maschinen- und Bahnbedarf AG (ehemals Orenstein & Koppel). Auf dem heutigen freiLand-Gelände an der Friedrich-Engels-Straße befanden sich die ARADO-Rüstungswerke mit der Hauptverwaltung der ARADO-Werke.

 

Die Stelen sollten sich an der bereits existierenden Stele in der Großbeerenstraße orientieren, um eine Vereinheitlichung in der Gedenkarbeit zu forcieren. Hier, vor dem ehemaligen Tor- und Wachgebäude des Rüstungsbetriebes Frieseke & Höpfner an der Großbeerenstraße, wurde bereits im Jahr 2008 eine Stele aus Metall zum Gedenken an die NS-Zwangsarbeiter:innen errichtet. Wir bereits bei dieser Tafel praktiziert, empfehlen wir auch für die beiden vorgeschlagenen Orte zweisprachige Informationen (Deutsch und Englisch) sowie kurze Informationen und eine Abbildung bzw. Grafik.

 

 

 

Bericht über die Zwangsarbeiterlager in Potsdam im Zeitraum von 1939 bis 1945: https://egov.potsdam.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=775

 

 

 

Reduzieren

Anlagen

Loading...