Antrag - 19/SVV/1298
Grunddaten
- Betreff:
-
Machbarkeitsstudie zur Einführung von Hybrid-Obussen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Einreicher*:
- Fraktion DIE LINKE
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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04.12.2019
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01.03.2023
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Erledigt
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Ausschuss für Klima, Umwelt und Mobilität
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Vorberatung
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19.12.2019
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23.02.2023
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, in einer detaillierten Untersuchung die Einführung von Hybrid-Obussen im Potsdamer Stadtverkehr untersuchen zu lassen. Die Machbarkeitsstudie soll dabei die Erfahrungen von Städten, die Hybrid-Obusse bereits einsetzen, z.B. Eberswalde, Solingen und Zürich berücksichtigen.
Die Studie soll klären, wie hoch der Anteil des Netzes, welcher mit Doppelfahrdraht überspannt werden muss, für Potsdam idealerweise sein müsste und in welchen Abschnitten dies möglich ist. Beginnend ab welchem Zeitpunkt und über welchen Zeithorizont können die vorhandenen Dieselbusse durch Hybrid-Obusse ersetzt werden und wie groß ist das Investitionsvolumen?
Die Machbarkeitsstudie wird der Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung im März 2020 vorgelegt.
Erläuterung
Begründung:
Hybrid-Obusse stellen eine alternative Technologie zu reinen Batteriebussen dar.
Konventionelle Batteriebusse werden nur stationär während der Betriebspausen geladen, entweder auf dem Betriebshof oder an den Endhaltestellen. Hybrid-Obusse sind mit Batterien ausgestattete Obusse. Die Batterien werden während der Fahrt unter Oberleitung, dem sog. „In-Motion Charging“. Eine Untersuchung soll hervorbringen, über welchen Zeithorizont und mit welchem Einsatz an finanziellen Mitteln eine Einführung von Hybrid-Obussen möglich ist und inwieweit diese Technologie gegenüber Batteriebussen im Vorteil ist. Dabei sollen folgende Themen geklärt werden.
1. Welche Vor- und Nachteile bietet die Technologie des „In-Motion Charging“ gegenüber
der stationären bzw. punktuellen Aufladung durch Ladesäulen?
2. Wie hoch ist der Nutzen aus Rekuperation von Bremsenergie während des Betriebes unter
Oberleitung?
3. Welches sind die Erfahrungen von Städten, die reine Batteriebusse einsetzen?
4. Wie sind die Erfahrungen hinsichtlich der Lebensdauer, der Nachbeschaffung und der
Entsorgung der Batterien?
5. Inwieweit und unter welchen Bedingungen könne beide Technologien parallel Busverkehr
verwendet werden?
6. Über welchen Zeitraum kann die Installation der Oberleitung erfolgen?
7. In wie weit muss das bestehende Busnetz in seiner Struktur dem neuen System
angepasst werden?
8. Inwieweit kann die elektrische Infrastruktur der Straßenbahn mit genutzt werden? Welche
Anpassungen sind hinsichtlich der ortsfesten und insbesondere der elektrischen
Infrastruktur nötig?
9. Hybrid-Obusse können als Doppelgelenkbusse bis zu 24 Meter lang sein. Gibt es aktuell
oder perspektivisch nachfragestarke Abschnitte im Potsdamer ÖPNV-Netz, für die ein
Einsatz solcher Fahrzeuge in Frage kommt, weil z.B. der Bau einer Straßenbahn oder eine
Taktverdichtung ausscheidet?