Antrag - 22/SVV/1147

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Der Oberbürgermeister wird in Ergänzung des Beschlusses DS 22/SVV/0744 (Potsdam-Museum) beauftragt, die konzeptionellen und finanziellen Ressourcen für die fachlich erforderliche Grundlagenarbeit zur Sicherung, Erfassung, Digitalisierung und Bereitstellung von archivwürdigen historischen Materialien (Schriftgut, Film- und Fotodokumente, Banner, Plakate u.a.) in den städtischen Institutionen (Stadtarchiv, Potsdam-Museum, Stiftung Lindenstraße u.a.) auf ein angemessenes Niveau anzuheben.

 

Dazu sind ein gemeinsames Gesamtkonzept zu entwickeln, ein Finanzrahmen auch im Vergleich mit anderen Städten zu bestimmen sowie zusätzliche Finanzierungsquellen zu recherchieren.

 

Die Ergebnisse sind der SVV im Juni 2023 vorzulegen.

 

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Erläuterung

Begründung:

 

Die Arbeit im Sinne des historischen, politischen und kulturellen Gedächtnisses und einer lebendigen Erinnerungskultur wird im öffentlichen Bewusstsein überwiegend im politischen Diskurs und auf der Vermittlungsebene wahrgenommen. Letzteres spiegelt sich in Ausstellungen, Veranstaltungen, Veröffentlichungen und anderen Projekten sowohl der genannten Institutionen als auch unabhängiger Institutionen, Vereine, Gruppierungen etc. wider. Auch wenn mit den Planungen für einen Depotkomplex für Stadtarchiv, Potsdam-Museum, Untere Denkmalbehörde sowie Stadt- und Landesbibliothek ein wichtiger und richtiger Weg beschritten wird, fehlt der Blick auf eine der wesentlichen Grundlagen:

 

Sicherung, Inventarisierung, Digitalisierung und Bereitstellung von Archivgut sind essentielle Grundlagen für die historische und kunsthistorische Forschung sowie die ihr folgende Vermittlung und zugleich eng mit diesen verflochten. Sie sind in den Institutionen selbst angesiedelt, aber auch für Anfragen oder wissenschaftliche Kooperationen wichtig, die von Einzelforschenden, aber auch von Einrichtungen wie dem ZZF, der Universität und der SPSG ausgehen können. Die Landeshauptstadt Potsdam sollte in der reichen Landschaft der Geisteswissenschaften entsprechend aufgestellt sein.

 

Nicht zuletzt ist es eine historische Verantwortung, die Materialien verschiedener Zeitschichten, die von Institutionen, Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt werden und die ursächlich mit der Potsdamer Stadtgeschichte verbunden sind und sinnvollerweise auch auf Dauer bleiben sollen, auf der Grundlage ausreichender Ressourcen zu betreuen. Dem kommt in Bezug auf die Geschichte der DDR und die Friedliche Revolution 1989 auch deshalb eine besondere Bedeutung und Dringlichkeit zu, da jeweils aktive Bürgerinnen und Bürger als Zeitzeugen über wertvolle Zeugnisse verfügen und es gilt, diese einvernehmlich zu sichern und für die zukünftige Erforschung Potsdamer Stadtgeschichte verfügbar zu machen.

 

r all das ist die finanzielle und in der Folge personelle Ausstattung für die Grundlagenarbeit, auf der die wissenschaftlichen Vorbereitungen der o.g. genannten Projekte fußen, vollkommen unzureichend und einer an geschichtlich so vielfältig reichen Stadt unangemessen. Auch wenn dies durch Engagement, Sachkunde und Professionalität der Beteiligten teilweise ausgeglichen wird, sind die derzeitigen Verhältnisse nicht zukunftsfähig und bedürfen einer konzeptionell und finanziell untersetzten Weiterentwicklung. Es versteht sich von selbst, dass dies nur gemeinsam in Zusammenarbeit der genannten städtischen Einrichtungen erfolgen kann.

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Anlagen

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