Antrag - 23/SVV/0528

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Aus dem Beschlusstext der Drucksache 22/SVV/0585 wird folgender Satz gestrichen:

 

Der Name „Heinrich George“ (1893 - 1946, Schauspieler) wird in den Straßennamenpool der

Landeshauptstadt Potsdam aufgenommen und an geeigneter Stelle wiederverwendet.

 

 

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Erläuterung

Begründung:

 

Der zum Beschlussvorschlag DS 22/SVV/0585 vorgelegte Änderungsantrag der Fraktion DIE aNDERE, den Namen Heinrich George nicht wiederzuverwenden wurde damit begründet, dass eine weitgehende Einigkeit darüber besteht, dass nach einem NS-Staatsschauspieler wie Emil Jannings keine Straße mehr benannt sein sollte. Folglich soll sein Name auch nicht wieder in den Straßennamenspool zurückgegeben werden. Das muss aber umso mehr für den Namen Heinrich George gelten.

 

George stellte sein schauspielerisches Talent nach Hitlers Machtübernahme schnell in den Dienst des Naziregimes und wirkte bis 1945 aktiv in NS-Filmen und in der Radiopropaganda mit. So spielte er tragende Rollen in den NS-Propagandafilmen Hitlerjunge Quex (1933) und Kolberg (1945) sowie in dem antisemitischen Propagandafilm Jud Süß (1940). Seit 1937 war er Intendant am Berliner Schiller-Theater. 1943 überreichte ihm Goebbels das Verdienstkreuz 2. Klasse. Eine Wiederaufnahme Heinrich Georges in den Straßennamenspool würde hinter dem erreichten Diskussionsstand in der Wissenschaft, in der Potsdamer Stadtgesellschaft und im Kulturausschuss zurückbleiben.

 

Die Mitglieder des Ausschusses für Kultur stimmten mehrheitlich für den Änderungsantrag, den Namen „Heinrich George“ nicht mehr in den Straßennamenpool aufzunehmen mit 6 Ja-Stimmen, bei einer  Nein-Stimme.

 

Durch eine fehlerhafte protokollarische Übermittlung wurde diese vom Ausschuss für Kultur empfohlene Änderung des Beschlusstextes in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 05.10.2022 nicht zur Abstimmung gestellt.

 

Dies soll mit dem vorliegenden Antrag geheilt werden.


 

 

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