Beschlussvorlage - 03/SVV/0634

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, den Betrieb der offiziellen Touristen-Informationsstelle der Landeshauptstadt Potsdam (LHP) mit Zimmervermittlung und Souvenirshop, Programmgestaltung und Gästeführung, EDV/Neue Medien, Marketing und Verkaufsförderung sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die Dauer von 5 Jahren mit Verlängerungsoption auszuschreiben und zum 01. Januar 2004 zu vergeben.

 

Als Zuschuss/Entgelt zahlt die Landeshauptstadt (LHP) an den im Wege der Ausschreibung zu ermittelnden Dienstleister maximal einen Betrag in Höhe von 357.900,00 E (brutto) jährlich.

 

Zur Wahrung der ausreichenden Einflussmöglichkeiten der Landeshauptstadt Potsdam (LHP) auf die Dienstleistungserbringung ist in dem abzuschließenden Dienstleistungsvertrag festzuschreiben, dass der Dienstleister einen jährlichen Marketingplan erstellt, dessen Umsetzung unter dem ausdrücklichen Zustimmungsvorbehalt durch die Landeshauptstadt Potsdam (LHP) steht.

Reduzieren

Erläuterung

 

 

 

 

Gliederung:

 

 

1.      Ausgangssituation

 

 

2.      Variante A – städtischer Eigenbetrieb

 

 

3.      Variante B – Ausschreibung und Vergabe der touristischer Dienstleistungen

 

 

4.      Variantenvergleich

 

 

5.   Empfehlung der Verwaltung

 

 

 

 

Anlagen:

    

 

      1 – Allgemeine Ausführungen zur Gründung von Eigenbetrieben

 

      2 – Tabellen Variantenvergleich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Ausgangssituation

 

Seit Anfang der sechziger Jahre widmet sich Potsdam der Gäste- und Besucherbetreuung in der Stadt. Es existierten dafür verschiedene Organisations-formen mit unterschiedlicher Aufgabenteilung.

 

Am 01.01.2001 wurde die PT Potsdam Tourismus GmbH (PT) zur Entwicklung und Vermarktung der touristischen Angebote der Landeshauptstadt gegründet. Die neue Gesellschaft übernahm die Aufgaben des städtischen Eigenbetriebes und erweiterte diese Kerngeschäftsfelder um den Bereich Marketing.

 

Die Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen seit Ende 2001, vor allem aber in 2002 und eine Unternehmenspolitik, die sich nicht an diesen Bedingungen orientierte, führte zu einer sich ständig verschlechternden wirtschaftlichen Situation der PT.  Darüber hinaus kam der Mitgesellschafter, der Tourismusverband Potsdam Havelland (TVPH), seinen Zahlungsverpflichtungen nur teilweise nach (vgl. dazu auch Vorlage 02/SVV/0845).

 

Im Oktober 2002 erfolgte ein Geschäftsführerwechsel als ein erster Schritt für die Sanierung des Unternehmens. Unverzüglich wurde ein Wirtschaftsprüfer bestellt, der in seinem Gutachten vom 21.Oktober 2002 die Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung der PT feststellte. In der Annahme, die Gesellschaft per 31.12.2002 verlustfrei zu stellen und  unter Beauftragung geschäftsbegleitender Umsetzung von Konsolidierungs-maßnahmen gewährte die Stadtverordnetenversammlung auf Empfehlung des Aufsichtsrates der Gesellschaft am 12.11.2002 einen nicht rückzahlbaren Zuschuss. Auf Grund der nachlaufenden Kosten aus den Jahren 2001 und 2002  konnte das Ziel der langfristigen Sicherung des Fortbestehens des Unternehmens - trotz eingeleiteter Sanierungs- und Personaleinsparungsmaßnahmen - nicht erreicht werden. Die PT war im März 2003 erneut zahlungsunfähig und es bestand der begründete Verdacht einer Überschuldung. Dementsprechend hat die PT Potsdam Tourismus GmbH am 3. April 2003 Insolvenz beim zuständigen Amtsgericht beantragt.

 

Um die touristische Vermarktung Potsdams im Zeitraum zwischen dem Beginn des Insolvenzverfahrens (01.07.2003) und der anschließenden Entscheidung über die zukünftige Organisation der Tourismusförderung  und -entwicklung sicherzustellen, wurde mit Beschluss der SVV vom 23.06.2003 der Insolvenzverwalter Graf Brockdorff mit der Fortführung der Geschäftstätigkeit der PT bis zum 31.12.2003 beauftragt.

 

Der Oberbürgermeister wurde gleichzeitig beauftragt, die Voraussetzungen für die Bildung eines  Eigenbetriebes zu prüfen, dessen Aufgabenprofil auf einem städtischen Zuschuss in Höhe von 357.900 Euro im Jahr basiert und den Leistungsumfang für eine Ausschreibung, die eine teilweise bzw. eine komplette Vergabe der bislang von der PT besetzten Geschäftsfelder zur Beschlussfassung vorzulegen (vgl. dazu Vorlage 03/SVV/0411).

 

 

 

 

 

2. Variante A – Städtischer Eigenbetrieb

 

Die Gründung eines Eigenbetriebes für  den Tourismus-Service und die Tourismus-Vermarktung ist grundsätzlich möglich.

Die Darstellung der Voraussetzungen für die Gründung und die Betrachtung von Vor- und Nachteilen dieser Organisationsform erfolgt unter Punkt 4 im Variantenvergleich.

 

Der frühere städtische Eigenbetrieb Potsdam-Information befindet sich gegenwärtig in der Abwicklungsphase. Die Möglichkeit der Reaktivierung dieses Eigenbetriebes wird zur Zeit durch den Bereich Beteiligungssteuerung geprüft (u.a. in Abstimmung mit dem Ministerium des Inneren). Unter Umständen wäre eine Neugründung eines entsprechenden Eigenbetriebes vorteilhaft.

 

Allgemeine Ausführungen zur Errichtung von Eigenbetrieben sind in Anlage 1 dargelegt.

 

Die Prüfung der Vorraussetzungen zur Gründung eines Eigenbetriebes soll gemäß StVV-Beschluss vom 23.06.2003 unter der Bedingung erfolgen, dass das Aufgabenprofil auf einem städtischen Zuschuss in Höhe von 357.900 € im Jahr basiert.

 

Für die Wirtschaftlichkeitsberechnung kann nicht auf eine qualifizierte Kosten- und Leistungsrechnung der Unternehmen zurückgegriffen werden . Die Leistungsprozesse wurden nicht in der notwendigen Qualität separat nach Geschäftsfeldern erfasst.

 

Es wurde eine Modellrechnung erstellt, die

 

·        die Einnahmen- und Ausgabenrechnung der Potsdam Information des Jahres 2000

·        die betriebswirtschaftliche Auswertung der PT Potsdam Tourismus GmbH (PT) des Jahres 2002

·        sowie den Wirtschaftsplanansatz (Sanierungskonzept) der PT des Jahres 2003 zugrunde legt.

 

Berücksichtigt werden muss, dass die Potsdam Information nicht für das touristische Marketing zuständig war. Im Jahr 2000 wurde die Aufgabe des Tourismus-Marketing von der Leitstelle für Tourismus und einer Arbeitsgruppe für Tourismus (AG) wahrgenommen. Es gab darüber hinaus umfangreiche Marketingaktivitäten der BUGA Potsdam 2001 GmbH. Laut „Touristischem Marketingaktionsplan“ der AG waren in 2000 Ausgaben von insgesamt 737.100 DM (376.873 €) geplant. Allein die tatsächlich getätigten Ausgaben seitens der Stadt betrugen 489.224 DM (250.136 €). Da das BUGA-Jahr 2001 und die entsprechend eingesetzten Marketingmittel – auch die Vorlaufkosten im Jahr 2000 - nicht einem „normalen touristischem Geschäftsjahr“ entsprachen, werden diese Kosten und die entsprechende Einnahmen nicht berücksichtigt. Für die Modellrechnung werden Marketingkosten von 146.000 € zum Ansatz gebracht.   

 

 

 

 

Modellrechnung Eigenbetrieb – neu –

 

Aufgaben:

 

·        Betrieb der offiziellen Tourist-Information mit Zimmervermittlung und Souvenirverkauf

·        Touristisches Marketing / Verkaufsförderung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

·        Programmgestaltung und Gästeführung

 

 

Ausgaben:

 

1. Personal:

 

Die Personalkosten können nur geschätzt werden. Die tatsächlichen Kosten würden entsprechend der persönlichen Vorraussetzungen (Altersstufen nach BAT-O) vom Planansatz abweichen. Es wurden nur Vollzeitstellen kalkuliert.

 

Werkleitung                                                                1 VZ – stelle               45.000 €

 

Buchhaltung / Sekretariat / Infopost                        1 VZ – stelle               35.000 €

 

EDV / Neue Medien / Stammdatenpflege 1 VZ – stelle               35.000 €

 

Marketing / Verkaufsförderung / PR / ÖA   2 VZ – stellen 70.000 €

 

Tourist-Info / Zimmervermittlung / Shop                  5 VZ – stellen         150.000 €

 

Programme / Gästeführung                         3 VZ – stellen 90.000 €

 

 

Personalausgaben Insgesamt:                               13 VZ – stellen           425.000 €

                                                                                    _______________________________

 

 

2. Sachkosten:

 

Miete (inkl. Reinigung und Bewachung)                                                       65.000 €

 

(abhängig vom zukünftigen Standort, Mietvertrag, Mitarbeiterzahl)

                                   

Allgemeine Geschäftskosten                                                                       177.000 €

 

(Mieten, Leasing für Einrichtungen, Versicherungen, Mitgliedsbeiträge, Wartungsverträge, Reisekosten

Abschluss- und Prüfungskosten, Telefon, Porto, Bürobedarf)

 

 

 

 

Marketing                                                                                                       146.000 €

(Drucksachen, Messen, Workshops, Journalistenbetreuung, Anzeigen,

Direkt-Mail-Aktionen, Internet, Presse und Öffentlichkeitsarbeit,

Umlage Historic Highlights of Germany)                                                                                       

 

Einkauf  Souvenirartikel, Karten, Bücher                                          80.000 €

 

Einkauf Gästeführung und Programme                                                      400.000 €

(Buskosten, Honorare der Gästeführer, Eintritt bei touristischen

 Leistungsträgern, gastronomische Leistungen)

 

 

Ausgaben insgesamt                                                                          1.293.000 €                    

(ohne Anfangsinvestition und ohne Abschreibung)                                   ______________________

 

 

Einnahmen (ohne städtische Zuschuss):

 

Verkauf Souvenir / Shop                                                                              100.000 €

 

Zimmervermittlung                                                                                        140.000 €

 

Prospektversand                                                                                               5.000 €

 

Gästeführung und Programme                                                                    528.000 €

 

Marketing (Anzeigenverkauf / Messebeteiligungen)                                               60.000 €

 

 

Einnahmen insgesamt:                                                                            833.000 €

                                                                                                            ______________________

 

 

 

 

   Ausgaben                                                                                 1.293.000 €

-  Einnahmen                                                                                               833.000 €

 

 

Zuschussbedarf                                                                             460.000 €     

                                                                                                            ______________________

 

 

 

 

 

 

 

 

Ergebnis der Modellrechnung

 

Für den Betrieb eines Eigenbetriebes mit den als wesentlich betrachteten Geschäftsfeldern ist ein Zuschuss in Höhe von 460.000 € erforderlich. Zusätzlich müssen für das Jahr 2004 Mittel für die Anfangsinvestition bereitgestellt werden.

 

 

Mit den in der Modellrechnung angenommenen Einnahmen erreicht der Eigenbetrieb eine Eigenerwirtschaftungsquote von 70 %. Damit verbunden ist ein hohes  wirtschaftliches Risiko. Bei geringeren Erlösen wird ein Verlustausgleich notwendig. 

 

Eine Reduzierung des Zuschussbedarfes auf die vorgegebene Summe von 357.900 € ist nur durch Leistungseinschränkungen möglich. Die Kerngeschäftsfelder bzw. hoheitlichen Aufgaben, welche zwingend bedient werden müssen sind die Sicherstellung des Betriebes der Tourist-Information und das touristische Marketing.

 

Eine Verlagerung der Aufgaben des Marketings in die Stadtverwaltung führt zu einer Kostenersparnis von 216.000 € bei 60.000 € Einnahmeverlust beim Eigenbetrieb. Die Kosten werden allerdings nur in den Haushalt der Stadt verlagert. Aus gesamtstädtischer Sicht führt das zu keiner tatsächlichen Einsparung. Das Tourismuskonzept aus dem Jahr 2000 hebt hervor, dass eine organisatorische Trennung zwischen Besucherinformation und der touristischen Vermarktung keinen Sinn macht und kontraproduktiv auf die touristische Entwicklung Potsdams auswirkt.[1]

 

Eine Möglichkeit zur Kostenreduzierung wäre die Einstellung des Geschäftsfeldes Programmgestaltung und Gästeführung. Diese Aufgaben werden seit 1964 seitens der Stadt wahrgenommen. Aus tourismusfachlicher Sicht kann dieses Vorgehen nicht empfohlen werden. Gerade das Gruppengeschäft hat für Potsdam eine große Bedeutung. Im oben bereits zitierten Tourismuskonzept heißt es hierzu: „ Das Verhältnis Individualreisende zu Gruppenreisende sollte sich perspektivisch mehr in Richtung Gruppentourismus entwickeln, ...“[2] Die aus der Aufgabe des Geschäftsfeldes resultierenden Risiken für Umsatzeinbrüche sowohl im Tagesreisegeschäft wie auch bei den Übernachtungen sind nicht kalkulierbar. Dieser Bereich wird kooperativ mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg bearbeitet. Die Tourismusplanung sieht in diesem Bereich durch aktive Besucherlenkung große Entwicklungspotentiale.

 

Eine reine quantitative Bewertung erscheint in Anbetracht der gegebenen Rahmenbedingungen nicht sinnvoll. Die Entscheidung kann nur anhand der im Variantenvergleich unter Punkt  4 dargestellten Kriterien getroffen werden.

 

 

 

 

 

 

 

3. Variante B - Ausschreibung zur Vergabe touristischer Dienstleistungen durch die Landeshauptstadt Potsdam

 

Die Wahrnehmung der Aufgaben im Tourismus bleibt auch zukünftig ein arbeitsteiliger Prozess verschiedener Akteure. Das Kooperationsmodell der Variante B sieht vor, die Aufgaben der Planung, Entwicklung und Kontrolle in hoheitlicher Verantwortung der Stadt zu belassen und das operative Geschäft privatwirtschaftlich zu vergeben, bei Sicherung der Einbeziehung der touristischen Leistungsträger.

 

Wesentliche Grundlage ist weiterhin das von der Stadtverordnetenversammlung beschlossene Tourismuskonzept der Landeshauptstadt Potsdam.

 

Das touristische Leitbild und die strategische Ausrichtung der touristischen Entwicklung bleiben Aufgabe der Stadt. Um die Bedeutung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor zu unterstreichen, ist die Zuständigkeit innerhalb des Geschäftsbereiches Oberbürgermeister im Bereich Wirtschaftsförderung angesiedelt. Die wesentlichen Aufgaben der Stadt umfassen:

 

·        Planung der Entwicklung und Förderung des Tourismus der Stadt insbesondere durch die Fortschreibung des Tourismuskonzeptes

 

·        die Verantwortung für die touristische Infrastruktur

 

·        die Gesamtkoordination aller Beteiligten und der städtischen Ämter

 

·        die Budgetverwaltung und das Controlling

 

·        und die Gremienvertretung.

 

Die Aufgaben touristischer Service und touristisches Marketing werden auf Grundlage des im Folgenden aufgeführten Leistungskataloges ausgeschrieben und zum

01. Januar 2003 fremd vergeben. Der Zuschuss/das Entgelt beträgt maximal 357.900 € jährlich.  Eine qualifizierte Dienstleistungsvertragsgestaltung sichert die notwendigen Mitspracherechte der Stadt.

 

Zur Sicherung der Einbindung der touristischen Leistungsträger sowie anderer Akteure im Tourismus wird ein Tourismusbeirat Potsdam installiert, dessen Empfehlungen Eingang in die konkrete Leistungserbringung finden.

 

 

 

 

 

 

 

Für die Umsetzung der Variante B wird folgender Zeitplan empfohlen:

 

·        17. September 2003                  Ausschreibung im Ausschreibungsblatt des

Landes Brandenburg sowie im EU-Aus-schreibungsblatt

 

·        10. Oktober 2003                        Ende der Angebotsfrist und Beginn der Prüfung

der Angebote

 

·        22. Oktober 2003                        Information des Hauptausschusses über die                                                   eingegangenen Angebote und das Ergebnis der

Prüfung

 

·        23. Oktober 2003                        Beginn der Verhandlungsphase

 

·        1. Sitzung der SVV                     Beschlussfassung der Stadtverordneten-

nach der Kommunalwahl                  versammlung über die Vergabe der Leistungen

 

 

 

Leistungskatalog

 

Allgemeine Aufgabe:

 

Vermarktung der touristischen Angebote der Landeshauptstadt Potsdam und Tourismusservice

in Abstimmung mit der Stadtverwaltung.

 

Aufgaben im Einzelnen:

 

Betrieb der (offiziellen) Tourist–Information der Landeshauptstadt Potsdam mit folgenden Aufgaben:

 

·        Information und Beratung von Gästen / Touristen vor Ort in einer zentralen Geschäftsstelle (ganzjährige Öffnungszeit auch an Sonn- und Feiertagen)

 

·        Telefonische und schriftliche Information und Beratung von Gästen / Touristen (Callcenter / Infopost)

 

·        Zimmervermittlung

 

·        Souvenirverkauf, Verkauf von Informationsmaterial und Potsdam–Literatur

 

·        Pflege der Info–Datenbank DarWin

 

 

 

 

 

Programmgestaltung / Gästeführung:

 

·        Information und Beratung von Gästen und Wiederverkäufern

 

·        Erstellung, Koordination und Abwicklung fester Programme für Individualtouristen / Einzelgäste: öffentliche Stadtrundfahrt sowie sonstige feste thematische Stadtrundgänge und Rundfahrten

 

·        Programmgestaltung und Auftragsabwicklung im  Gruppentourismus (individuell und laut Verkaufskatalog)

 

·        Pflege der Stammkundendatei, Mailingaktionen zu den aktuellen Angeboten

 

·        Programmgestaltung Journalistenreisen

 

·        Rechnungslegung des Bereiches, Statistik

 

·        Vorbereitung und Durchführung von Weiterbildungsveranstaltungen mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin Brandenburg für Mitarbeiter und Gästeführer

 

 

Marketing / Verkaufsförderung

 

·        Marketingplanung und Erarbeitung der jährlichen Marketingpläne in Abstimmung mit der Stadtverwaltung und den Leistungsträgern

 

·        Konzeption und Produktion von Printprodukten (Angebotskataloge für Individual- und Gruppenreisen, Spezial–Broschüren oder Flyer incl. Datensammlung, Akquisition von Anzeigen, Layouterstellung in Abstimmung mit Agenturen, Druckangebote und Drucküberwachung, Distribution)

 

·        Organisation von Messebeteiligungen, Promotionsveranstaltungen, Einwerbung von Leistungsträgern für Beteiligung, Messedienst mit dazugehörigen Vertriebsaktivitäten, Teilnahme an Workshops

 

·        Aufbau und Pflege von Datenbanken (Messe / Mailing)

 

·        Mailingaktionen, Produktion und Schalten von Anzeigen

 

·        Betreuung der touristische relevanten Mitgliedschaften in Abstimmung mit der Stadt

 

·        Marktforschung / Statistik

 

 

 

 

 

 

EDV / Neue Medien

 

·        Betreuung und Entwicklung des Netzwerkes und der IRS–Software DarWin (Stammdatenpflege)

 

·        Betreuung der individuell erstellten und im Einsatz befindlichen Software

 

·        Entwicklung und Betreuung des Internetauftrittes (eigener / potsdam.de)

 

 

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:

 

·        Medienarbeit mit Newsletter, Pressekonferenzen, Medienkooperationen u.ä.

 

·        Betreuung von Pressereisen, Redaktionsbesuche

 

·        Pressedienste / Digitales Fotoarchiv

 

 

Sonstige Aufgaben:

 

·        Binnenkommunikation, Binnenmarketing

 

·        Kooperationen

 

·        Marktforschung Statistik

 

·        Produktentwicklung

 

·        Vertragscontrolling

 

·        Mitarbeit in Tourismus- und Marketinggremien

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4. Variantenvergleich

 

Der Vergleich und die Bewertung der Variante A Städtischer Eigenbetrieb und der Variante B Dienstleistungsvergabe (Fremdvergabe) erfolgt anhand ausgewählter Kriterien in Tabellenform in  Anlage 2 und im folgenden Text.

 

Betrachtet werden die Kriterien „Formale Vorraussetzungen“ zur Umsetzung der jeweiligen Variante, „Wirtschaftliches Risiko“ v.a. im Hinblick auf mögliche Verlustvermeidung, „Steuerliche Behandlung“, „Einflussmöglichkeiten der Stadt“, „Beteiligung touristischer Leistungsträger“ bzw. Empfehlung der touristischen Partner, „Kosten“ und „Personalwirtschaft“.    

 

Die Bewertung erfolgt durch die Abwägung, welche der beiden Varianten in Bezug auf das jeweilige Kriterium vorteilhafter ist. 

 

Grundlage für die Abwägung der beiden Varianten und die entsprechende Empfehlung der Verwaltung bilden v.a. die Erfahrungen mit den bisherigen Organisationsformen und deren wirtschaftliche Ergebnisse.

 

Beide Varianten sind grundsätzlich möglich. Es ist zu beachten, dass der neue Eigenbetrieb nicht mit dem Eigenbetrieb Potsdam Information (PI) vergleichbar ist, da die PI vorrangig für den Tourismus-Service und nicht für das touristische Marketing zuständig war.

 

 

Die folgende Übersicht stellt die Bewertung der Kriterien dar:

 

 

 

Kriterium

 

Variante A

Variante B

Formale Voraussetzungen

+

+

Wirtschaftliches Risiko

-

+

Steuerliche Behandlung

+

-

Einflussmöglichkeiten der Stadt

+

-

Beteiligung der  Leistungsträger

-

+

Kosten

- / +

+

Personalwirtschaft

-

+

 

 

 

 

Der Vorteil des Eigenbetriebes liegt neben der günstigeren steuerlichen Behandlung insbesondere in der direkten Einflussmöglichkeit der Stadt. Wie die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt haben, ist es der Stadt jedoch trotz der gegebenen Möglichkeiten

nicht gelungen, Verluste zu vermeiden und die touristische Entwicklung positiv zu beeinflussen. Die mit dem Eigenbetrieb gewünschte maximale Mitbestimmung der Stadt steht im Widerspruch zu der Zielvorgabe Sicherung eines absoluten Zuschussbetrages.

 

Mit der Gründung eines Eigenbetriebes trägt die Stadt das volle wirtschaftliche Risiko eines eventuell notwendigen Verlustausgleichs.

 

In Anbetracht der aktuellen Haushaltssituation der Stadt und der in den letzten Jahren zum Teil in beträchtlichem Umfang geleitsteten Verlustausgleichszahlungen bedarf es zukünftig zwingend der Sicherung des vorgegebenen Kostenrahmens. Eine weitere Finanzierung von Verlusten ist auszuschließen. Auch der Prüfauftrag für einen neuen Eigenbetrieb (03/SVV/0411) macht deutlich, dass ein jährlicher Zuschuss von 357.900 € nicht überschritten werden soll. Nach Ansicht der Stadt ist dementsprechend den Kriterien Kosten und wirtschaftliches Risiko besondere Bedeutung beizumessen.

 

Unter diesem Aspekt weist die Variante B Dienstleistungsvergabe klare Vorteile auf. Sie bietet die Möglichkeit die Kosten (Entgelt) zu begrenzen und zusätzliche Kosten zu vermeiden (ggf. auch durch eventuelle Leistungsbeschränkungen). Bei der Dienstleistungsvergabe steht die konkrete Leistung im Vordergrund ohne neue personelle Bindungen, welche bei Variante A entstehen würden.

 

 

5. Empfehlung der Verwaltung

 

Im Ergebnis der Abwägung empfiehlt die Verwaltung folgenden Beschuss:

 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, den Betrieb der offiziellen Touristen-Informationsstelle der Landeshauptstadt Potsdam (LHP) mit Zimmervermittlung und Souvenirshop, Programmgestaltung und Gästeführung, EDV/Neue Medien, Marketing und Verkaufsförderung sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die Dauer von 5 Jahren mit Verlängerungsoption auszuschreiben und zum 01. Januar 2004 zu vergeben.

 

Als Zuschuss/Entgelt zahlt die Landeshauptstadt (LHP) an den im Wege der Ausschreibung zu ermittelnden Dienstleister maximal einen Betrag in Höhe von 357.900,00 € (brutto) jährlich.

 

Zur Wahrung der ausreichenden Einflussmöglichkeiten der Landeshauptstadt Potsdam (LHP) auf die Dienstleistungserbringung ist in dem abzuschließenden Dienstleistungsvertrag festzuschreiben, dass der Dienstleister einen jährlichen Marketingplan erstellt, dessen Umsetzung unter dem ausdrücklichen Zustimmungsvorbehalt durch die Landeshauptstadt Potsdam (LHP) steht.

 



[1] Reppel*Lorenz: Potsdam. Fortschreibung Tourismuskonzept, 31. Januar 2000, Seite 33

[2] Ebenda, Seite 55

Reduzieren

Fazit finanzielle Auswirkungen

  Ein jährlicher Zuschuss in Höhe von maximal 357.900 EUR (brutto) für zunächst 5 Jahre.

Reduzieren

Anlagen

Loading...