Beschlussvorlage - 03/SVV/0634
Grunddaten
- Betreff:
-
Organisation der Tourismusförderung und -entwicklung Potsdams
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Oberbürgermeister
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
|
Entscheidung
|
|
|
03.09.2003
| |||
●
Erledigt
|
|
Hauptausschuss
|
Vorberatung
|
|
|
24.09.2003
|
Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Die Verwaltung wird beauftragt, den Betrieb der offiziellen
Touristen-Informationsstelle der Landeshauptstadt Potsdam (LHP) mit
Zimmervermittlung und Souvenirshop, Programmgestaltung und Gästeführung,
EDV/Neue Medien, Marketing und Verkaufsförderung sowie Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit für die Dauer von 5 Jahren mit Verlängerungsoption
auszuschreiben und zum 01. Januar 2004 zu vergeben.
Als Zuschuss/Entgelt zahlt die Landeshauptstadt (LHP) an den
im Wege der Ausschreibung zu ermittelnden Dienstleister maximal einen Betrag in
Höhe von 357.900,00 E (brutto) jährlich.
Zur
Wahrung der ausreichenden Einflussmöglichkeiten der Landeshauptstadt Potsdam
(LHP) auf die Dienstleistungserbringung ist in dem abzuschließenden
Dienstleistungsvertrag festzuschreiben, dass der Dienstleister einen jährlichen
Marketingplan erstellt, dessen Umsetzung unter dem ausdrücklichen
Zustimmungsvorbehalt durch die Landeshauptstadt Potsdam (LHP) steht.
Erläuterung
Gliederung:
1.
Ausgangssituation
2.
Variante A – städtischer
Eigenbetrieb
3.
Variante B –
Ausschreibung und Vergabe der touristischer Dienstleistungen
4.
Variantenvergleich
5. Empfehlung
der Verwaltung
Anlagen:
1 – Allgemeine
Ausführungen zur Gründung von Eigenbetrieben
2 – Tabellen
Variantenvergleich
1.
Ausgangssituation
Seit Anfang der sechziger Jahre widmet sich Potsdam der
Gäste- und Besucherbetreuung in der Stadt. Es existierten dafür verschiedene
Organisations-formen mit unterschiedlicher Aufgabenteilung.
Am 01.01.2001 wurde die PT Potsdam Tourismus GmbH (PT) zur
Entwicklung und Vermarktung der touristischen Angebote der Landeshauptstadt
gegründet. Die neue Gesellschaft übernahm die Aufgaben des städtischen
Eigenbetriebes und erweiterte diese Kerngeschäftsfelder um den Bereich
Marketing.
Die Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen
Rahmenbedingungen seit Ende 2001, vor allem aber in 2002 und eine
Unternehmenspolitik, die sich nicht an diesen Bedingungen orientierte, führte
zu einer sich ständig verschlechternden wirtschaftlichen Situation der PT. Darüber hinaus kam der
Mitgesellschafter, der Tourismusverband Potsdam Havelland (TVPH), seinen
Zahlungsverpflichtungen nur teilweise nach (vgl. dazu auch Vorlage
02/SVV/0845).
Im Oktober 2002 erfolgte ein Geschäftsführerwechsel als ein
erster Schritt für die Sanierung des Unternehmens. Unverzüglich wurde ein
Wirtschaftsprüfer bestellt, der in seinem Gutachten vom 21.Oktober 2002 die Zahlungsunfähigkeit
und Überschuldung der PT feststellte. In der Annahme, die Gesellschaft per
31.12.2002 verlustfrei zu stellen und
unter Beauftragung geschäftsbegleitender Umsetzung von
Konsolidierungs-maßnahmen gewährte die Stadtverordnetenversammlung auf
Empfehlung des Aufsichtsrates der Gesellschaft am 12.11.2002 einen nicht
rückzahlbaren Zuschuss. Auf Grund der nachlaufenden Kosten aus den Jahren 2001
und 2002 konnte das Ziel der
langfristigen Sicherung des Fortbestehens des Unternehmens - trotz eingeleiteter
Sanierungs- und Personaleinsparungsmaßnahmen - nicht erreicht werden. Die PT
war im März 2003 erneut zahlungsunfähig und es bestand der begründete Verdacht
einer Überschuldung. Dementsprechend hat die PT Potsdam Tourismus GmbH am 3.
April 2003 Insolvenz beim zuständigen Amtsgericht beantragt.
Um die touristische Vermarktung Potsdams im Zeitraum
zwischen dem Beginn des Insolvenzverfahrens (01.07.2003) und der anschließenden
Entscheidung über die zukünftige Organisation der Tourismusförderung und -entwicklung sicherzustellen, wurde
mit Beschluss der SVV vom 23.06.2003 der Insolvenzverwalter Graf Brockdorff mit
der Fortführung der Geschäftstätigkeit der PT bis zum 31.12.2003 beauftragt.
Der Oberbürgermeister wurde gleichzeitig beauftragt, die
Voraussetzungen für die Bildung eines
Eigenbetriebes zu prüfen, dessen Aufgabenprofil auf einem städtischen
Zuschuss in Höhe von 357.900 Euro im Jahr basiert und den Leistungsumfang für
eine Ausschreibung, die eine teilweise bzw. eine komplette Vergabe der bislang
von der PT besetzten Geschäftsfelder zur Beschlussfassung vorzulegen (vgl. dazu
Vorlage 03/SVV/0411).
2.
Variante A – Städtischer Eigenbetrieb
Die Gründung eines Eigenbetriebes für den Tourismus-Service
und die Tourismus-Vermarktung ist grundsätzlich möglich.
Die Darstellung der Voraussetzungen für die Gründung und
die Betrachtung von Vor- und Nachteilen dieser Organisationsform erfolgt unter
Punkt 4 im Variantenvergleich.
Der frühere städtische Eigenbetrieb Potsdam-Information befindet
sich gegenwärtig in der Abwicklungsphase. Die Möglichkeit der Reaktivierung
dieses Eigenbetriebes wird zur Zeit durch den Bereich Beteiligungssteuerung
geprüft (u.a. in Abstimmung mit dem Ministerium des Inneren). Unter Umständen
wäre eine Neugründung eines entsprechenden Eigenbetriebes vorteilhaft.
Allgemeine Ausführungen zur Errichtung von Eigenbetrieben
sind in Anlage 1 dargelegt.
Die Prüfung der Vorraussetzungen zur Gründung eines
Eigenbetriebes soll gemäß StVV-Beschluss vom
23.06.2003 unter der Bedingung erfolgen, dass das Aufgabenprofil auf einem
städtischen Zuschuss in Höhe von 357.900 € im
Jahr basiert.
Für die Wirtschaftlichkeitsberechnung kann nicht auf eine
qualifizierte Kosten- und Leistungsrechnung der Unternehmen zurückgegriffen
werden . Die Leistungsprozesse wurden nicht in der notwendigen Qualität separat
nach Geschäftsfeldern erfasst.
Es wurde eine Modellrechnung erstellt, die
·
die
Einnahmen- und Ausgabenrechnung der Potsdam Information des Jahres 2000
·
die
betriebswirtschaftliche Auswertung der PT Potsdam Tourismus GmbH (PT) des
Jahres 2002
·
sowie
den Wirtschaftsplanansatz (Sanierungskonzept) der PT des Jahres 2003 zugrunde
legt.
Berücksichtigt werden muss, dass die Potsdam Information
nicht für das touristische Marketing zuständig
war. Im Jahr 2000 wurde die Aufgabe des Tourismus-Marketing von der Leitstelle
für Tourismus und einer Arbeitsgruppe für Tourismus (AG) wahrgenommen. Es gab darüber hinaus umfangreiche Marketingaktivitäten der
BUGA Potsdam 2001 GmbH. Laut „Touristischem Marketingaktionsplan“ der AG waren
in 2000 Ausgaben von insgesamt 737.100 DM (376.873 €) geplant. Allein die
tatsächlich getätigten Ausgaben seitens der Stadt betrugen 489.224 DM (250.136
€). Da das BUGA-Jahr 2001 und die entsprechend eingesetzten Marketingmittel –
auch die Vorlaufkosten im Jahr 2000 - nicht einem „normalen touristischem
Geschäftsjahr“ entsprachen, werden diese Kosten
und die entsprechende Einnahmen nicht berücksichtigt. Für die Modellrechnung
werden Marketingkosten von 146.000 € zum Ansatz gebracht.
Modellrechnung
Eigenbetrieb – neu –
Aufgaben:
·
Betrieb
der offiziellen Tourist-Information mit Zimmervermittlung und Souvenirverkauf
·
Touristisches
Marketing / Verkaufsförderung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
·
Programmgestaltung
und Gästeführung
Ausgaben:
1. Personal:
Die Personalkosten können nur geschätzt werden. Die
tatsächlichen Kosten würden entsprechend der persönlichen Vorraussetzungen
(Altersstufen nach BAT-O) vom Planansatz abweichen. Es wurden nur
Vollzeitstellen kalkuliert.
Werkleitung 1
VZ – stelle 45.000
€
Buchhaltung / Sekretariat / Infopost 1
VZ – stelle 35.000
€
EDV / Neue Medien / Stammdatenpflege 1 VZ – stelle 35.000
€
Marketing / Verkaufsförderung / PR / ÖA 2 VZ – stellen 70.000 €
Tourist-Info / Zimmervermittlung
/ Shop 5
VZ – stellen 150.000 €
Programme / Gästeführung 3
VZ – stellen 90.000 €
Personalausgaben Insgesamt: 13 VZ
– stellen 425.000 €
_______________________________
2. Sachkosten:
Miete (inkl. Reinigung und Bewachung) 65.000
€
(abhängig vom zukünftigen Standort, Mietvertrag,
Mitarbeiterzahl)
Allgemeine Geschäftskosten 177.000 €
(Mieten, Leasing für Einrichtungen, Versicherungen,
Mitgliedsbeiträge, Wartungsverträge, Reisekosten
Abschluss- und Prüfungskosten, Telefon, Porto, Bürobedarf)
Marketing 146.000 €
(Drucksachen, Messen, Workshops, Journalistenbetreuung,
Anzeigen,
Direkt-Mail-Aktionen, Internet, Presse und
Öffentlichkeitsarbeit,
Umlage
Historic Highlights of Germany)
Einkauf
Souvenirartikel, Karten, Bücher 80.000
€
Einkauf Gästeführung und Programme 400.000 €
(Buskosten, Honorare der Gästeführer, Eintritt bei
touristischen
Leistungsträgern, gastronomische Leistungen)
Ausgaben
insgesamt 1.293.000 €
(ohne Anfangsinvestition und ohne Abschreibung) ______________________
Einnahmen
(ohne städtische Zuschuss):
Verkauf Souvenir / Shop 100.000
€
Zimmervermittlung 140.000
€
Prospektversand 5.000 €
Gästeführung und Programme 528.000
€
Marketing (Anzeigenverkauf / Messebeteiligungen) 60.000 €
Einnahmen
insgesamt: 833.000
€
______________________
Ausgaben 1.293.000
€
-
Einnahmen
833.000 €
Zuschussbedarf 460.000
€
______________________
Ergebnis
der Modellrechnung
Für den Betrieb eines Eigenbetriebes mit den als wesentlich
betrachteten Geschäftsfeldern ist ein Zuschuss
in Höhe von 460.000 € erforderlich. Zusätzlich müssen für das Jahr 2004 Mittel
für die Anfangsinvestition bereitgestellt werden.
Mit den in der Modellrechnung angenommenen Einnahmen
erreicht der Eigenbetrieb eine Eigenerwirtschaftungsquote von 70 %. Damit
verbunden ist ein hohes
wirtschaftliches Risiko. Bei geringeren
Erlösen wird ein Verlustausgleich notwendig.
Eine Reduzierung des Zuschussbedarfes auf die vorgegebene
Summe von 357.900 € ist nur durch Leistungseinschränkungen möglich. Die
Kerngeschäftsfelder bzw. hoheitlichen Aufgaben, welche zwingend bedient werden
müssen sind die Sicherstellung des Betriebes der Tourist-Information und das
touristische Marketing.
Eine Verlagerung der Aufgaben des Marketings in die Stadtverwaltung
führt zu einer Kostenersparnis von 216.000 € bei 60.000 € Einnahmeverlust beim
Eigenbetrieb. Die Kosten werden allerdings nur in den Haushalt der Stadt verlagert.
Aus gesamtstädtischer Sicht führt das zu keiner tatsächlichen Einsparung. Das Tourismuskonzept aus dem Jahr 2000 hebt hervor, dass eine
organisatorische Trennung zwischen Besucherinformation und der touristischen
Vermarktung keinen Sinn macht und kontraproduktiv auf die touristische
Entwicklung Potsdams auswirkt.[1]
Eine Möglichkeit zur Kostenreduzierung wäre die Einstellung
des Geschäftsfeldes Programmgestaltung und Gästeführung. Diese Aufgaben werden seit 1964 seitens der Stadt wahrgenommen. Aus
tourismusfachlicher Sicht kann dieses Vorgehen nicht empfohlen werden. Gerade
das Gruppengeschäft hat für Potsdam eine große Bedeutung. Im oben bereits zitierten Tourismuskonzept heißt es hierzu: „
Das Verhältnis Individualreisende zu Gruppenreisende sollte sich perspektivisch
mehr in Richtung Gruppentourismus entwickeln, ...“[2]
Die aus der Aufgabe des Geschäftsfeldes resultierenden
Risiken für Umsatzeinbrüche sowohl im
Tagesreisegeschäft wie auch bei den Übernachtungen sind nicht
kalkulierbar. Dieser Bereich wird kooperativ mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg bearbeitet. Die Tourismusplanung
sieht in diesem Bereich durch aktive Besucherlenkung große
Entwicklungspotentiale.
Eine reine quantitative Bewertung erscheint in Anbetracht
der gegebenen Rahmenbedingungen nicht sinnvoll. Die Entscheidung kann nur
anhand der im Variantenvergleich unter Punkt 4 dargestellten Kriterien getroffen werden.
3.
Variante B - Ausschreibung zur Vergabe touristischer Dienstleistungen durch die
Landeshauptstadt Potsdam
Die
Wahrnehmung der Aufgaben im Tourismus bleibt auch zukünftig ein arbeitsteiliger
Prozess verschiedener Akteure. Das Kooperationsmodell der Variante B sieht vor,
die Aufgaben der Planung, Entwicklung und Kontrolle in hoheitlicher
Verantwortung der Stadt zu belassen und das operative Geschäft
privatwirtschaftlich zu vergeben, bei Sicherung der Einbeziehung der
touristischen Leistungsträger.
Wesentliche
Grundlage ist weiterhin das von der Stadtverordnetenversammlung beschlossene
Tourismuskonzept der Landeshauptstadt Potsdam.
Das
touristische Leitbild und die strategische Ausrichtung der touristischen
Entwicklung bleiben Aufgabe der Stadt. Um die
Bedeutung des Tourismus als Wirtschaftsfaktor zu unterstreichen, ist die
Zuständigkeit innerhalb des Geschäftsbereiches Oberbürgermeister im Bereich
Wirtschaftsförderung angesiedelt. Die wesentlichen Aufgaben der Stadt umfassen:
·
Planung der Entwicklung
und Förderung des Tourismus der Stadt insbesondere durch die Fortschreibung des
Tourismuskonzeptes
·
die Verantwortung für
die touristische Infrastruktur
·
die Gesamtkoordination
aller Beteiligten und der städtischen Ämter
·
die Budgetverwaltung
und das Controlling
·
und die
Gremienvertretung.
Die
Aufgaben touristischer Service und touristisches Marketing werden auf Grundlage
des im Folgenden aufgeführten Leistungskataloges ausgeschrieben und zum
01.
Januar 2003 fremd vergeben. Der Zuschuss/das Entgelt beträgt maximal 357.900 €
jährlich. Eine qualifizierte
Dienstleistungsvertragsgestaltung sichert die notwendigen Mitspracherechte der
Stadt.
Zur
Sicherung der Einbindung der touristischen Leistungsträger sowie anderer
Akteure im Tourismus wird ein Tourismusbeirat Potsdam installiert, dessen
Empfehlungen Eingang in die konkrete Leistungserbringung finden.
Für die Umsetzung der Variante B wird folgender Zeitplan
empfohlen:
·
17. September
2003 Ausschreibung
im Ausschreibungsblatt des
Landes Brandenburg sowie im
EU-Aus-schreibungsblatt
·
10. Oktober
2003 Ende
der Angebotsfrist und Beginn der Prüfung
der Angebote
·
22. Oktober
2003 Information
des Hauptausschusses über die eingegangenen
Angebote und das Ergebnis der
Prüfung
·
23. Oktober
2003 Beginn
der Verhandlungsphase
·
1. Sitzung
der SVV Beschlussfassung
der Stadtverordneten-
nach der Kommunalwahl versammlung
über die Vergabe der Leistungen
Leistungskatalog
Allgemeine
Aufgabe:
Vermarktung
der touristischen Angebote der Landeshauptstadt Potsdam und Tourismusservice
in
Abstimmung mit der Stadtverwaltung.
Aufgaben
im Einzelnen:
Betrieb
der (offiziellen) Tourist–Information der Landeshauptstadt Potsdam mit
folgenden Aufgaben:
·
Information und
Beratung von Gästen / Touristen vor Ort in einer zentralen Geschäftsstelle
(ganzjährige Öffnungszeit auch an Sonn- und Feiertagen)
·
Telefonische und
schriftliche Information und Beratung von Gästen / Touristen (Callcenter /
Infopost)
·
Zimmervermittlung
·
Souvenirverkauf,
Verkauf von Informationsmaterial und Potsdam–Literatur
·
Pflege der
Info–Datenbank DarWin
Programmgestaltung
/ Gästeführung:
·
Information und
Beratung von Gästen und Wiederverkäufern
·
Erstellung, Koordination
und Abwicklung fester Programme für Individualtouristen / Einzelgäste:
öffentliche Stadtrundfahrt sowie sonstige feste thematische Stadtrundgänge und
Rundfahrten
·
Programmgestaltung und
Auftragsabwicklung im
Gruppentourismus (individuell und laut Verkaufskatalog)
·
Pflege der
Stammkundendatei, Mailingaktionen zu den aktuellen Angeboten
·
Programmgestaltung
Journalistenreisen
·
Rechnungslegung des
Bereiches, Statistik
·
Vorbereitung und
Durchführung von Weiterbildungsveranstaltungen mit der Stiftung Preußische
Schlösser und Gärten Berlin Brandenburg für Mitarbeiter und Gästeführer
Marketing
/ Verkaufsförderung
·
Marketingplanung und
Erarbeitung der jährlichen Marketingpläne in Abstimmung mit der Stadtverwaltung und den Leistungsträgern
·
Konzeption und
Produktion von Printprodukten (Angebotskataloge für Individual- und
Gruppenreisen, Spezial–Broschüren oder Flyer incl. Datensammlung, Akquisition
von Anzeigen, Layouterstellung in Abstimmung mit Agenturen, Druckangebote und
Drucküberwachung, Distribution)
·
Organisation von
Messebeteiligungen, Promotionsveranstaltungen, Einwerbung von Leistungsträgern
für Beteiligung, Messedienst mit dazugehörigen Vertriebsaktivitäten, Teilnahme
an Workshops
·
Aufbau und Pflege von
Datenbanken (Messe / Mailing)
·
Mailingaktionen,
Produktion und Schalten von Anzeigen
·
Betreuung der
touristische relevanten Mitgliedschaften in Abstimmung mit der Stadt
·
Marktforschung /
Statistik
EDV / Neue
Medien
·
Betreuung und
Entwicklung des Netzwerkes und der IRS–Software DarWin (Stammdatenpflege)
·
Betreuung der
individuell erstellten und im Einsatz befindlichen Software
·
Entwicklung und
Betreuung des Internetauftrittes (eigener / potsdam.de)
Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit:
·
Medienarbeit mit
Newsletter, Pressekonferenzen, Medienkooperationen u.ä.
·
Betreuung von
Pressereisen, Redaktionsbesuche
·
Pressedienste /
Digitales Fotoarchiv
Sonstige
Aufgaben:
·
Binnenkommunikation,
Binnenmarketing
·
Kooperationen
·
Marktforschung
Statistik
·
Produktentwicklung
·
Vertragscontrolling
·
Mitarbeit in Tourismus-
und Marketinggremien
4.
Variantenvergleich
Der Vergleich und die
Bewertung der Variante A Städtischer Eigenbetrieb und der Variante B
Dienstleistungsvergabe (Fremdvergabe) erfolgt anhand ausgewählter Kriterien in
Tabellenform in Anlage 2 und im
folgenden Text.
Betrachtet
werden die Kriterien „Formale Vorraussetzungen“ zur Umsetzung der
jeweiligen Variante, „Wirtschaftliches Risiko“ v.a. im Hinblick auf
mögliche Verlustvermeidung, „Steuerliche Behandlung“, „Einflussmöglichkeiten
der Stadt“, „Beteiligung touristischer Leistungsträger“ bzw.
Empfehlung der touristischen Partner, „Kosten“ und „Personalwirtschaft“.
Die
Bewertung erfolgt durch die Abwägung, welche der beiden Varianten in Bezug auf
das jeweilige Kriterium vorteilhafter ist.
Grundlage
für die Abwägung der beiden Varianten und die entsprechende Empfehlung der
Verwaltung bilden v.a. die Erfahrungen mit den bisherigen Organisationsformen
und deren wirtschaftliche Ergebnisse.
Beide Varianten sind
grundsätzlich möglich. Es ist zu beachten, dass der neue Eigenbetrieb nicht mit
dem Eigenbetrieb Potsdam Information (PI) vergleichbar
ist, da die PI vorrangig für den Tourismus-Service und nicht für das touristische Marketing zuständig
war.
Die
folgende Übersicht stellt die Bewertung der Kriterien dar:
Kriterium |
Variante A |
Variante B |
Formale Voraussetzungen |
+ |
+ |
Wirtschaftliches Risiko |
- |
+ |
Steuerliche Behandlung |
+ |
- |
Einflussmöglichkeiten der Stadt |
+ |
- |
Beteiligung der Leistungsträger |
- |
+ |
Kosten |
- / + |
+ |
Personalwirtschaft |
- |
+ |
Der Vorteil des Eigenbetriebes liegt neben der günstigeren
steuerlichen Behandlung insbesondere in der direkten Einflussmöglichkeit der
Stadt. Wie die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt haben, ist es der Stadt jedoch trotz der gegebenen Möglichkeiten
nicht gelungen, Verluste zu
vermeiden und die touristische Entwicklung positiv zu beeinflussen. Die mit dem
Eigenbetrieb gewünschte maximale Mitbestimmung der Stadt steht im Widerspruch
zu der Zielvorgabe Sicherung eines absoluten Zuschussbetrages.
Mit der Gründung eines Eigenbetriebes trägt die Stadt das volle wirtschaftliche Risiko eines eventuell
notwendigen Verlustausgleichs.
In
Anbetracht der aktuellen Haushaltssituation der Stadt und der in den letzten
Jahren zum Teil in beträchtlichem Umfang geleitsteten
Verlustausgleichszahlungen bedarf es zukünftig zwingend der Sicherung des
vorgegebenen Kostenrahmens. Eine weitere Finanzierung von Verlusten ist
auszuschließen. Auch der Prüfauftrag für einen neuen Eigenbetrieb (03/SVV/0411)
macht deutlich, dass ein jährlicher Zuschuss von 357.900 € nicht überschritten
werden soll. Nach Ansicht der Stadt ist dementsprechend den Kriterien Kosten
und wirtschaftliches Risiko besondere Bedeutung beizumessen.
Unter
diesem Aspekt weist die Variante B Dienstleistungsvergabe klare Vorteile auf.
Sie bietet die Möglichkeit die Kosten (Entgelt) zu begrenzen und zusätzliche
Kosten zu vermeiden (ggf. auch durch eventuelle Leistungsbeschränkungen). Bei
der Dienstleistungsvergabe steht die konkrete Leistung im Vordergrund ohne neue
personelle Bindungen, welche bei Variante A entstehen würden.
5.
Empfehlung der Verwaltung
Im Ergebnis der Abwägung
empfiehlt die Verwaltung folgenden Beschuss:
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Die
Verwaltung wird beauftragt, den Betrieb der offiziellen
Touristen-Informationsstelle der Landeshauptstadt Potsdam (LHP) mit
Zimmervermittlung und Souvenirshop, Programmgestaltung und Gästeführung,
EDV/Neue Medien, Marketing und Verkaufsförderung sowie Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit für die Dauer von 5 Jahren mit Verlängerungsoption
auszuschreiben und zum 01. Januar 2004 zu vergeben.
Als
Zuschuss/Entgelt zahlt die Landeshauptstadt (LHP) an den im Wege der
Ausschreibung zu ermittelnden Dienstleister maximal einen Betrag in Höhe von
357.900,00 € (brutto) jährlich.
Zur
Wahrung der ausreichenden Einflussmöglichkeiten der Landeshauptstadt Potsdam
(LHP) auf die Dienstleistungserbringung ist in dem abzuschließenden
Dienstleistungsvertrag festzuschreiben, dass der Dienstleister einen jährlichen
Marketingplan erstellt, dessen Umsetzung unter dem ausdrücklichen
Zustimmungsvorbehalt durch die Landeshauptstadt Potsdam (LHP) steht.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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