Anfrage - 04/SVV/0020
Grunddaten
- Betreff:
-
Legionellen-Bakterien in den öffentlichen Einrichtungen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Anfrage
- Federführend:
- Fraktion FAMILIEN-PARTEI
- Einreicher*:
- Stadtverordneter Utting, Fraktion FAMILIEN-PARTEI
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Anhörung
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21.01.2004
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Beschlussvorschlag
Im Klinikum Frankfurt/Oder starben Patienten an der
Legionärskrankheit. Eine Gefahr des Ausbruchs der Krankheit besteht in öffentlichen
Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kindertagesstätten und Schulen.
Hierzu fragen wir den Oberbürgermeister:
Was wurde gegen die Gefahr einer Infektion durch
Legionellen-Bakterien in den öffentlichen Einrichtungen unternommen?
Antwort:
Die am 01.01.2003 in Kraft getretene novellierte Trinkwasserverordnung verpflichtet die Gesundheitsämter Hausinstallationen mit Bereitstellung von Wasser für die Öffentlichkeit wie z.B. Krankenhäuser, Altenheime, Kindertagesstätten und Schulen hinsichtlich der Legionellenkonzentrationen zu überwachen. Die Betreiber der Wasserverteilungsanlagen sind verpflichtet, für die Einhaltung der Vorschriften Sorge zu tragen.
Erste Untersuchungen der Warmwassersysteme auf Legionellen in öffentlichen Einrichtungen wurden bereits 2001 durchgeführt. Neben Einrichtungen die keine Legionellen aufwiesen, wurden z.T. auch geringe, jedoch nicht gesundheitlich relevante Konzentrationen nachgewiesen. Dennoch nimmt das Gesundheitsamt bei der Befundauswertung eine kritische Abwägung des jeweiligen Einzelfalles in Bezug auf das betreffende Klientel der Einrichtung vor (wie Kindereinrichtungen, Einrichtungen für Behinderte u.a.).Ein generelles Minimierungsgebot der Legionellen im Sinne der Vermeidung einer Infektionsgefährdung ist natürlich in jedem Fall gegeben.
Unter Federführung des Bereiches
Liegenschaftsmanagement fanden in diesem Zusammenhang u.a. umfassende
technische Überprüfungen der Trinkwassersysteme in Kindertagesstätten statt, in
deren Ergebnis technische Umbaumaßnahmen und betriebsorganisatorische
Regelungen realisiert wurden und werden. Hierfür wurden durch die Stadt im Jahr
2003 150 000 EUR zur Verfügung gestellt. Unter anderem wurden in vielen
Einrichtungen dezentrale Warmwasserbereiter installiert, damit lange Leitungswege
vermieden werden. In den Kindertagesstätten und Schwimmhallen werden
turnusmäßig thermische Desinfektionen durchgeführt.
Die technischen Überprüfungen der Schulen und
Sporthallen und die Einleitung der erforderlichen baulichen Maßnahmen werden
voraussichtlich Mitte 2004 abgeschlossen sein. Die Überprüfungen durch das
Gesundheitsamt werden kontinuierlich weitergeführt.
In der Stadt Potsdam ist eine Erkrankung mit
Erregernachweis entsprechend der Falldefinition für Legionellose in den Jahren
2002 und 2003 dem Gesundheitsamt nicht gemeldet worden.