Antrag - 23/SVV/0952

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Ernst-Thälmann-Stadion wird in seiner historischen Kubatur und an alter Stelle wiederaufgebaut.

 

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, zunächst zu prüfen, ob und wie eine Einigung über die gebotenen Veränderungen mit dem Planungsbüro erreicht werden kann, dass 2001 den Lustgarten gestaltete.

 

Die Stadtverordnetenversammlung ist im 2. Quartal 2024 über den Sachstand zu unterrichten.

 

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Erläuterung

Vor 70 Jahren, am 3. Juli 1949, wurde das Ernst-Thälmann-Stadion in Potsdam eröffnet. Es war Deutschlands erster großer Sportstättenneubau nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Stadion fasste 15.000 Besucher*innen und war mit Zuschauertribünen, einem Rasenplatz und einer 400-Meter-Bahn ausgestattet. Hier fanden Fußball und Leichtathletik-Wettkämpfe statt. Am 19. Mai 1957 stellte Manfred Preußger mit der Höhe von 4,52 m einen Europarekord im Stabhochsprung auf. Mehrfach fanden im Stadion auch FDGB-Pokalspiele der Fußballvereine BSG Rotation Babelsberg und später der BSG Motor Babelsberg statt. In den Jahren 1966, 1970 und 1973 war das Ernst-Thälmann-Stadion zudem Etappenziel der legendären Friedensfahrt. Neben dem Fanfarenzug waren hier Vereine wie die SG Dynamo Potsdam und Turbine Potsdam aktiv. Außerdem fanden Konzerte und Volksfeste im Stadion statt.

 

1999 ließ die Stadt Potsdam das Stadion im 50. Jahr nach seiner Einweihung abreißen, um an der Stelle einen größtenteils versiegelten Veranstaltungsplatz zu errichten. Dadurch verloren der Fanfarenzug und die Potsdamer Kickers ihre Heimstatt.

 

Die Fläche des ehemaligen Ernst-Thälmann-Stadions fristet seit nunmehr fast einem Vierteljahrhundert im Herzen der Stadt ein tristes Dasein ohne angemessene Nutzung und Gestaltung.

 

Unser Antrag zielt auf die Heilung dieser Wunde in der Mitte Potsdams. Der Wiederaufbau des Ernst-Thälmann-Stadions gehört nach unserem Verständnis zur behutsamen Rückgewinnung der Potsdamer Mitte im Sinne einer Rückbesinnung auf die Bedürfnisse und Bedarfe der Bürger*innen dieser Stadt.

 

Die Landeshauptstadt Potsdam kann mit der Wiedererrichtung des Stadions gleich mehrere Ziele der Stadtentwicklung bedienen.

 

Der sogenannte Festplatzbereich des Lustgartens kann so aufgewertet werden, dass hier wieder Jugendliche ihre Zeit verbringen wollen.

 

Das Stadion würde auch den seit vielen Jahren diagnostizierten Mangel an wettkampffähigen Sportanlagen zumindest lindern. Den Potsdamer Vereinen, die sich derzeit nicht selten als Wettbewerber für Kapazitäten auf den wenigen wettbewerbsfähigen Anlagen gegenüberstehen, stünde eine ansprechende Alternative direkt in der Innenstadt zur Verfügung.

 

Die Sportstätte, die über eine hervorragende Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr verfügen würde, hat das Potential, die Potsdamer Mitte durch Sportwettkämpfe, aber auch andere Events zu beleben.

 

Nicht zuletzt würde die Rückgewinnung einer Sportanlage anstelle des weitgehend betonierten Lustgartens auch einen Beitrag gegen die Aufheizung der Innenstadt in den immer häufiger werdenden Hitzesommern leisten.

 

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Anlagen

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