Antrag - 24/SVV/1310
Grunddaten
- Betreff:
-
Einstellung der Weiterbearbeitung des Neues Potsdam Logo
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion BVB / Freie Wähler
- Einreicher*:
- Fraktion BVB/Freie Wähler
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Geplant
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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04.12.2024
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Erläuterung
Das neue „Roter Adler“-Logo wurde für rund 90.000 Euro im Auftrag der Landeshauptstadt von einer Berliner Agentur entwickelt. Seit der ersten Vorstellung im Hauptausschuss im September wird das neue Logo kritisch von den Bürgern, Stadtverordneten und Ortsbeiräten diskutiert. Von „es sieht aus wie ein Bierkrug“ oder „einem Adler, der uns einen Vogel zeigt“ bis hin zum Vergleich mit dem faschistischen Liktorenbündels Italiens reichen hier die Meinungsäußerungen.
Die Erben von Stadtwappen-Gestalter Werner Nerlich übten in einem Schreiben an die Stadtverordneten ebenfalls Kritik und drohten mit rechtlichen Konsequenzen, sollte es tatsächlich eingeführt werden (MAZ vom 23.10.24). Darüber hinaus sind sie von vielen Bürgern darauf angesprochen worden, dass diese viel Geld für die Änderung der Trikots ihrer Sportvereine ausgeben müssten, sollte das neue Logo eingeführt werden.
Das weitere erhebliche Kosten durch die Einführung eines neuen Logos u.a. bei Schildern und Fahrzeugbeschriftungen entstehen, die bisher noch überhaupt nicht beziffert worden sind, soll hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt werden.
Oberbürgermeister Schubert hatte im Hauptausschuss erklärt, dass sich die Nerlich Erben ihm gegenüber positiv zum neuen Logo geäußert hatten, räumte aber wenig später ein, dass es dieses Gespräch gar nicht gegeben hat (MAZ vom 23.10.24).
Laut Presseberichten (MAZ von 13.11.24) soll das neue Logo nun für weitere 45.000 Euro eingeführt und Oberbürgermeister Schubert plant, dass das neue Logo nochmals von einer Expertenkommission diskutiert und ggf. modifiziert und weiterentwickelt werden soll.
In den Ausschusssitzungen wurde kritisiert, dass die Stadtverordneten hier zu spät informiert und involviert wurden. Damit stehen wir vor dem „Scherbenhaufen“, dass nun fast 100.000 Euro Steuergelder verschwendet worden sind.
Fragen sie die Potsdamer Bürger nach dem Wahrzeichen ihrer Stadt so ist die Antwort fast immer „Sanssouci“. Genau das stellt das derzeitige Logo da; es zeigt das Sanssouci-Motiv über den gekrümmten Weinbergterrassen, das übrigens auch zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Potsdamer Bürger können sich somit in idealer Weise mit Ihren derzeitigen Stadt-Logo identifizieren. Damit besteht hier überhaupt kein Handlungsbedarf für die kostenintensive Einführung eines neuen und weltfremden Logos.
Wir als Stadtverordnete haben in den Ausschüssen und der Stadtverordnetenversammlung wahrlich andere, wichtigere und dringlichere Probleme für Potsdam zu lösen. Der Potsdamer Bürger wird auch kein Verständnis dafür haben, wenn wir für das neue Logo weitere Steuergelder verschwenden, die dann vor dem Hintergrund des millionenschweren Haushaltsdefizit in Potsdam an anderer Stelle z.B. für soziale und kulturelle Projekt fehlen werden.