Antrag - 00/SVV/0777
Grunddaten
- Betreff:
-
Takt 2000
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Einreicher*:
- Fraktion PDS
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Vorberatung
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01.11.2000
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird beauftragt, zum
Fahrplanwechsel Herbst 2000 die Überarbeitung des Fahrplans des
Verkehrsbetriebes Potsdam (ViP) unter folgender Maßgabe zu veranlassen:
1.
Das Prinzip der Anschlusssicherung ist in
seiner Absolutheit aufzugeben.
2.
Das Straßenbahnnetz ist bedarfsgerecht neu
abzustimmen.
3.
Die Takte auf den Buslinien sind nach Bedarf
zu verdichten.
4.
Alle Expresslinien sind ersatzlos zu
streichen.
5.
Das Busliniennetz ist, orientiert am Netz
des Winterfahrplanes 1999/2000, neu zu ordnen.
„Sinnvoller" Parallelverkehr ist wieder einzuführen, wobei
Erfahrungen des Netzes im
„Takt 2000" berücksichtigt werden können.
6.
Der Betriebsrat des ViP ist in die
Neugestaltung des Netzes einzubeziehen.
Erläuterung
Begründung:
Die Einführung des „Takt 2000" hat sich
für die Stadt Potsdam als ungünstig herausgestellt. Dies zeigt nicht nur die
hohe Anzahl von Bürgerbeschwerden. Die Akzeptanz neuer Linienführungen ist sehr
gering. Im Hinblick auf die Bedeutung des ÖPNV für die Bürger und Gäste
der Stadt und im Hinblick auf die Bundesgartenschau 2001 ist eine überlegte
Rückkehr zu einem stabilen ÖPNV-System geboten. Das heißt nicht,
zum Winterfahrplan 1999/2000 zurückzukehren. Vielmehr sollen die Erfahrungen
der letzten Monate in eine Fahrplanüberarbeitung mit einfließen.
In jedem Fall sollen die Änderungen den Fahrgästen wieder
gerecht werden.
Zu 1.) Das Prinzip der unbedingten
Anschlusssicherung hat sich als unpraktisch und unzuverlässig erwiesen. Es ist
in der Realität nicht 100%ig realisierbar. Die Rahmenbedingungen
(Taktausdünnung, Streckenbedienung) erforderten aber diese 100%ige
Realisierung.
zu 2.)
Die Straßenbahnen sollen weder bedarfsgerecht
gefahren werden. So muss die Tram-Linie 93 im Tagesverkehr weder von Rehbrücke
bis zur Glienicker Brücke durchgehend verkehren.
zu 3.)
Insbesondere Medienstadt und Nordraum
brauchen eine deutliche Aufwertung und
den ÖPNV als Alternative zu Rad- und
Fußverkehr, aber auch zum Auto.
zu 4.)
Die Expresslinien haben sich als ineffektiv,
für viele Fahrgäste benachteiligend und als gefährlich erwiesen.
Darüber hinaus nehmen sie wichtige Ressourcen für die Grundversorgung
beim Tram-Angebot in Anspruch.
zu 5.)
Potsdam braucht aber beispielsweise eine
Buslinie durch die Friedrich-Ebert-Straße, die als Touristenlinie
dient, aber auch das Zentrum-Ost und die verschiedenen Behinderteneinrichtungen
mit Potsdams Mitte verknüpft. Darüber hinaus sind die Wohn-
und Arbeitsstätten in der Friedrich-Engels-Straße wieder in das ÖPNV-Netz des
ViP einzugliedern.
zu 6.)
Gewerkschaftliche Mindeststandards müssen
wieder eingehalten - personeller
Verschleiß gestoppt werden