Mitteilungsvorlage - 05/SVV/0757

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:

 

Die im Jahr 2004 beschlossene Fortschreibung des Nahverkehrsplanes (04/SVV/0335) wird durch das INTEGRIERTE ÖPNV-KONZEPT POTSDAM  mit der Einbindung der neuen Ortsteile konkretisiert.

 

 

 

1. Veranlassung

 

Mit den Beschlüssen 03/SVV/0785, 03/SVV/0776 sowie 04/SVV/0015 wurde der Oberbürgermeister aufgefordert, einerseits die neuen Potsdamer Ortsteile angemessen und gleichberechtigt in den ÖPNV der Landeshauptstadt einzubinden und andererseits die Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Bahnhöfe Grube und Satzkorn prüfen zu lassen.

Aus fachlicher Sicht der Stadtverwaltung konnten diese Beschlüsse nur im Rahmen einer umfassenden Untersuchung des gesamten ÖPNV-Angebotes im Stadtgebiet Potsdam (Regionalbahn, Regionalbus, Straßenbahn, Stadtbus) umgesetzt werden. Es gab bis zu diesem Zeitpunkt keine solche Untersuchung.

Aus diesem Grunde wurde Ende 2004 ein Planungsbüro mit der Erarbeitung eines INTEGRIERTEN ÖPNV-KONZEPTES POTSDAM beauftragt.

 

 

2. Verfahren

 

Vor der Vergabe des Auftrages an das Planungsbüro fand frühzeitig eine fachliche und politische Meinungsbildung zur Aufgabenstellung statt.

Im Prozess der Erarbeitung gab es in mehreren Workshops intensiv, aber auch kontrovers geführte Diskussionen zwischen Vertretern der Fraktionen der SVV, der Verkehrsunternehmen (ViP, HVG, DB AG), des Verkehrsverbundes (VBB), des Verkehrstisches, des Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung, des Planungsbüros  und der Stadtverwaltung.

 

Nunmehr wird der Stadtverordnetenversammlung in Erfüllung o.g. Beschlüsse der Abschlussbericht zum Integrierten ÖPNV-Konzept Potsdam als Mitteilungsvorlage vorgelegt.

 

Hierin wurden sowohl Hinweise der Beteiligten des Abschlussworkshops als auch im Nachgang eingegangene Anmerkungen des VBB eingearbeitet. Dieser hob u.a. hervor, dass die gewählte strukturierte Vorgehensweise, beginnend mit der Analyse, über das Ausarbeiten von Maßnahmenvorschlägen bis zum Zusammenfassen dieser zu verschiedenen Varianten, ein effizientes Vorgehen in einem derart komplexen System ermöglicht. Es wird darin von Seiten des VBB jedoch auch davon ausgegangen, dass gezielte Angebotsreduzierungen eine Voraussetzung sind, um überhaupt in anderen Netzteilen Angebotsverbesserungen durchführen zu können.

 

Mit  einzelnen Fraktionsvertretern bestanden und bestehen Differenzen hinsichtlich der Kompetenz des beauftragten Büros, der Eignung der Datengrundlagen, der Effizienz der vorgeschlagenen Maßnahmen und insbesondere darin, dass sie für dieses durch den Aufgabenträger erstellte Rahmenkonzept einen konkreten Fahrplanentwurf wünschen, der jedoch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten üblicherweise allein in der unternehmerischen Eigenverantwortung der Verkehrsträger liegt.

 

3. Empfehlung

 

Als Ergebnis dieser Variantenuntersuchung, das aus der Sicht der am Workshop beteiligten Fachexperten gestützt, jedoch nicht von allen Fraktionsvertretern getragen wird, sind nachfolgend aufgeführte Maßnahmen zu nennen, die nach entsprechender fahrplanseitiger (Verkehrsunternehmen) und infrastruktureller (Stadtverwaltung und Verkehrsunternehmen) Vorbereitung zum „großen“ Fahrplanwechsel im Mai 2006 umgesetzt werden können:

Ø      Vertaktung und Verdichtung der neuen Ortsteile mit dem übrigen Stadtgebiet und dem Hauptbahnhof (werktags minimal alle 60 min, an Wochenenden mindestens alle 120 min)

Ø      Diese zusätzlichen Leistungen können durch Optimierungen in wirtschaftlicher Hinsicht im übrigen Stadtgebiet erreicht werden:

                     -  Minderung von Parallelverkehr (Linien 691, 697, 611, 602)

                           -  Verknüpfung nachfragestarker Straßenbahnlinienäste (Erhebung 2004) wie

                              Hauptbahnhof – nördliche Innenstadt

Ø      Angebotsverbesserungen in unterversorgten Stadtgebieten wie:

                           -  Großbeerenstr. – Stern-Center

                           -  Waldstadt in Schwachverkehrszeiten

-          Takt-Verdichtung (30 min) auf der Schienenverbindung Golm – Hbf –    

    Griebnitzsee

                               (ist beim Aufgabenträger für den SPNV Land Brandenburg zu beantragen)

 

Die im Konzept aufgeführten vergleichsweise geringen Zusatzkosten in Höhe von 30.000 €/Jahr sind für diesen Qualitätssprung im Angebot durch die Verkehrsunternehmen durch weitere betriebliche Angebotsoptimierung (Fahrplangestaltung) zu kompensieren.

 

Das o.g. Konzept kann derzeit nach Prüfung der Voraussetzungen eine Wiedereröffnung der Haltepunkte Grube und Satzkorn (SVV-Beschlüsse 03/SVV/0776, 04/SVV/0015) nicht empfehlen.

Für Satzkorn würden jedoch durch eine Weiterentwicklung des „Friedrichsparkes“ größere

Chancen zur Inbetriebnahme eines Haltepunktes bestehen.

 

 

4. Umsetzung

 

Das vom  Aufgabenträger auf den Weg gebrachte INTEGRIERTE ÖPNV-KONZEPT POTSDAM ist als Konkretisierung des Nahverkehrsplanes zu verstehen. Es dient als Grundlage für die durch die Verkehrsunternehmen im weiteren Verlauf zu erstellenden Fahrpläne.

Die Umsetzung dieser Fahrpläne ist für den „großen“ Fahrplanwechsel im Mai 2006 im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des neuen Berliner Hauptbahnhofes vorgesehen.

 

 

 

Das INTEGRIERTE ÖPNV-KONZEPT POTSDAM steht im Büro der SVV und in den Fraktionsbüros je einmal digital und in gedruckter Form zur Verfügung. Auf Wunsch können weitere digitale Exemplare zur Verfügung gestellt werden.

 

 

 

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Erläuterung

 

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Anlagen

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