Beschlussvorlage - 05/SVV/0982
Grunddaten
- Betreff:
-
Verlagerung der Aufgabe Förderung der Integration Behinderter im Haus der Begegnung ab 01.02.2006 zum Objekt Zum Teufelssee 30
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- FB Soziales, Wohnen und Senioren
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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●
Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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07.12.2005
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
- Die Verlagerung der Aufgabe
„Förderung der Integration Behinderter im Haus der Begegnung“ ab dem
1.2.2006 in das Objekt „Zum Teufelssee 30“.
- Übertragung der Aufgabe an den
Paritätischen Wohlfahrtsverband, Paritätisches Sozial- und
Beratungszentrum gGmbH zum frühestmöglichem Zeitpunkt bis spätestens
1.2.2006.
- Das derzeit beschäftigte Personal
soll nach § 613a BGB (Betriebsübergang) beim neuen Träger beschäftigt
werden.
- Die für die Integrationsaufgabe
im Haushaltsjahr 2006 vorgesehenen Mittel für Personal und Bewirtschaftung
werden bis höchstens der im Haushaltsplan veranschlagten Summe als
Zuwendung dem neuen Träger zur Verfügung gestellt.
- Kann diese Aufgabe bis zum
31.01.2006 nicht übertragen werden, verbleibt die Aufgabe befristet bis
zum 30.06.2006 bei der Stadt.
Erläuterung
Begründung:
Im Jahre 1997 wurde das mit Landesmitteln und kommunalen
Mitteln geförderte „Haus der Begegnung“ in der Gutenbergstraße 100-102
fertiggestellt. Der 1991 gegründete Verein zur Förderung der Integration
Behinderter e.V. Potsdam war seit diesem Zeitpunkt Träger und Eigentümer dieser
Einrichtung. Im Jahre 2002 musste der Verein Insolvenz anmelden. Zur Sicherung
der Integrationsaufgabe übernahm für den Zeitraum 1.10.02 – 31.3.03 das Evangelische
Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) befristet die Aufgabe und das Personal.
Auf der 62. öffentlichen Sitzung der
Stadtverordnetenversammlung am 05.03.2003 wurde beschlossen, dass die Aufgabe
„Förderung der Integration Behinderter im Haus der Begegnung“ befristet ab 01.
April 2003 durch die Stadt übernommen wird und alle erforderlichen Maßnahmen
einzuleiten sind, damit diese Arbeit
einem freien Träger übertragen werden kann. In den folgenden Jahren konnte
trotz aller Bemühungen kein Käufer für das Haus der Begegnung gefunden werden,
der ein tragfähiges und finanzierbares Konzept vorlegen konnte.
Im Jahre 2004 wurden Gespräche mit der Firma Semmelhaack
aufgenommen, die Interesse am Erwerb der Einrichtung zeigte. Leider führten die
Verhandlungen zu keinem positiven Ergebnis, da das seitens der Firma
Semmelhaack vorgelegte Mietangebot zu einer räumlichen Einschränkung und zu
einer finanziellen Mehrbelastung geführt hätte.
Aufgrund des Wunsches der Nutzer des Hauses der Begegnung
waren die Bemühungen der Stadtverwaltung darauf gerichtet, ein geeignetes
Objekt im Innenstadtbereich zu finden.
So wurden Anfang 2005 Verhandlungen mit den Malteser Werken
gGmbH zur Mitnutzung des Treffpunkts Freizeit geführt. Die Gespräche führten
zum Ergebnis, dass eine Verlagerung der Integrationsaufgabe in den Treffpunkt
zwar prinzipiell möglich wäre, aber der Charakter einer Begegnungsstätte wie im
bisherigen Umfang würde aufgrund räumlicher Rahmenbedingungen verloren gehen.
Darüber hinaus wurde die Erreichbarkeit des Treffpunktes Freizeit durch den
ÖPNV von den Nutzern als nicht behindertengerecht eingeschätzt.
Mit der im April 05 durch das Amtsgericht festgelegten
Zwangsversteigerung des Hauses zum 9.9.05 wurde verstärkt nach alternativen
Möglichkeiten für die Weiterführung der Integrationsaufgabe gesucht, da davon
ausgegangen werden konnte, dass der neue Erwerber von seinem Kündigungsrecht
Gebrauch machen würde.
Seitens der Gewoba wird das Objekt „Zum Teufelssee 30“ zur
Miete angeboten. Dieses Objekt war vormals eine Seniorenfreizeitstätte im WG
Waldstadt II und eignet sich gut, die vorhandenen Angebote im Haus der
Begegnung aufzunehmen und weiter zu führen. Das Objekt hat eine Grundfläche von
269,79 m² und wird seitens der Gewoba zu einem Mietpreis von 7,70 EUR/ m² (warm)
für 5 Jahre fest angeboten und ist somit günstiger als das Angebot der Firma
Semmelhaack:
Anmietung
von Semmelhaack Objekt
„Zum Teufelssee 30“
Bruttofläche 529,00 m² 269,79
m²
Brutto-Warm-Miete/ m² 8,35
EUR (Staffelmiete) 7,70
EUR (5 Jahre fest)
Mietkosten pro Jahr 53.005,80
EUR 24.928,59
EUR
Obwohl sich das Objekt nicht im Innenstadtbereich befindet,
werden die Lage im Wohngebiet und die öffentliche Verkehrsanbindung als sehr
gut eingeschätzt. Gespräche mit den Nutzern des Hauses der Begegnung, dem
Behindertenbeauftragten der Stadt und dem Behindertenbeirat führten zu einer
positiven Bewertung dieser Variante.
Mit der Verlagerung der Integrationsaufgabe zum Objekt „Zum Teufelssee
30“ wird eine langfristige und kostengünstige Lösung angeboten.
Die vorliegenden Konditionen werden als günstig
eingeschätzt, so dass auch ein neuer Träger die Weiterführung unter Beachtung
einer angemessenen finanziellen Förderung absichern kann.
Im Rahmen des durchgeführten Interessenbekundungsverfahrens
haben 9 Interessenten die Bewerbungsunterlagen abgerufen. Bis zum Abgabetermin
am 11.11.2005 hat sich lediglich der Paritätische Wohlfahrtsverband,
Landesverband Brandenburg e.V. um die Trägerschaft beworben.
Unter Beteiligung
des Behindertenbeauftragten sowie Vertreter des Behindertenbeirates und des
Sozialausschusses wurde ein Bewerbungsverfahren durchgeführt. Im Ergebnis
dessen konnte Übereinstimmung dahingehend erzielt werden, dass der Paritätische
Wohlfahrtsverband ein geeigneter und fachlich kompetenter Träger ist, der die
Integrationsaufgabe weiterführen sollte.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Finanzielle
Auswirkungen:
Mit der Verlagerung zum Objekt „Zum Teufelssee 30“
fallen für 2006 folgende Kosten
an:
Personalkosten 98.000,00
EUR
Mietkosten 24.928,59
EUR (Lt. Mietvertrag für 5 Jahre fest, Warmmiete)
Betriebskosten 2.000,00 EUR (Strom,
Kleinstreparaturen)
Geschäftsbedarf 6.000,00 EUR
einmalige
Kosten 8.000,00 EUR (Umzug, Ausstattung)
Gesamtkosten 138.928,59
EUR
Abzüglich der einmaligen
Kosten ergibt sich ein jährlicher Bedarf, der um ca. 10.000,00 EUR geringer
ausfällt als bei der bisherigen Nutzung im Haus der Begegnung.
Vorbehaltlich
des Haushaltes für das Jahr 2006 erfolgt die Deckung der Kosten über die in der HHST 43301. 71800
eingeplanten Mittel in Höhe von 139.000,00 EUR. Die erforderlichen Mittel für
Personal-, Miet-, Betriebs- und Geschäftskosten werden dem neuen Träger in Form
einer Zuwendung zur Verfügung gestellt.