Mitteilungsvorlage - 06/SVV/0010
Grunddaten
- Betreff:
-
Standort für eine Messe- und Multifunktionshalle
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- FB Stadtplanung und Bauordnung
- Einreicher*:
- FB Stadtplanung und Bauordnung
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Anhörung
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25.01.2006
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:
Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 04.05.2005 den Oberbürgermeister beauftragt zu prüfen, an welchem Standort zukünftig Messen wie z.B. die PotsdamBau abgehalten werden können.
Im Ergebnis der abgeschlossenen Prüfung kann die Verwaltung folgendes berichten:
Zunächst ist darauf zu verweisen,
dass ein maßgeblicher Förderzweck des Neuen Lustgartens genau in der
Standortvorsorge für solche regional und überregional ausgerichteten Messe- und
Veranstaltungsnutzungen liegt. Die Durchführung solcher Angebote dient mithin
der Erfüllung des Förderzwecks, für den die Stadt auch weiterhin verantwortlich
ist.
Über den damit vorgegebenen Rahmen
hinausgehende Nutzungsansprüche erfordern dann, wie mit der Antragstellung
schon verdeutlicht, eine bauliche Unterbringung an einem festen Standort. Diese
wiederum ist sicher wirtschaftlich nur darstellbar, wenn neben Messenutzungen
auch andere Funktionen wie größere Veranstaltungen abgedeckt werden, um die
erforderliche Auslastung zu sichern. Auch das lässt der Titel des Beschlusses
bereits anklingen.
Planungsrechtlich unmittelbar
vorgezeichnet ist eine solche Nutzung am Standort Speicherstadt,
wo der Flächennutzungsplan bislang ausdrücklich die Funktionszuweisung „Messe /
Kongress“ trifft.
Hier fordert die städtebauliche
Sensibilität des Standortes sicher einen hohen, auch kostenrelevanten Anspruch
an die bauliche Realisierung; das Gewicht würde hier eher auf Kongress- und
Veranstaltungsnutzungen als auf einer einfachen Messe-Infrastruktur liegen, wie
sie z.B. für die PotsdamBau gebraucht wird.
Da schon die Erörterungen zum
Standort Speicherstadt gezeigt haben, dass ein solches Angebot eher nicht
als kommunales Projekt (in städtischer Trägerschaft), sondern in privater Hand
und wirtschaftlicher Verantwortung zu realisieren sein wird, sind auch andere
in Betracht kommende Standorte in den Blick zu nehmen, die allerdings jeweils
schon aus ihren Standortbedingungen heraus jeweils ein unterschiedliches Profil
aufweisen würden:
Am intensivsten im Gespräch und auch
von den planerischen Vorarbeiten eines möglichen Trägers am weitesten ist der
Standort Medienstadt; hier bietet die enge Verschränkung mit dem
Filmpark und den übrigen Angeboten des Medienstandortes die Voraussetzung nicht
nur für ein vielfältiges Gefüge an Veranstaltungsnutzungen, sondern auch für
Messen unterschiedlichster Ausprägung. Die planungsrechtlichen Voraussetzungen
sind hier schon seit langem gegeben und werden durch die aktuell laufende
Änderung des Bebauungsplanes Nr. 41 ausdrücklich bestätigt.
Tendenziell stärker ausgerichtet auf
Messenutzungen, aber auch für Veranstaltungsangebote mit begrenztem Anspruch an
räumlich differenzierte Gegebenheiten kommt auch der Standort Ehemaliges
RAW-Gelände (Friedrich-Engels-Straße) in Betracht. Hier hat die Messe
Potsdam GmbH Interesse an der denkmalgeschützten sog. „Neuen Halle“ bekundet
und diesbezüglich Kontakt mit der DB AG als Grundstückseigentümerin
aufgenommen.
Von der Einordnung in die Stadt, vom
Nutzungsgefüge und der Erreichbarkeit her käme ebenso wie die Medienstadt auch
der Standort „Gewerbe im Park“ in Frage, dies in ähnlichem Profil
wie für das RAW-Gelände beschrieben. Interesse in dieser Richtung ist bislang
nur ansatzweise artikuliert worden, aber nicht weitergehend untersetzt.
Gleichermaßen ließe sich eine solche
Nutzung auch am Standort „früheres Straßenbahndepot“ in der
Heinrich-Mann-Allee einordnen, hier von der Standortgunst und der Einbindung in
das städtische Gefüge auch mit einem Gewicht in Richtung Kongressfunktionen,
dies aber sicher nicht mit der Standortattraktivität, wie sie die Speicherstadt
bieten würde. Konkrete Interessen sind jedoch auch hier nicht bekundet.
Schließlich käme als denkbarer
Standort auch die Brachfläche an der Gerlachstraße (bisher VEP
„Freizeitpark Drewitz“) in Betracht. Diese ist allerdings allein für diese
Funktion deutlich zu groß und würde deshalb die Frage aufwerfen, mit welchen
anderen Nutzungen dann die verbleibenden Grundstücksteile auch wirtschaftlich
vertretbar gefüllt werden können. Nicht zuletzt angesichts der wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen der Grundstücke ist eine Messe- und Multifunktionshalle an
diesem Standort kein Gesprächsthema gewesen.