Beschlussvorlage - 06/SVV/0483
Grunddaten
- Betreff:
-
Abbau der Sekundarstufe I an der Rosa-Luxemburg-Oberschule (19) und Fortführung als Grundschule
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- GB Bildung, Kultur und Sport
- Einreicher*:
- FB Schule und Sport
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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07.06.2006
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30.08.2006
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Erledigt
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Ausschuss für Bildung und Sport
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Vorberatung
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21.06.2006
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23.08.2006
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
- Infolge der geringen Anwahl der
Rosa-Luxemburg-Oberschule (19) beim Übergang in die Klassenstufe 7 wird
mit Beendigung des Schuljahres 2006/2007 die Sekundarstufe I abgebaut.
- Der Oberbürgermeister wird
beauftragt, gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt die Weiterbeschulung
der Klassenstufe 10 zu regeln.
- Die Fortführungen der
Lernprojekte LEO und 7./8. Klasse werden gesichert.
- Ab Schuljahr 2007/2008 wird die
Schule als Grundschule fortgeführt.
Erläuterung
Begründung:
Gegenwärtig gibt es in Potsdam 19 städtische weiterführende
Schulen, davon 5 Gymnasien, 5 Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe und 9
Oberschulen.
Die Zahl der 7. Klassen wird sich von 74 im Schuljahr
2002/2003 auf 36 – 39 in den Schuljahren 2005/2006 bis 2008/2009 verringern und
ab 2012/2013 wieder auf über 50 ansteigen.
Die Schülerzahlen in der Sekundarstufe I werden sich von
gegenwärtig 5532 auf ca. 3800 im Schuljahr 2008/2009 verringern und danach
langsam wieder die jetzige Größenordnung erreichen. In der Primarstufe erhöhen
sich hingegen die Schülerzahlen von 5088 im Schuljahr 2005/2006 kontinuierlich
auf über 7000 ab Schuljahr 2009/2010. Insofern werden hierfür in wachsendem
Umfang Kapazitäten für die Beschulung benötigt.
Im Hinblick auf die Entwicklung in der Sekundarstufe I wird
davon ausgegangen, dass langfristig maximal 13 bis 14 weiterführende Schulen
erforderlich sind. Dementsprechend ist über die Schließung des
Espengrund-Gymnasiums und der Sekundarstufe I der Regenbogenschule hinaus die
Schließung von weiteren 3 bis 4 Standorten notwendig.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werden 3 Schließungen
vorgeschlagen. In Auswertung der Anwahl im Ü 7-Verfahren 2007 muss
voraussichtlich eine weitere Schließung vorgeschlagen werden.
Um trotz Schließung von Schulstandorten eine ausreichende
Anzahl weiterführender Schulen für wieder steigende Klassenzahlen im Schulnetz
zu halten, wurden im Zusammenhang mit dem Beschluss zum Schulentwicklungsplan
auch die Zügigkeiten an Gymnasien und Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe
abgesenkt (vgl. SEP S. 80), die perspektivisch schrittweise wieder erhöht
werden können. Die räumlichen Voraussetzungen sind hierfür an folgenden Schulen
vorhanden:
- Leibniz-Gymnasium (41)
- Einstein-Gymnasium (54)
- Voltaire-Gesamtschule (9)
- Goethe-Schule (21/31)
- Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule (46)
- Pierre de Coubertin-Oberschule (39)
- Oberschule Theodor Fontane (51).
Aufgrund der zu geringen Anwahl in den Ü 7-Verfahren 2005 (15 Erstwünsche) und 2006 (5 Erstwünsche) wurden bzw. werden auf Entscheidung des Staatlichen Schulamtes an der Rosa-Luxemburg-Oberschule (19) in den Schuljahren 2005/2006 und 2006/2007 keine siebenten Klassen gebildet. Mit Ausnahme der Ü 7-Verfahren 1996 und 2001 lag die Anzahl der Erstwünsche in allen anderen Jahren ebenfalls unter der für eine Klassenbildung erforderlichen Mindestanzahl von 40. Die Bildung der siebenten Klassen konnte nur durch Schülerzuweisungen erfolgen.
Da sich die Schülerzahlen in der Sekundarstufe I weiterhin
rückläufig entwickeln, muss davon ausgegangen werden, dass auch in den
kommenden Jahren keine siebenten Klassen gebildet werden können. Ein Bedarf für
die Sekundarstufe I aus gesamtstädtischer Sicht besteht nicht.
Die Landeshauptstadt Potsdam als Schulträger ist
verpflichtet, planerische Grundlagen für ein möglichst wohnungsnahes und alle
Bildungsgänge umfassendes Schulangebot zu schaffen (vgl. § 102 BbgSchulG).
Aufgrund sinkender Schülerzahlen kam es bereits im Ü 7-Verfahren zum Schuljahr 2005/2006 dazu, dass sowohl Erst- als auch Zweitwünsche von Eltern und betroffenen Schülern abgelehnt werden mussten, da an beiden Wunschschulen keine 7. Klassen gebildet werden konnten.
Als Schulträger steht die Landeshauptstadt Potsdam in der
Verantwortung, in den künftigen Schuljahren Eltern und Schülern Sicherheit bei
der Auswahl der weiterführenden Schulen in den kommenden Ü 7-Verfahren zu
geben. Dies ist angesichts der demographischen Entwicklung unter Beachtung der
Sicherung eines geordneten Schulbetriebes nur dann möglich, wenn die Anzahl der
Schulen mit Sekundarstufe I reduziert wird.
Unabhängig von der Verpflichtung als Schulträger sollten
hier auch die Belange der Lehrkräfte berücksichtigt werden, für die sich eine
berufliche Perspektive in der Landeshauptstadt Potsdam nur dann bietet, wenn
die vorhandenen Schulstandorte als gesichert gelten. Jährlich vorzunehmende
zwingend notwendige Umsetzungen von Lehrkräften durch das Staatliche Schulamt
wirken demotivierend und führen in Einzelfällen dazu, dass engagierte und hoch
qualifizierte Pädagogen unsere Schulen verlassen.
Angesichts der haushaltärischen Situation können
Entscheidungen zur Ausstattung der Schulen und zu baulichen Investitionen
verantwortungsbewusst nur aufgrund einer soliden Schulentwicklungsplanung und
eines gesicherten Schulbestandes getroffen werden.
Im Zusammenhang mit dem im Rahmen der Arbeitsgruppe
Schulentwicklung erarbeiteten Kriterienkatalog erfolgte die weitere Prüfung
unter folgenden Gesichtspunkten:
- Anwahlverhalten
- Bedarf
- Situation im Sozialraum
- Erreichbarkeit für Schüler aus dem Stadtgebiet
- Besonderheiten
- Verlagerbarkeit von Projekten
- Kosten.
Auch im Ergebnis dieser Prüfung wird vorgeschlagen, die
Sekundarstufe I an der Rosa-Luxemburg-Oberschule zu schließen.
Entsprechend den Geburtenzahlen in der Innenstadt besteht am
Standort der dringende Bedarf für eine Grundschule. Bereits zum Schuljahr
2005/2006 war die Neueröffnung erster Klassen vorgesehen. Überwiegend aufgrund
befürchteter negativer Rückwirkungen von den an der Schule befindlichen
Problemschülern der Sekundarstufe I auf die Erstklässler wurde die für eine
Klassenbildung erforderliche Anmeldezahl nicht erreicht. Durch den hiermit
vorgelegten Beschlussvorschlag soll also auch den Eltern der künftigen
Erstklässler eine klare Orientierung bezüglich der Perspektive als Grundschule
gegeben werden.
An der Schule gibt es eine Reihe von Besonderheiten bzw.
Aktivitäten:
- Integration lernschwacher Schüler
- Ganztag
- Schulsozialarbeit
- Schulprojekt LEO (Schulverweigererprojekt)
- Lernprojekt 7./8. Klasse
- Engagement der Flick-Stiftung
- Organisation des Drachenfestes u.a.
Hierfür müssen gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt andere
Schulen benannt bzw. geworben werden. Die Voraussetzungen dafür sind an der
Pierre-de-Coubertin-Oberschule (39) gegeben, so dass die Weiterführung
insbesondere des Schulprojektes LEO und des Lernprojektes 7./8. Klasse
gesichert werden kann.
Unabhängig von der Schließung der Sekundarstufe I bleibt die
Schule selbst erhalten und wird als Grundschule weitergeführt.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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22 kB
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