Beschlussvorlage - 06/SVV/0484
Grunddaten
- Betreff:
-
Schließung der Carl-Friedrich-Benz-Oberschule (28)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- GB Bildung, Kultur und Sport
- Einreicher*:
- FB Schule und Sport
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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07.06.2006
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30.08.2006
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Erledigt
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Ausschuss für Bildung und Sport
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Vorberatung
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21.06.2006
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23.08.2006
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Erläuterung
Begründung:
Gegenwärtig gibt es in Potsdam 19 städtische weiterführende
Schulen, davon 5 Gymnasien, 5 Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe und 9
Oberschulen.
Die Zahl der 7. Klassen wird sich von 74 im Schuljahr
2002/2003 auf 36 – 39 in den Schuljahren 2005/2006 bis 2008/2009 verringern und
ab 2012/2013 wieder auf über 50 ansteigen.
Die Schülerzahlen in der Sekundarstufe I werden sich von
gegenwärtig 5532 auf ca. 3800 im Schuljahr 2008/2009 verringern und danach
langsam wieder die jetzige Größenordnung erreichen. In der Primarstufe erhöhen
sich hingegen die Schülerzahlen von 5088 im Schuljahr 2005/2006 kontinuierlich
auf über 7000 ab Schuljahr 2009/2010. Insofern werden hierfür in wachsendem
Umfang Kapazitäten für die Beschulung benötigt.
Im Hinblick auf die Entwicklung in der Sekundarstufe I wird
davon ausgegangen, dass langfristig maximal 13 bis 14 weiterführende Schulen
erforderlich sind. Dementsprechend ist über die Schließung des
Espengrund-Gymnasiums und der Sekundarstufe I der Regenbogenschule hinaus die
Schließung von weiteren 3 bis 4 Standorten notwendig.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werden 3 Schließungen
vorgeschlagen. In Auswertung der Anwahl im Ü 7-Verfahren 2007 muss
voraussichtlich eine weitere Schließung vorgeschlagen werden.
Um trotz Schließung von Schulstandorten eine ausreichende
Anzahl weiterführender Schulen für wieder steigende Klassenzahlen im Schulnetz
zu halten, wurden im Zusammenhang mit dem Beschluss zum Schulentwicklungsplan
auch die Zügigkeiten an Gymnasien und Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe
abgesenkt (vgl. SEP S. 80), die perspektivisch schrittweise wieder erhöht
werden können. Die räumlichen Voraussetzungen sind hierfür an folgenden Schulen
vorhanden:
- Leibniz-Gymnasium (41)
- Einstein-Gymnasium (54)
- Voltaire-Gesamtschule (9)
- Goethe-Schule (21/31)
- Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule (46)
- Pierre de Coubertin-Oberschule (39)
- Oberschule Theodor Fontane (51).
Aufgrund der zu geringen Anwahl in den Ü 7-Verfahren 2005 (12 Erstwünsche) und 2006 (9 Erstwünsche) sowie einer nicht ausreichenden Anzahl von Zweitwünschen wurden bzw. werden auf Entscheidung des Staatlichen Schulamtes an der Carl-Friedrich-Benz-Oberschule (28) in den Schuljahren 2005/2006 und 2006/2007 keine siebenten Klassen gebildet. Trotz großem Engagement der Schule ist es nicht gelungen, die für eine Klassenbildung notwendige Anwahl zu erreichen. Es ist davon auszugehen, dass neben den zurückgehenden Schülerzahlen die Umwandlung der ehemaligen Realschule in eine Oberschule hierbei eine wesentliche Rolle spielte.
Die Landeshauptstadt Potsdam als Schulträger ist
verpflichtet, planerische Grundlagen für ein möglichst wohnungsnahes und alle
Bildungsgänge umfassendes Schulangebot zu schaffen (vgl. § 102 BbgSchulG).
Aufgrund sinkender Schülerzahlen kam es bereits im Ü
7-Verfahren zum Schuljahr 2005/2006 dazu, dass sowohl Erst- als auch
Zweitwünsche von Eltern und betroffenen Schülern abgelehnt werden mussten, da
an beiden Wunschschulen keine 7. Klassen gebildet werden konnten.
Als Schulträger steht die Landeshauptstadt Potsdam in der
Verantwortung, in den künftigen Schuljahren Eltern und Schülern Sicherheit bei
der Auswahl der weiterführenden Schulen in den kommenden Ü 7-Verfahren zu
geben. Dies ist angesichts der demographischen Entwicklung unter Beachtung der
Sicherung eines geordneten Schulbetriebes nur dann möglich, wenn die Anzahl der
Schulen mit Sekundarstufe I reduziert wird.
Unabhängig von der Verpflichtung als Schulträger sollten
hier auch die Belange der Lehrkräfte berücksichtigt werden, für die sich eine
berufliche Perspektive in der Landeshauptstadt Potsdam nur dann bietet, wenn
die vorhandenen Schulstandorte als gesichert gelten. Jährlich vorzunehmende
zwingend notwendige Umsetzungen von Lehrkräften durch das Staatliche Schulamt
wirken demotivierend und führen in Einzelfällen dazu, dass engagierte und hoch
qualifizierte Pädagogen unsere Schulen verlassen.
Angesichts der haushaltärischen Situation können Entscheidungen zur Ausstattung der Schulen und zu baulichen Investitionen verantwortungsbewusst nur aufgrund einer soliden Schulentwicklungsplanung und eines gesicherten Schulbestandes getroffen werden.
Für das Objekt bestünde langfristig ein Investitionsbedarf
in Höhe von 1,5 Mio EUR.
Im Zusammenhang mit dem im Rahmen der Arbeitsgruppe
Schulentwicklung erarbeiteten Kriterienkatalog erfolgte die weitere Prüfung
unter folgenden Gesichtspunkten:
- Anwahlverhalten
- Bedarf
- Situation im Sozialraum
- Erreichbarkeit für Schüler aus dem Stadtgebiet
- Besonderheiten
- Verlagerbarkeit von Projekten
- Kosten.
Auch
im Ergebnis dieser Prüfung wird vorgeschlagen, die
Carl-Friedrich-Benz-Oberschule zu schließen.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Nach Schließung der Carl-Friedrich-Benz-Oberschule (28)
ergeben sich auf der Grundlage des Haushaltsplanansatzes 2006 folgende
voraussichtlichen Einsparungen im Verwaltungshaushalt:
- eine finanzielle Entlastung (ohne Mietkosten) in Höhe von
131.000 EUR ab 2008 (2007 anteilig rd. 54.000 EUR)
- eine Reduzierung der Miete (KIS) von rd. 70.500 EUR für
das volle Jahr (2007 anteilig), wobei die derzeit beim KIS anfallenden nicht
variablen Kosten (Personal, Kreditanteil, Gemeinkosten) sich erst mit
zeitlicher Verzögerung reduzieren lassen.
Die
Nachnutzung durch eine andere städtische Schule ist nicht vorgesehen. Somit
steht die Liegenschaft für andere Nutzungen bzw. den Verkauf zur Verfügung.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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22,5 kB
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