Mitteilungsvorlage - 06/SVV/0523

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:

 

Bisheriger Arbeitsstand:

1.    Die Einrichtung eines Gartenkulturpfades dient der Umsetzung der Ziele der Lokalen Agenda 21. An den Stationen des Pfades soll verdeutlicht werden, wie menschliches Handeln mit und in der Natur die Lebensqualität erhöht und ein lebenswertes Umfeld schafft. Dabei sollen die Belange von Umwelt und Natur, Handel, Gewerbe, Kultur, Gastronomie und Tourismus berücksichtigt werden. Er stellt ein ideales Konzept zur Weiterführung von „grünen“ Errungenschaften der Bundesgartenschau 2001 und der Teilnahme am Wettbewerb „Entente Florale 2004 und 2005“ dar.

2.    Der Gartenkulturpfad kann nur erfolgreich als Initiative zur Lokalen Agenda 21 entwickelt werden, wenn er auf bürgerschaftlichem und gewerblichem Engagement basiert. Die Finanzierung einer Vollzeitarbeitsstelle sowie von Arbeitsmitteln und des „Leitfadens zum Gartenkulturpfad“ der Deutschen Gartenbau Gesellschaft 1822 e. V. DGG, der nur in Zusammenhang mit einer Beratung für insgesamt 1000,-- Euro erworben werden kann, soll über Fördermittel abgedeckt werden. Derzeit überprüft die Geschäftsstelle Arbeitsmarktpolitik die entsprechenden Förderrichtlinien.

3.    Ein Verein / privater Träger wird mit der Steuerungs-, Verwaltungs-, Vernetzungs- und Vermarktungsaufgabe als „Projektträger“ betraut. Er beruft die Mitglieder der Arbeitsgruppe. Für den Fall, dass die Geschäftsstelle Arbeitsmarktpolitik mit dem URANIA Schulhaus eine geförderte Vollzeitarbeitsstelle schaffen kann, hat sich der URANIA-Verein „Wilhelm Foerster“ bereit erklärt, die Aufgaben des privaten Projektträgers zu übernehmen. Der Bereich Grünflächen kann bei der Aufstellung fachlich beratend unterstützen.

4.    Eine Arbeitsgruppe erarbeitet Inhalt, Form, Zuständigkeiten und Bespielung des Gartenkulturpfades. Einzelne Bereiche der Stadtverwaltung können beratend mitwirken.

 

Folgende Informationen liegen der Mitteilungsvorlage zugrunde:

 

  • Vortrag der Erfinderin des Gartenkulturpfades, Frau Dr. Schenk, von der Deutschen Gartenbaugesellschaft DGG auf dem IPM am 3.2.06.
  • Vortrag von Herrn Thomas Götz von der Kur und Touristik GmbH Überlingen zum Gartenkulturpfad Überlingen auf der IPM am 3.2.06.
  • Vorstellung des Kulturpfades Berlin-Mitte auf dem Jahrestreffen der DGG am 14.2.06.
  • Mehrere Telefonate mit der hauptverantwortlichen für den Gartenkulturpfad Neuruppin, Frau Teubner.
  • Telefonat mit Herrn Hurt, Leiter des Projektträgers „Landesverband Berlin der Gartenfreunde e. V.“ für den Gartenkulturpfad Berlin-Mitte.

 

Es liegen Informationsmaterialien zu den Gartenkulturpfaden Fulda, Neuruppin und Berlin-Mitte vor.

 

Die Broschüre "Leitfaden zum Gartenkulturpfad", die von der DGG herausgegeben wird, wurde nicht erworben, da sie nur in Zusammenhang mit einer Beratung für insgesamt 1000,-- Euro zum Kauf angeboten wird.

 

Frau Teubner von der Ländlichen Erwachsenenbildung Prignitz-Havelland e. V. aus Neuruppin oder Herr Hurt, Präsident des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde e. V. sind bereit, über ihre Projekte zum „Gartenkulturpfad“ zu berichten.

 

 

 

 

Inhalt

 

Der Gartenkulturpfad wird als Mittel betrachtet, die Ziele der Lokalen Agenda 21 in einer Kommune zu befördern. Er soll verdeutlichen wie der Mensch mit Natur die Lebensqualität erhöht und ein lebenswertes Umfeld schafft. Dabei sind nicht nur die Belange von Umwelt und Natur von Interesse sondern auch von Handel, Gewerbe, Kultur, Gastronomie und Tourismus.

 

Die Herangehensweisen und Interpretationen zu einem „Gartenkulturpfad“ mit den entsprechenden Publikationen sind in den einzelnen Städten unterschiedlich. Dies hängt sicherlich auch mit der Größe einer Stadt und demzufolge mit dem Angebot an „Gartenkultur“ zusammen. In Potsdam wird vermutlich das Problem eher darin bestehen, eine Auswahl von Stationen zu treffen.

 

Bei den Gartenkulturpfaden der Städte Fulda (64.000 Einwohner) und Neuruppin (35.000 Einwohner) handelt es sich jeweils um eine Stadtkarte mit nummerierten Punkten und Erläuterungen zu diesen Punkten. Die Inhalte sind in Form einer Broschüre bzw. eines Kataloges inklusive DIN A3-Stadtplan veröffentlicht.

In der Broschüre zum Gartenkulturpfad Berlin-Mitte ist die Auflistung und Erläuterung von Stationen zu inhaltlich „geführten“ Spaziergängen bzw. Routen mit Angaben zur Dauer bzw. Länge einzelner Streckenabschnitte und ÖPNV-Anbindung zusammengefasst.

 

In Fulda und Neuruppin steht hinter jeder Station (15 bzw. 25 Stück) eine hauptverantwortliche Person oder Vereinigung, die für die Station verantwortlich zeichnet, Führungen leitet, einmal pro Jahr eine Veranstaltung abhält und z. B. das entsprechende  Informationsmaterial finanziert. Dem Agenda-21-Gedanken wird dadurch erst Rechnung getragen. Der „Gartenkulturpfad“ wird in Neuruppin nicht als abgeschlossenes Projekt betrachtet sondern kann je nach Angebot erweitert werden und versteht sich als permanenter bewusstseinbildender Prozess.

 

Die Entwicklung und Betreuung eines Gartenkulturpfades ist im Sinne des Erfinders (DGG) -  gemäß dem Prinzip der Subsidiarität  - keine behördliche Aufgabe.

 

 

Folgende Herangehensweise wird empfohlen

 

a) Projektträger

 

Als erster Schritt sollte ein Projektträger mit Verwaltungs-, Vernetzungs- und Vermarktungsaufgabe benannt werden. Der Projektträger begleitet und steuert die Entwicklung. Nach Fertigstellung des Pfades fungiert er z. B. als Auskunftsstelle, sammelt Informationen und stellt Versammlungsräume zur Verfügung.

 

In Berlin-Mitte hat diese Aufgabe der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e. V. übernommen.

In Neuruppin zeichnet der Ländliche Erwachsenenbildung Prignitz-Havelland e. V., LEB, für das Projekt verantwortlich.

In Überlingen wird vom AGENDA-Projekt „Gartenkulturpfad“ gesprochen. Deshalb hat dort die AGENDA 21-Sprecherin die Projektleitung übernommen.

 

 

Die Geschäftsstelle Arbeitsmarktpolitik wird im Zusammenhang mit geeigneten Förderprogrammen die Möglichkeiten von in Frage kommenden Projektträgern ermitteln.

 

 

b) Arbeitsgruppe

 

Als zweiter Schritt wird die Bildung einer Arbeitsgruppe empfohlen. Diese erarbeitet Inhalt, Form, Zuständigkeiten und Bespielung des Gartenkulturpfades.

 

Die Stadtverwaltung kann in der AG beratend mitwirken, z. B. der Bereich Bildung und Kultur, die SIKO – Agenda 21, der Bereich Umwelt und Natur, die Tourismuskoordination, der Bereich Denkmalpflege, der Bereich Grünflächen, der Bereich Marketing und Kommunikation.

 

In Neuruppin setzt sich die Arbeitsgruppe aus je einem Vertreter einer Station sowie der hauptverantwortlichen Mitarbeiterin des LEB zusammen.

In Berlin-Mitte besteht die Arbeitsgruppe aus den einzelnen Vertretern des Schul-Umwelt-Zentrums SUZ, einem Landschaftsplaner und einem Geografen mit Schwerpunkt Lokale Agenda 21 und einem Vertreter aus dem Gartenbau, also insgesamt aus 7 Mitgliedern.

 

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Erläuterung

 

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Fazit finanzielle Auswirkungen

Eine finanzielle Förderung des Gartenkulturpfades durch die DGG gibt es nicht. Die Broschüre "Leitfaden zum Gartenkulturpfad", die von der DGG herausgegeben wird, wurde bislang nicht erworben, da sie nur in Zusammenhang mit einer Beratung für insgesamt 1000,-- Euro zum Kauf angeboten wird.

 

Von den anderen „Gartenkulturpfad-Städten“ (Neuruppin, Überlingen, Fulda, Berlin-Mitte) sind keine Mittel aus dem kommunalen Haushalt zur Finanzierung der Gartenkulturpfade mit entsprechenden Veröffentlichungen geflossen. Tatkräftige Unterstützung war hier gewährt worden. Sponsorengewinnung ist eine der Hauptaufgaben des Projektträgers. Die Projektträgerschaft lag nicht innerhalb der Stadtverwaltungen.

 

Mit dem Projekt in Neuruppin sind z. B. seit 2003 eine Festangestellte und zwischen 3 und 5 Personen aus finanzierten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen betraut. Die Sachkosten werden aus Fördermitteln für Umweltbildung bestritten. In Überlingen hat die Kur und Touristik Überlingen GmbH die Werbebroschüre finanziert und die Sponsorenakquise betrieben sowie die PR und Öffentlichkeitsarbeit geleistet.

 

Die Hauptaufgaben des Projektträgers umfassen neben der Sponsorengewinnung - Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Mediengestaltung. So sind einzelne Stationen auszuwählen und als Gartenkulturpfad mit dahinterstehenden Personen zu beleben und zu verknüpfen, diese in der Öffentlichkeit mit geeigneten Informationsmaterialen zu präsentieren und mit Veranstaltungen zur Umweltbildung von Kindern und Erwachsenen zu bereichern. Weiterer Arbeitsaufwand besteht in der beständigen Umsetzung der Ziele der Lokalen Agenda 21, Moderation, Motivation der Beteiligten sowie evtl. im Stellen von Fördermittelanträgen.

 

Die Geschäftsstelle Arbeitsmarktpolitik überprüft derzeit die Vielfältigkeit der Förderrichtlinien in Bezug auf die Einrichtung eines Gartenkulturpfades Potsdam.

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