Mitteilungsvorlage - 06/SVV/0759

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:

 

 

Den Zwischenbericht der AG Kulturpolitische Konzepte zur weiteren Verfahrensweise mit den Ergebnissen des Evaluationsberichtes der Freien Kulturträger in Potsdam.

 

 

Zwischenbericht der AG Kulturpolitische Konzepte zur weiteren Verfahrensweise mit den Ergebnissen des Evaluationsberichtes der Freien Kulturträger in Potsdam

 

 

Das Evaluationsverfahren, das durch Prof. Dr. Hermann Voesgen (FH Potsdam) durchgeführt wurde,[1] soll als Ausgangspunkt der prozesshaften, genre-orientierten Erarbeitung kultureller Konzepte dienen. Ziel ist es, die Bestandsaufnahme kultureller Angebote und Einrichtungen mit kulturpolitischen Diskussionen zusammenzuführen und daraus Perspektiven für die weitere Entwicklung abzuleiten.

 

Folgende Verfahrensschritte werden, nach intensiver Diskussion im Kulturausschuss, zur Erreichung dieses Ziels vorgeschlagen:

 

 

I.                    Erstellung von Leitlinien

Der Fachbereich Kultur und Museum erarbeitet 10 Leitsätze, die eine inhaltliche Grundlage zur Steuerung der Kulturentwicklung darstellen. Termin für die Vorlage im Kulturausschuss:

12. Oktober 2006.

 

 

II.                  Diskussion kulturpolitischer Ziele und Konzepte

Zur Diskussion der kulturpolitischen Ziele der LHP bereitet der Fachbereich  Kultur und Museum einen Planungsentwurf vor, der sich in folgende Abschnitte gliedert:

 

a.      Aufgabenstellung

b.      Perspektiven

c.      Handlungsfelder und kulturelle Konzepte

 

Ziel des Vorhabens ist es, transparente Entscheidungsmodelle, auf deren Grundlage kulturpolitische Konzepte formuliert werden können, darzustellen. Die Konzepte sollen der LHP in den nächsten 3 bis 5 Jahren Orientierung geben. In einem ergebnisorientierten Prozess mit der Politik, den Institutionen, den Kulturschaffenden, Wissenschaftlern, Sachverständigen und der Öffentlichkeit sollen kulturpolitische Grundlagen diskutiert und anschließend festgelegt werden. Der Diskurs konzentriert sich auf kulturpolitische Schwerpunkte und Ausrichtungen auf der Basis der konzeptionellen Fragestellungen, die u.a. durch die Evaluation deutlich wurden.

 

Bei allen Überlegungen müssen die relevanten Zielgruppen, auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und Potsdam als „Wachsender Stadt“ und Landeshauptstadt, berücksichtigt werden. Zudem muss die besondere Situation Potsdams in direkter Nähe zu Berlin in die Überlegungen einbezogen werden.

 

Um den Diskussionsprozess optimal zu unterstützen, verfasst der Fachbereich Kultur und Museum zu jedem der Ziele eine Analyse vor dem Hintergrund des jeweiligen Handlungsfeldes und erarbeitet Strategien und Empfehlungen.

 

Der Planungsstand zur Zeitachse:

 

Januar 2007                Vorstellung des Entwurfs in der AG Kulturpolitische Konzepte

 

Februar 2007              Sondersitzung: Präsentation und Diskussion der Überlegungen im Kulturausschuss

 

März 2007                   Verabschiedung des Entwurfes durch den Kulturausschuss

 

April / Mai 2007 Moderierter Prozess zur Festlegung kulturpolitischer Ziele vor dem Hintergrund der jeweiligen Handlungsfelder und Konzepte

 

Juni-August 2007 Überarbeitung des Entwurfs

 

Sommer 2007            Präsentation der Ergebnisse im Kulturausschuss zur Weiterleitung an die Stadtverordnetenversammlung

 

 

III.             Änderungen in der Förderstruktur der Freien Kulturträger in Potsdam ab 2007

 

  1. Umbenennung der bisherigen „BKZ“(Betriebskostenzuschuss)-Förderung in „Institutionelle Förderung“, da diese Bezeichnung die tatsächliche Struktur der Förderform besser beschreibt. Sie wird definiert als eine Zuwendung zur Deckung der gesamten Ausgaben oder eines Teiles nicht abgegrenzter Ausgaben einer Kultureinrichtung.
  2. Die Kategorien „Institutionelle Förderung“  und „Projektförderung“, die grundsätzlich immer nur für ein konkret beantragtes Projekt vergeben wird, werden um die Kategorie „Experimentelle Förderung“ erweitert. Die Experimentelle Förderung ist zeitlich begrenzt und soll der kontinuierlichen künstlerischen Weiterentwicklung kultureller Träger dienen. Freie Träger, die sich künstlerisch ausgewiesen haben, bekommen die Möglichkeit einer temporären Förderung, um professionelles Arbeiten über einen längeren, genau festgelegten Zeitraum zu ermöglichen. Vor der Vergabe der Experimentellen Förderung steht der Abschluss von Zielvereinbarungen mit dem Fachbereich Kultur und Museum. Mit der Experimentellen Förderung ist in jedem Fall eine Evaluation durch den Fachbereich Kultur und Museum verbunden, von deren Ergebnis weitere Förderentscheidungen abhängen. Von der Projektförderung unterscheidet sie sich insofern, als sie sich auf eine Förderung eines nicht abgegrenzten Teils der Ausgaben einer kulturellen Einrichtung bezieht. Die Experimentelle Förderung stellt eine Mischform der bewährten Förderformen dar, die der besseren und flexibleren Steuerung kultureller Prozesse dient.
  3. Gegenseitige Deckungsfähigkeit von Institutioneller und Experimenteller Förderung sowie Projektförderung unter Beachtung des innovativen Elements, welches das Instrument Projektförderung bietet (Vgl. Förderung in € im Jahre 2006, Anlage 1 und 2).
  4. Abschluss von Zielvereinbarungen mit mehrjährig geförderten Trägern. Festlegungen sollen auf dem Wege der Absprache mit den einzelnen Akteuren über qualitative und quantitative Kennzahlen erfolgen und profilscharf die Bereiche des geförderten Leistungsangebots benennen.
  5. Partielle Dezentralisierung der Förderung unter Einbeziehung der Aufteilung in soziale Räume und zielgruppenrelevanter Angebote. Die Möglichkeiten kommunaler Förderung der kulturellen Partizipation, speziell des interkulturellen und intergenerationellen Diskurses, sollen ausgebaut werden. Das Konzept der Bürgerhäuser verweist hierbei auf eine entwicklungsfähige Perspektive.
  6. Intensivierung der indirekten Förderung durch den Fachbereich Kultur und Museum: z.B. Überlassung von Räumen und technischer Ausstattung; organisatorische, technische, fachliche und finanzielle Beratung; technische oder organisatorische Hilfe; Vermittlung von Auftrittsmöglichkeiten und Kontakten.
  7. Aufbau eines abgestimmten projektbezogenen Fundraisings, v.a. im Veranstaltungsbereich.
  8. Abstimmung der kulturellen Förderung mit der Tourismus- und der Wirtschaftsförderung und weiteren, auch kulturfördernden Institutionen.
  9. Enge Abstimmung und Kooperation mit anderen Fachbereichen der LHP zur Gewinnung inhaltlicher und organisatorischer Synergien.

 

 

 

Anlage 1 – Zuwendung 2006

Anlage 2 -  Projektförderung



[1] Abschlussbereicht zur qualitiativen Evaluation der Freien Kultur-Träger Potsdams, vorgelegt von Prof. Dr Hermann Voesgen, Maike Pagel und Catherine Voigt, Fachhochschule Potsdam, Studiengang Kulturarbeit, im April 2006.

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Erläuterung

 

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Fazit finanzielle Auswirkungen

keine

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Anlagen

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