Beschlussvorlage - 07/SVV/0205
Grunddaten
- Betreff:
-
Mitgliedschaft der Landeshauptstadt Potsdam in der Lokalen Aktionsgruppe "Fläming-Havel" e.V.
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- FB Soziales, Gesundheit und Umwelt
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, FB Soziales, Gesundheit und Umwelt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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●
Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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04.04.2007
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Erläuterung
Begründung:
Die EU fördert mit der sog. Gemeinschaftsinitiative LEADER
seit 1991 die Durchführung integrierter, qualitativ hochwertiger, origineller
und innovativer Strategien für eine nachhaltige Entwicklung der ländlichen
Räume. LEADER steht dabei für „Liaison Entre Actions de Developpement de l`
Economie Rurale – Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung des ländlichen
Raumes“.
Am 20.12.2006 hat die Landesregierung den Wettbewerb zur
Auswahl der LEADER-Regionen im Land Brandenburg in Umsetzung der Verordnung
1698/2005 der Europäischen Union über die Förderung der Entwicklung des
ländlichen Raumes für die Förderperiode 2007-2013 ausgelobt.
Im Rahmen dieses Wettbewerbes strebt die Landeshauptstadt
Potsdam an, ihren ländlichen Raum zusammen mit dem Landkreis Potsdam-Mittelmark
und den ländlichen Bereichen der Stadt Brandenburg/Havel in eine gemeinsame
LEADER-Region einzubringen. Diese neue LEADER-Region wird aus einer Erweiterung
der bereits im Landkreis Potsdam-Mittelmark bestehenden LEADER-Region unter
Einbeziehung der ländlich geprägten Gebiete der beiden kreisfreien Städte
entstehen. Für die Landeshauptstadt sollen die Ortsteile Fahrland, Golm, Grube,
Marquardt, Neu Fahrland, Satzkorn und Uetz-Paaren Bestandteil der neuen
LEADER-Region werden.
Hauptakteure in den Regionen sind die Lokalen Aktionsgruppen
(LAG). Diese setzen sich gem. Artikel 62 der VO 1698/2005 der EU aus Partnern
der unterschiedlichen sozioökonomischen Bereiche des Gebietes zusammen. Die LAG
entwickeln die Entwicklungskonzepte für ihre Region und arbeiten gemeinsam mit
den Akteuren vor Ort an deren Umsetzung.
Grundlage für die bisherige Entwicklung des ländlichen
Raumes von Potsdam ist das 2005 entsprechend der Richtlinie über die Förderung
der Integrierten Ländlichen Entwicklung des MLUV erarbeitete Integrierte
Ländliche Entwicklungskonzept (ILEK) als organischer Teil des ILEK für die
Gesamtregion Potsdam-Mittelmark/Potsdam/Brandenburg-Havel. Für die Begleitung
und Umsetzung dieses Konzeptes wurden gem. der o.g. Richtlinie die
Regionalmanager beauftragt, welche insbesondere mit den Akteuren vor Ort
zusammen arbeiten, deren Aktivitäten bündeln, entwickeln und voranbringen.
Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Zielstellung
von ILE und LEADER in dieselbe Richtung geht, will die Landesregierung die
beiden Programme enger zusammenführen und damit zwei Schwerpunkte der VO
1698/05 der EU miteinander verbinden. Als ersten Schritt in dieser Richtung
werden die Förderung von ILE und LEADER für 2007 in einer gemeinsamen
Richtlinie zusammengefasst. Ab 2008 soll das Regionalmanagement, welches
wichtiger Bestandteil beider Förderprogramme ist, ausschließlich über LEADER
durchgeführt und gefördert werden.
Im Interesse einer erfolgreichen weiteren Entwicklung des
ländlichen Raumes sowie der Fortführung der bewährten Zusammenarbeit zwischen
Potsdam, Potsdam-Mittelmark und Brandenburg/Havel auch unter den sich ändernden
Rahmenbedingungen für die Förderung wollen sich die Beteiligten mit einer
gemeinsamen LEADER-Region am o.g. Wettbewerb beteiligen.
Ein wichtiger Aspekt bei der geplanten Zusammenarbeit ist
die Mitgliedschaft auch der Städte Brandenburg/Havel und Potsdam in der Lokalen
Aktionsgruppe (LAG) “Fläming-Havel“ e.V., welche seit 2003 die integrierte und
nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes in der LEADER-Region des
Landkreises Potsdam-Mittelmark unterstützt und fördert.
Die Mitgliedschaft in der LAG eröffnet der Landeshauptstadt Potsdam die Möglichkeit, über die Integrierte Ländliche Entwicklung hinaus mit geeigneten Projekten auch Fördergelder aus den EU-Mitteln zu beantragen. Gleichzeitig sichert die Mitgliedschaft über die weitere Förderung des Regionalmanagements die Fortsetzung dieser unverzichtbaren Tätigkeit einer qualifizierten Stelle außerhalb der Verwaltung für eine umfassende, abgestimmte und gebietsübergreifende Begleitung der Akteure vor Ort bei der Umsetzung der Ziele der Entwicklung der ländlichen Räume.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Finanzielle
Auswirkungen:
Ab 2008 ist der Mitgliedsbeitrag gemäß der Satzung der
Lokalen Aktionsgruppe (LAG) zu entrichten. Dieser bemisst sich nach der Zahl
der Einwohner, die in der durch die LAG betreuten Förderregion leben und
beträgt 0,05 Euro je Einwohner. Bei einer Einwohnerzahl von ca. 9.500 aus den
Ortsteilen, die Bestandteil der Förderregion werden sollen (siehe Begründung
zur Beschlussvorlage) handelt es sich um eine Summe von 475 Euro pro Jahr.
Darüber hinaus ist der Eigenanteil für das
Regionalmanagement der zukünftigen Förderregion anteilig mit zu finanzieren.
Hier ist von einem Beitrag in Höhe von ca. 4.000 Euro/Jahr auszugehen.
Diese
Summe deckt sich mit den bisherigen Ausgaben für die anteilige Finanzierung des
Eigenanteils des Regionalmanagements für die Integrierte Ländliche Entwicklung
(ILE) und ist in der mittelfristigen Finanzplanung weiterhin vorgesehen.