Beschlussvorlage - 07/SVV/0809
Grunddaten
- Betreff:
-
Vergabe von Planungsleistungen für eine Mehrzwecksporthalle am Luftschiffhafen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- FB Schule und Sport
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, FB Schule und Sport
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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●
Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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10.10.2007
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
- Der
Oberbürgermeister wird beauftragt,
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die
Pro Potsdam GmbH mit der Projektsteuerung einschließlich der Bereitstellung von
Planungsleistungen zur Errichtung einer Mehrzwecksporthalle am Luftschiffhafen
(bis LP 3 gemäß HOAI) zu beauftragen, vorausgesetzt, die Auftragsvergabe ist im
Rahmen eines vergabefreien In-House-Geschäfts möglich.
·
Sollte
eine Vergabe an die Pro Potsdam GmbH nicht möglich sein, sind die
Planungsleistungen zur Errichtung einer Mehrzwecksporthalle am Luftschiffhafen
(bis LP 3 gemäß HOAI) europaweit auszuschreiben.
Die Planung erfolgt auf Grundlage des Ergebnisses einer
zuvor durchgeführten
betriebswirtschaftlichen Untersuchung sowie unter
Berücksichtigung städtebaulicher
und architektonischer Aspekte.
- Die
Beschlussfassung steht unter dem Vorbehalt der Förderung der Planungsleistungen
in Höhe von 80 %.
Erläuterung
Begründung:
Die LHP hat keine Wettkampfarena mit einer ausreichenden
Zuschauerkapazität, in der die Bundesligisten SC Potsdam (Volleyball), UJKC
Potsdam (Judo) und der Regionalligist VfL Potsdam (Handball) ihre Wettkämpfe
austragen können. Wettkämpfe werden zur Zeit in der Sporthalle
Heinrich-Mann-Allee ausgetragen, die sich aufgrund der geringen
Zuschauerkapazität für große Wettkämpfe nicht eignet.
Die Errichtung einer Mehrzwecksporthalle am Standort
Luftschiffhafen und damit verbunden die Errichtung eines herausragenden
Austragungsortes haben folgende Effekte:
-
Erhöhung
der Besucherströme,
-
Nutzung
vorhandener Gastronomie- und Hotelkapazitäten,
-
Erweiterung
von gewerblichen und kulturellen Angeboten,
-
Erhöhung
der Attraktivität der LHP und Unterstützung der Hauptstadtfunktion.
Innerhalb des SEK/INSEK ist daher die Errichtung einer Mehrzwecksporthalle
am Luftschiffhafen als Schlüsselmaßnahme dargestellt.
Mit der Großinvestition soll der Luftschiffhafen akzentuiert
und das Erscheinungsbild insgesamt verbessert werden. Der Sportpark
Luftschiffhafen soll mit dem neuen Gebäude von der Straße her für jedermann
erkennbar und identifizierbar werden.
Mit der Konzentration von überregional bedeutsamen Sportplätzen am Standort Luftschiffhafen und der Begehbarkeit des öffentlichen Uferwanderweges sowie der Wiederbelebung des historischen Eingangs als prägendes städtebauliches Element werden Grundlagen für sportübergreifendes und unterstützendes Gewerbe gelegt.
Derzeit geht die LHP von einer erforderlichen
Zuschauerkapazität von ca. 2.500 Plätzen aus.
Das MBJS und MIR haben Fördermittel für eine
Mehrzwecksporthalle an diesem Standort in Aussicht gestellt. Nach Auskunft des
MBJS kann eine Förderung nur erfolgen, wenn die Mehrzwecksporthalle am Standort
Luftschiffhafen errichtet wird, weil zum einen ein Teil der Finanzierung an die
Sportschule und zum anderen ein Teil der Finanzierung (BMI) an den
Leistungssport gebunden sind.
Von den Kosten der Planungsleistungen sollen insgesamt 80 %
gefördert werden.
Die Gesamtinvestition für die im Förderrahmen vorgesehenen
Sportarten (Judo, Handball, Volleyball, Basketball und Hallenfußball) umfasst
voraussichtlich 10 Mio. Euro, wovon ebenfalls 80 % gefördert werden sollen, so
dass der Eigenanteil der LHP 2 Mio. Euro allein für die Errichtung der
Mehrzwecksporthalle betragen wird. Die Folgekosten können derzeit nicht
ermittelt werden. Diese sind im Rahmen der betriebswirtschaftlichen
Voruntersuchung zu klären.
Die Errichtung einer Mehrzwecksporthalle kann – je nach
Standort – voraussichtlich zum Wegfall von ca. 190 vorhandenen Stellplätzen
führen. Unter Berücksichtigung der sonstigen Bestandsparkplätze wären bei
Errichtung der Halle voraussichtlich insgesamt ca. 210 Stellplätzen neu zu
errichten. Der konkrete Stellplatzbedarf sowie die damit verbundenen Kosten,
die sich nach der Größe der Hallenflächen und der Zuschauerzahl richten, werden
im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Untersuchung durchzuführenden
Variantenplanung zu ermitteln sein.
Der konkrete Investitionsbedarf wird sich aus der
betriebswirtschaftlichen Untersuchung und der konkreten Planung, die auf der
Untersuchung aufbaut, ergeben.
Im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Untersuchung sind
-
der
gesicherte Bedarf unter Einbeziehung der Dreifeld- und der Leichtathletikhalle
(mit bereits vorhandenen Zuschauerplätzen) sowie des Stadions zu ermitteln,
-
die
Standortvarianten unter Beachtung aller sportlichen und
betriebswirtschaftlichen Synergieeffekte aufzuzeigen. Dabei sind folgende
Realisierungsvarianten zu prüfen:
- Ausrichtung der Mehrzwecksporthalle für die Sporthalle für
die Sportarten
Judo, Handball, Volleyball,
Basketball und Hallenfußball als
Wettkampfstätte (im
Förderrahmen vorgesehene Sportarten),
- Integration der Sportarten Fechten, Turnen, Moderner
Fünfkampf und
Triathlon (als
möglicher optionaler Ersatz stark sanierungsbedürftiger
Bestandsbauten) sowie
ggfls. der Verwaltungseinrichtungen.
Dabei sind Mehrfachnutzungen, Teilbarkeit und die Zuordnung
der Funktionsräume zu mehreren Nutzungseinheiten zu prüfen (intelligentes
Management).
-
die
Anzahl der maximal notwendigen Zuschauerplätze zu ermitteln,
-
die
wirtschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen einer kommerziellen Nutzung
zu klären.
-
Der
Eigenanteil der LHP (für die Mehrzwecksporthalle mit den notwendigen Anlagen)
soll
2,5 Mio € nicht überschreiten.
Die Planung soll unter dem Aspekt einer gezielten städtebaulichen Aufwertung durch die bauliche Entwicklung des Standortes erfolgen.
Die städtebauliche und architektonische Konkretisierung muss im Kontext zu der bereits vorhandenen Bebauung (Eingangsbauwerk, Leichtathletik- und Schwimmhalle, Stadion, Ballspielhalle) und dem im Bau befindlichen Kanuzentrum/OSP sowie dem geplanten Haus der Vereine erfolgen.
Die historische Sichtachse vom historischen Eingang zum Templiner See ist freizuhalten.
Die Leistungen sollen an die Pro Potsdam GmbH als 100%ige Tochtergesellschaft der LHP im Rahmen eines vergabefreien In-House-Geschäfts nach Abstimmung mit dem RPA vergeben werden.
Sollte ein Vertrag mit der Pro Potsdam GmbH nicht zustande kommen, sind die Planungsleistungen europaweit auszuschreiben.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Die
Planungsleistungen, inklusive der betriebswirtschaftlichen Untersuchung und
Projektsteuerung, sind mit Kosten von ca. 500.000,00 – 550.000,00 Euro
verbunden, wovon bis zu 80 % durch das MBJS voraussichtlich gefördert werden.
Die Maßnahme soll im Investitionsprogramm 2008 aufgenommen werden.