Beschlussvorlage - 07/SVV/0809

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

  1. Der Oberbürgermeister wird beauftragt,

 

·         die Pro Potsdam GmbH mit der Projektsteuerung einschließlich der Bereitstellung von Planungsleistungen zur Errichtung einer Mehrzwecksporthalle am Luftschiffhafen (bis LP 3 gemäß HOAI) zu beauftragen, vorausgesetzt, die Auftragsvergabe ist im Rahmen eines vergabefreien In-House-Geschäfts möglich.

·         Sollte eine Vergabe an die Pro Potsdam GmbH nicht möglich sein, sind die Planungsleistungen zur Errichtung einer Mehrzwecksporthalle am Luftschiffhafen (bis LP 3 gemäß HOAI) europaweit auszuschreiben.

 

Die Planung erfolgt auf Grundlage des Ergebnisses einer zuvor durchgeführten

betriebswirtschaftlichen Untersuchung sowie unter Berücksichtigung städtebaulicher

und architektonischer Aspekte.

 

  1. Die Beschlussfassung steht unter dem Vorbehalt der Förderung der Planungsleistungen in Höhe von 80 %.

 

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Erläuterung

Begründung:

 

Die LHP hat keine Wettkampfarena mit einer ausreichenden Zuschauerkapazität, in der die Bundesligisten SC Potsdam (Volleyball), UJKC Potsdam (Judo) und der Regionalligist VfL Potsdam (Handball) ihre Wettkämpfe austragen können. Wettkämpfe werden zur Zeit in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee ausgetragen, die sich aufgrund der geringen Zuschauerkapazität für große Wettkämpfe nicht eignet.

 

Die Errichtung einer Mehrzwecksporthalle am Standort Luftschiffhafen und damit verbunden die Errichtung eines herausragenden Austragungsortes haben folgende Effekte:

 

-          Erhöhung der Besucherströme,

-          Nutzung vorhandener Gastronomie- und Hotelkapazitäten,

-          Erweiterung von gewerblichen und kulturellen Angeboten,

-          Erhöhung der Attraktivität der LHP und Unterstützung der Hauptstadtfunktion.

 

Innerhalb des SEK/INSEK ist daher die Errichtung einer Mehrzwecksporthalle am Luftschiffhafen als Schlüsselmaßnahme dargestellt.

 

Mit der Großinvestition soll der Luftschiffhafen akzentuiert und das Erscheinungsbild insgesamt verbessert werden. Der Sportpark Luftschiffhafen soll mit dem neuen Gebäude von der Straße her für jedermann erkennbar und identifizierbar werden.

 

Mit der Konzentration von überregional bedeutsamen Sportplätzen am Standort Luftschiffhafen und der Begehbarkeit des öffentlichen Uferwanderweges sowie der Wiederbelebung des historischen Eingangs als prägendes städtebauliches Element werden Grundlagen für sportübergreifendes und unterstützendes Gewerbe gelegt.

 

Derzeit geht die LHP von einer erforderlichen Zuschauerkapazität von ca. 2.500 Plätzen aus.

 

Das MBJS und MIR haben Fördermittel für eine Mehrzwecksporthalle an diesem Standort in Aussicht gestellt. Nach Auskunft des MBJS kann eine Förderung nur erfolgen, wenn die Mehrzwecksporthalle am Standort Luftschiffhafen errichtet wird, weil zum einen ein Teil der Finanzierung an die Sportschule und zum anderen ein Teil der Finanzierung (BMI) an den Leistungssport gebunden sind.

 

Von den Kosten der Planungsleistungen sollen insgesamt 80 % gefördert werden.

 

Die Gesamtinvestition für die im Förderrahmen vorgesehenen Sportarten (Judo, Handball, Volleyball, Basketball und Hallenfußball) umfasst voraussichtlich 10 Mio. Euro, wovon ebenfalls 80 % gefördert werden sollen, so dass der Eigenanteil der LHP 2 Mio. Euro allein für die Errichtung der Mehrzwecksporthalle betragen wird. Die Folgekosten können derzeit nicht ermittelt werden. Diese sind im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Voruntersuchung zu klären.

 

Die Errichtung einer Mehrzwecksporthalle kann – je nach Standort – voraussichtlich zum Wegfall von ca. 190 vorhandenen Stellplätzen führen. Unter Berücksichtigung der sonstigen Bestandsparkplätze wären bei Errichtung der Halle voraussichtlich insgesamt ca. 210 Stellplätzen neu zu errichten. Der konkrete Stellplatzbedarf sowie die damit verbundenen Kosten, die sich nach der Größe der Hallenflächen und der Zuschauerzahl richten, werden im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Untersuchung durchzuführenden Variantenplanung zu ermitteln sein.

 

Der konkrete Investitionsbedarf wird sich aus der betriebswirtschaftlichen Untersuchung und der konkreten Planung, die auf der Untersuchung aufbaut, ergeben.

 

Im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Untersuchung sind

 

-          der gesicherte Bedarf unter Einbeziehung der Dreifeld- und der Leichtathletikhalle (mit bereits vorhandenen Zuschauerplätzen) sowie des Stadions zu ermitteln,

 

-          die Standortvarianten unter Beachtung aller sportlichen und betriebswirtschaftlichen Synergieeffekte aufzuzeigen. Dabei sind folgende Realisierungsvarianten zu prüfen:

- Ausrichtung der Mehrzwecksporthalle für die Sporthalle für die Sportarten      
   Judo, Handball, Volleyball, Basketball und Hallenfußball als
   Wettkampfstätte (im Förderrahmen vorgesehene Sportarten),

- Integration der Sportarten Fechten, Turnen, Moderner Fünfkampf und
    Triathlon (als möglicher optionaler Ersatz stark sanierungsbedürftiger
    Bestandsbauten) sowie ggfls. der Verwaltungseinrichtungen.

Dabei sind Mehrfachnutzungen, Teilbarkeit und die Zuordnung der Funktionsräume zu mehreren Nutzungseinheiten zu prüfen (intelligentes Management).

-          die Anzahl der maximal notwendigen Zuschauerplätze zu ermitteln,

-          die wirtschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen einer kommerziellen Nutzung zu klären.

-          Der Eigenanteil der LHP (für die Mehrzwecksporthalle mit den notwendigen Anlagen) soll

      2,5 Mio € nicht überschreiten.

 

 

Die Planung soll unter dem Aspekt einer gezielten städtebaulichen Aufwertung durch die bauliche Entwicklung des Standortes erfolgen.

Die städtebauliche und architektonische Konkretisierung muss im Kontext zu der bereits vorhandenen Bebauung (Eingangsbauwerk, Leichtathletik- und Schwimmhalle, Stadion, Ballspielhalle) und dem im Bau befindlichen Kanuzentrum/OSP sowie dem geplanten Haus der Vereine erfolgen.

Die historische Sichtachse vom historischen Eingang zum Templiner See ist freizuhalten.

 

Die Leistungen sollen an die Pro Potsdam GmbH als 100%ige Tochtergesellschaft der LHP im Rahmen eines vergabefreien In-House-Geschäfts nach Abstimmung mit dem RPA vergeben werden.

Sollte ein Vertrag mit der Pro Potsdam GmbH nicht zustande kommen, sind die Planungsleistungen europaweit auszuschreiben.

 

 

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Fazit finanzielle Auswirkungen

Die Planungsleistungen, inklusive der betriebswirtschaftlichen Untersuchung und Projektsteuerung, sind mit Kosten von ca. 500.000,00 – 550.000,00 Euro verbunden, wovon bis zu 80 % durch das MBJS voraussichtlich gefördert werden. Die Maßnahme soll im Investitionsprogramm 2008 aufgenommen werden.

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