Mitteilungsvorlage - 07/SVV/0874
Grunddaten
- Betreff:
-
Medienbeauftragter
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- Oberbürgermeister
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Unterbrochen
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Anhörung
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10.10.2007
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07.11.2007
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Erledigt
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Hauptausschuss
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Vorberatung
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28.11.2007
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12.12.2007
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:
Sachstand
über die Einrichtung einer Stelle „Medienbeauftragter“ – gemäß Anlage
Entwicklung der Medienbranche in der Landeshauptstadt Potsdam
Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg ist einer der leistungsstärksten und am dynamischsten wachsenden Medien und- IT-Standorten in Deutschland mit einer außerordentlichen Vielfalt kultureller und kreativer Strömungen wie sie in kaum einer anderen europäischen Region vorzufinden ist. Gerade das kreative Potenzial ist heute für Wirtschaftswachstum und Strukturwandel in der Hauptstadtregion ausschlaggebend. Hier arbeiten rund 150.000 Menschen in mehr als 12.000 Unternehmen der Medien- und Kommunikationswirtschaft und setzen gemeinsam mehr als 12 Milliarden Euro jährlich in der Medienwirtschaft um.
Eine erstklassige Infrastruktur, professionelle
Dienstleister und ein breites Spektrum an Ausbildungsmöglichen schaffen
exzellente Bedingungen für die Produktionswirtschaft und das Mediengeschäft.
Neben den Printmedien prägen vor allem die Filmwirtschaft, aber auch TV-Produktionen das Profil
der Hauptstadtregion. Über 30 % der gesamtdeutschen Kinofilmproduktion und der
deutschen Serienproduktion kommen aus der Region. Damit liegt
Berlin-Brandenburg an der Spitze aller Bundesländer. Berlin-Brandenburg ist die
Region der attraktiven Drehorte. Mehr als 300 Filme entstehen jedes Jahr in der
Region, darunter internationale Koproduktionen ebenso wie zahlreiche deutsche
Kinofilme, TV-Serien und Daily Soaps.
Der Medienstandort Potsdam
Potsdam
ist ein traditioneller Medienstandort sowohl der Print- als auch der
audio-visuellen Medien. Filmgeschichte wird hier seit 1911 geschrieben. Zu
diesem Zeitpunkt baute die Firma Bioscop in Babelsberg ihr erstes Filmatelier.
Seitdem werden hier große Filme von namhaften Regisseuren und berühmten Stars
produziert.
Heute
wird Potsdam als moderner, wachsender und international bekannter
Medienstandort wahrgenommen. Mehr als 5.000 Menschen sind im Bereich der
Medienwirtschaft tätig. Die Medien-, Informations- und Kommunikationswirtschaft
sind für die wirtschaftliche Entwicklung der Landeshauptstadt Potsdam und der
Region außerordentlich wichtig und daher auch Teil der für den
Wirtschaftsstandort definierten Branchenkompetenzfelder.
Der Standort Potsdam-Babelsberg zählt zu den ersten Adressen
im Filmgeschäft. Wo einst der „Blaue Engel“ mit Marlene Dietrich
zum Welterfolg wurde, arbeiten heute High-Tech-Firmen der Medienindustrie.
Film, Fernsehen und Funk sind perfekt mit Informationstechnik, Multimedia und
Entertainment vernetzt. Sowohl im Bereich der großen internationalen
Filmproduktionen als auch im Sektor der Fernsehproduktionen ist ein Aufwind zu
bemerken. Von hier kommt das neue deutsche Kino, hier produziert Hollywood mit
der Studio Babelsberg AG.
Der Rundfunk
Berlin-Brandenburg (rbb) hat hier seinen Sitz mit seinem Sendezentrum, und dem
Radiohaus für die verschiedensten Sender, wie z.B. Antenne Brandenburg
oder Fritz., ebenso das Play Out
Center der ARD oder das Deutsche Rundfunkarchiv. Auch die Ufa, der größte
deutsche Fernsehproduzent, oder auch Studio Hamburg sind am Standort Babelsberg
aktiv.
Der Medienstandort lebt von den
Synergieeffekten der vielen großen und mehr als 100 kleinen Firmen, die das
ganze Spektrum der Medienbranche, wie Produktion, Animation, Stunts und
Special-Effects, Postproduction-Services abdecken.
Für
junge, innovative Unternehmen und Existenzgründer/innen bietet das MedienHaus
des Zentrums für Film- und Fernsehproduzenten, das fx.Center und ab Ende 2008
auch das dann fertiggestellte MedienKommunikationsZentrum beste Arbeits- und
Entwicklungsmöglichkeiten.
Erlebbar für Potsdamer und ihre
Gäste wird die Medienwirtschaft im Filmpark
Babelsberg mit seinen nachgebauten Filmwelten und vielfältigen Attraktionen.
Neben
der Medienstadt Babelsberg haben
sich die Parkstudios als zweiter Standort für Film- und Fernsehproduktion
erfolgreich entwickelt.
Potsdam bietet auch exzellente
Ausbildungsstätten. Der Nachwuchs studiert
an der renommierten Hochschule für Film- und Fernsehen "Konrad
Wolf" , der Universität Potsdam mit
dem Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik oder auch der
Fachhochschule Potsdam.
Dynamische
Unternehmen, wie die Studio Babelsberg AG oder die Ufa prägen den Standort
genauso wie starke Unternehmerpersönlichkeiten. Namen wie Volker
Schlöndorff, Wolf Bauer, oder
Mathias Döpfner stehen dafür. Film- und Medienevents wie die M 100 , das
Filmfestival „Sehsüchte“ , oder die cartoon movie tragen ebenfalls nachhaltig
zum guten Ruf des Standorts bei
Die Printmedien in
der Landeshauptstadt werden vor allem durch die Märkische Verlags- und
Druckgesellschaft repräsentiert. Sie ist Herausgeberin der „Märkischen
Allgemeinen Zeitung“ und betreibt die größte Zeitungsdruckerei in den Neuen
Bundesländern. Hier wird auch eine Teilauflage der FAZ gedruckt.
Weitere Profilierung und Stärkung des Medienstandorts –
Aufgaben und Partner
Zur Stärkung des Medienwirtschaftsstandortes geht es vor
allem um
- die
weitere infrastrukturelle Entwicklung und Aufwertung des Standortes
insbesondere durch
Bereitstellung von Gewerbeflächen für Medienunternehmen,
- die
stärkere Vermarktung der Leistungen des Standortes im nationalen und
internationalen Maßstab für die gezielte Ansiedlung von Medienunternehmen
und zur Akquirierung von Aufträgen und Produktionen,
- die
Schaffung und Weiterentwicklung von Kommunikationsplattformen, Netzwerken
und Initiativen,
·
die
Förderung von Existenzgründungen und jungen innovativen Unternehmen zur Umsetzung von kreativen Geschäftsideen
in wirtschaftlich tragfähige Konzepte,
- die
Sicherung des Fachkräftenachwuchses durch gezielte Maßnahmen der Aus- und
Weiterbildung und
- die
stetige Fortführung der Investitions- und Filmförderung.
Zur Umsetzung dieser Zielstellungen sind die Aktivitäten
aller wichtigen Akteure im Bereich der Potsdamer Medienwirtschaft zu bündeln
und zu koordinieren:
- leistungsstarke
Unternehmen, wie Studio Babelsberg, rbb, Ufa, Studio Hamburg, VCC, Parkstudios, Producers at work,
- Wissenschaft
und Ausbildung: HFF, Universität Potsdam mit dem Hasso-Plattner-Institut
Erich Pommer Institut gGmbH, Fachhochschule Potsdam
- Förderung,
Standortmarketing, Akquisition: wie Medienboard Berlin-Brandenburg, die
ZukunftsAgentur Brandenburg, der Medienbeauftragte des Landes Brandenburg,
die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Potsdam
- Förderung
von Existenzgründungen: Technologie- und Gewerbezentren, MEDIA Exist,
- Fachkräftesicherung:
HFF, LASA, Pro Babelsberg
- Netzwerke,
Initiativen: wie Medieninitiative Babelsberg e.V., production.net
Berlin-Brandenburg,
Akteure der Landeshauptstadt Potsdam und deren Aufgaben
Wirtschaftsförderung
Der Bereich der Wirtschaftsförderung ist die erste
Anlaufstelle für Unternehmen, Investoren und Existenzgründer in der
Stadtverwaltung. Für ausgewählte Schwerpunktbranchen, so auch für die
Medienwirtschaft, steht jeweils ein Brachenverantwortlicher zur Verfügung.
Schwerpunktaufgaben sind:
·
Erarbeitung
und Umsetzung von Konzeptionen zur Entwicklung der Medienwirtschaft
·
Initiierung
und Koordinierung städtischer Aktivitäten zur weiteren infrastrukturellen
Entwicklung und Stärkung des Medienstandortes
·
Koordination
von Maßnahmen zur Ansiedlung von Medienunternehmen am Standort
·
Beratung
und Unterstützung von ansiedlungswilligen und bereits ansässigen
Medienunternehmen
·
Projektbegleitung
bei der Vorbereitung und Realisierung von Investitionen im Medienbereich
insbesondere Koordinierung innerhalb der Verwaltung
·
Standortwerbung
und Koordination von Standortwerbemaßnahmen für den Medienstandort im Rahmen
der Standortwerbung für den Wirtschaftsstandort Potsdam,
·
Förderung
von Unternehmen im Rahmen der städtischen Förderprogramme
·
Förderung
von Existenzgründungen und Technologietransfer
·
Institutionalisierte
und projektbezogene Zusammenarbeit mit Initiativen und Netzwerken der
Medienbranche
Die Branchenverantwortung und –kompetenz innerhalb der
Wirtschaftsförderung soll weiter ausgebaut erhöht werden.
Technologie- und Gewerbezentren Potsdam GmbH und deren Beteiligungen
Die Technologie- und Gewerbezentren Potsdam GmbH realisiert
und betreibt im Auftrag der Stadt selbst oder über ihre Beteilungen
medienorientierte Technologie- und Gewerbezentren in der Medienstadt
Babelsberg. Im Rahmen dieser Tätigkeit ist die Gesellschaft mit den Unternehmen
der Branche vielfältig vernetzt.
Von daher nimmt die Gesellschaft in enger Abstimmung mit der
Wirtschaftsförderung folgende Aufgaben wahr:
- Information
und Beratung der Verwaltungsspitze zu aktuellen Entwicklungen am Standort
und zu speziellen Entwicklungen in der Medienbranche und daraus
abzuleitenden Standortanforderungen
- Ansprechpartner
für kleine und mittlere Unternehmen der Branche am Standort
- Aktivitäten
zu Ansiedlung von Unternehmen der Medienbranche, Betreuung von
- Beteiligung
an Initiativen und Netzwerken, wie z.B. Vorstand der Medieninitiative
- Unterstützung
von Existenzgründungen, u.a. durch den Lotsendienst
Aufgaben des Medienbeauftragten der Landeshauptstadt
Durch die Vielzahl der Beteiligten innerhalb dieses
Bereiches ist es aus Sicht der Verwaltung/Oberbürgermeister erforderlich, dass
in den Bereichen
-
Standortwerbung,
Akquisition und Werbung für den Medienstandort Potsdam
-
Kontaktpflege
und -ausbau zu den Netzwerken und Initiativen sowie Unterstützung der
Kommunikationsplattformen
-
Information
und Unterstützung der Verwaltungsspitze im Hinblick auf die regionale und
bundesweite Medienpolitik
die bereits vorhandenen Strukturen durch einen
Medienbeauftragten ergänzt werden. Als Anforderungsprofil werden u.a. vertiefte
Kenntnisse der Medienbranche und eine starke persönliche Ein- und Anbindung in
die Medienlandschaft erwartet. Aufgrund dieser Tatsache und der schon
vorhandenen Strukturen innerhalb der Verwaltung, erscheint eine direkte
Eingliederung in die Verwaltung nicht sinnhaft. Der Beauftragter soll auf Basis
einer Aufwandsentschädigung tätig werden, sein direkter Ansprechpartner ist der
Oberbürgermeister, die Wahrnehmung seiner Aufgabe wird mit eng mit dem Bereich
Wirtschaftsförderung verzahnt.
Aufgrund des speziellen Anforderungsprofils und der
einzuordnenden Tätigkeit ist keine Ausschreibung geplant, derzeit laufen
Gespräche mit den Beteiligten über eine mögliche Übernahme der Aufgabe.