Beschlussvorlage - 07/SVV/0921
Grunddaten
- Betreff:
-
Bewerbung der Landeshauptstadt Potsdam als Ausrichterort für die Weltmeisterschaft der Marching Show Bands im Jahre 2010
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Öffentlichkeitsarbeit / Marketing
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, Bereich Marketing und Kommunikation
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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●
Erledigt
|
|
Hauptausschuss
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Entscheidung
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24.10.2007
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Erläuterung
Begründung:
Die WAMSB
Weltmeisterschaft der Marching Show Bands ist ein herausragendendes weltweit
bekanntes
Musikevent mit großer Anziehungskraft für die teilnehmenden Bands und für
das
Publikum.
Marching Show Bands sind Orchester, die ihren musikalischen Vortrag im
Rahmen
einer
Choreografie darbieten.
Seit 1996
treten die besten Marching Show Bands der Welt zu einem Wettbewerb an, der in
den
Disziplinen Show, Parade und Bester Tambourmajor ausgetragen wird.
Die Gestaltung
des Wettbewerbsreglements und die Fachaufsicht übernimmt die
World
Association of Marching Show Bands. (WAMSB).
An den
Wettbewerben der Weltmeisterschaft können Marching Show Bands nach
folgenden
Bedingungen
teilnehmen:
- Die
Band ist Mitglied bei WAMSB und akzeptiert das Regelwerk des WAMSB zum
Wettbewerb.
- Die
Band muss an internationalen und nationalen von WAMSB anerkannten
Meisterschaften als Band nach Division I oder II teilgenommen haben.
Zeitpunkt und Ablauf der Veranstaltung
Der Veranstaltungszeitraum für die Weltmeisterschaft ist
jeweils der Monat Juli des Jahres
(weltweit unterrichtsfreier Monat, wichtig wegen der
Möglichkeit der Teilnahme, aber auch
wegen Zugriffsmöglichkeiten auf z.B. Turnhallen in der
Ausrichterstadt).
Terminpräzisierung erfolgt 11/2 Jahre vor der Veranstaltung
in Abstimmung mit der WAMSB.
Die Veranstaltung dauert 1 Woche und besteht aus den
Elementen Eröffnungsveranstaltung, Abschlusszeremonie mit Siegerehrung,
Vorkämpfe, Finale und Parade.
Der Ausrichterstadt steht es frei, zusätzliche
Veranstaltungen, Konzerte und touristische Aktivitäten für die Bands zu planen.
Leistungen und Ressourceneinsatz der Landeshauptstadt Potsdam
Bei erfolgreicher Bewerbung um die Ausrichtung ist die
Landeshauptstadt Potsdam Veranstalter und Gewährleistungsträger für die
Veranstaltung und hat die Bearbeitung nachstehender Aufgaben sicherzustellen:
- Führung
des Haushaltes der Veranstaltung
- Gestaltung
der Zusammenarbeit mit WAMSB (Erarbeitung der Ausschreibung und des
Reglements)
- Gestaltung
der vertraglichen Beziehungen mit den Orchestern, incl. Inkassoverfahren
- Organisatorische
Absicherung aller Veranstaltungsabläufe und sowie des Rahmenprogramms und
Untersetzung mit entsprechenden Verträgen
- Verhandlungen
und Vertragsgestaltung mit den Medienpartnern und Sponsoren
- Führung
der Einbindung von Dienstleistern und ehrenamtlichen Partnern in das Gesamtprojekt
- Entwicklung
und Umsetzung des PR-Konzeptes
Die Landeshauptstadt übernimmt gegebenenfalls die
Absicherung nicht realisierter Erträge im Haushaltsansatz (öffentliche
Förderung, Ticketerlöse) nach Überschreitung der Ausfallreserve.
Die Landeshauptstadt unterstützt die Veranstaltung mit der
kostenlosen Bereitstellung der Sportanlagen im Luftschiffhafen und der
Schulturnhallen sowie der gebührenfreien Nutzung der Straßen und Plätze der
Stadt für das Konzertprogramm.
Die Landeshauptstadt Potsdam installiert eine
Organisationsstruktur, die sich im Kern aus Mitarbeitern der Verwaltung
rekrutiert und mit PAGA-Kräften, Praktikanten und Ehrenamtlern komplettiert
wird. Die detaillierten Planungen hierzu müssen im weiteren Projektverlauf
präzisiert werden.
Rückblick auf 2001
Die 5. Weltmeisterschaft der Marching Show Bands im BUGA-Jahr 2001 in Potsdam
war die größte internationale Veranstaltung in Potsdam nach
1990. 27 Orchester aus
12 Ländern verzauberten mit ihrer Musik und mit ihren bunten
Uniformen viele tausend Gäste und Bewohner unserer Stadt. Bei den Wettbewerben
im Stadion Luftschiffhafen und bei über 60 Konzerten in Potsdam und Umgebung
herrschte eine ausgelassene und lebensfrohe Stimmung.
Am Tag der Parade in der historischen Altstadt Potsdams
säumten Tausende Menschen die Straßen und Plätze und hatten ein unvergessliches
Erlebnis.
Die Landeshauptstadt Potsdam präsentierte sich als
vorbildliche Gastgeberstadt und lieferte
eine professionelle Vorbereitung und Durchführung der
Veranstaltung. Die vielen internationalen Gäste nahmen die guten Erfahrungen
und Erinnerungen über die in unserer Stadt erlebte Gastfreundschaft mit in ihre
Heimat und wurden so Botschafter im Sinne eines freundschaftlichen Dialog
zwischen den Nationen.
Mit Blick auf die Pflege der internationalen Beziehungen der
Landeshauptstadt Potsdam und mit dem Anspruch der Bürger, sich für ein
tolerantes und friedliches Miteinander der Menschen aus allen Ländern einzusetzen,
kann eine solche Veranstaltung wichtige Impulse setzen. Es bedarf keiner
besonderer Erörterung, dass eine solche Veranstaltung auch Wirtschaftimpuls
und Marketingimpuls im touristischen Sinne ist.
Wesentliche Grundlage des Erfolges im Jahre 2001 war die
zunächst umstrittene Entscheidung,
die Organisationsverantwortung an ein städtisches
Organisationsteam zu übertragen und auf den Einsatz einer Agentur zu
verzichten.
In Auswertung der Veranstaltung 2001 konnte man feststellen:
Auftraggeber und Dienstleister standen sich nicht in einer kommerziellen
Vertragssituation
gegenüber, sondern waren Partner mit harmonisierten
Interessen.
Durch die enge Verbindung von Veranstalter als Auftraggeber
und ausführendem
Organisationsteam konnten Entscheidungsverläufe unmittelbar
und zeitnah beeinflusst
werden.
Bei Schlüsselentscheidungen mit Außenwirkung wurde wohl
abgewogen immer zu Gunsten der
Außenwirkung bzw. im Sinne der Teilnehmer und Zuschauer
entschieden. Die betriebswirtschaftlichen und kommerziellen Aspekte wurden
dabei zurückgestellt. Gleichwohl galt das Prinzip größter Sparsamkeit und
effektiver Verwendung der Finanzmittel.
Durch ein ämterübergreifendes Management wurden die
organisatorischen und logistischen
Aufgaben effizient und mit Sachkompetenz gelöst. Sehr
effektiv gestaltete sich auch die Aktivierung der städtischen Ressourcen, weil
die Mitarbeiter des Organisationsteams natürlich ihre Lagekenntnis aus den
Bereichen mitbrachten.
Jederzeit war ein effektives Controlling des
Projektverlaufes und des Haushalts möglich und
schützte den Veranstalter vor unangenehmen Überraschungen.
Deshalb sollte die Chance genutzt werden, eine solche
Veranstaltung zu wiederholen.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Die Kalkulationsgrundlagen für die Veranstaltung sind:
- Teilnahme
von 30 Orchestern mit je 50 Musikern (30, - EUR pro Person und Tag)
- Veranstaltungsdauer
1 Woche
- kostenneutrale
Nutzung der städtischen Verkehrsflächen und Sportanlagen und Turnhallen
- Besetzung
des Kerns der Organisationsteams mit städtischen Angestellten - kein
Agentureinsatz –
In Anlehnung an die vergleichbare Veranstaltung im Jahre
2001 (dort waren 905.000, - DM veranschlagt und ca. 760.000, - DM ausgegeben)
werden für das Vorhaben im Jahre 2010 angesetzt:
Aufwendungen:
Verpflegung/Unterbringung
140.000, - EUR
Wettbewerbe und Jury
65.000, - EUR
PR / Honorare / Logistik / Anmietungen / Gebühren 210.000, - EUR
gesamt
415.000, - EUR
Erträge:
Eigenbeitrag der Teilnehmer:
315.000, - EUR
Verkaufserlöse Tickets
(Wettbewerb und Konzerte)
80.000, - EUR
Sponsormittel
40.000,
- EUR
Förderung aus öffentlichen Mitteln 35.000, - EUR
gesamt:
470.000,
- EUR
Ausfallreserve
55.000, - EUR