Antrag - 07/SVV/0923

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Oberbürgermeister wird aufgefordert zu prüfen, ob die Landeshauptstadt Potsdam

als Pilotkommune in Brandenburg sich mit einer neuen Lernkultur im Sinne des Projektes „Neue Lernkultur in Kommunen“ befassen kann.

Die Stadtverordnetenversammlung ist in der März-Sitzung 2008 zu informieren.

Begründung:

Kindergärten und Schulen sind zu ermutigen, sich auf das veränderte Anforderungsprofil der nächsten Generation, nämlich auf Menschen, die mit Wissen kreativ umgehen können, einzustellen und als Einrichtungen die Möglichkeit bieten, wieder zum Herz des sozialen Lebens werden.

Laut Statistik gehen 40% der Deutschen Kinder mit unterschiedlichen Ängsten in die Schule. Dies hat aber zur Folge, dass diese Kinder nicht in vollem Umfang lernen können da sie sich nicht auf die schulischen Aufgaben konzentrieren können.

Zudem belegt die Forschung, dass auswendig zulernender Lehrplanstoff spätestens ab der vierten Klasse zum Verlust der Lernlust führt und eigenständiges und praktisches Denken hemmt.

Hier sind die Verantwortlichen aufgefordert, das Lernen als Selbstzweck wieder interessant zu machen.

In Thüringen gibt es ein Bildungsmodell „Neue Lernkultur in Kommunen“, welches drei Kernziele zum vorhanden Lehrplan anbietet:

• die positive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, ihrer sozio-emotionalen Kompetenz, Partizipation und  Verantwortungs-Übernahme 
• die Entfaltung, Unterstützung und (Weiter-) Entwicklung einer auf individueller Förderung, wertschätzenden Beziehungen und regionaler Identität basierenden Lernkultur 
• die Vernetzung der Erziehungs- und Bildungsarbeit von Kindergärten und Schulen mit unmittelbaren und mittelbaren Partnern der Bildungseinrichtungen und den mitverantwortlichen Menschen aller Generationen, Institutionen, Organisationen und Initiativen.

Die Prüfung und evtl. Umsetzung eines solchen Projektes kann Teil einer nachhaltigen bildungspolitischen Marketingstrategie für unsere Stadt sein.