Beschlussvorlage - 07/SVV/0939
Grunddaten
- Betreff:
-
Einrichtung eines "Hedwig-Bollhagen-Museums"
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- FB Stadterneuerung und Denkmalpflege
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, FB Stadterneuerung und Denkmalpflege
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Unterbrochen
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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07.11.2007
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05.12.2007
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Erledigt
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Ausschuss für Kultur
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Vorberatung
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15.11.2007
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Im Museumshaus „Im Güldenen Arm“ in der Hermann-Elflein-Straße 3 wird im Jahr 2008 in Zusammenarbeit mit der „Hedwig Bollhagen – Stiftung“ und der „Hedwig-Bollhagen-Gesellschaft“ die künftige Dauerausstellung des Nachlasses von Hedwig-Bollhagen eingerichtet. Zunächst ist ein 2-jähriger Ausstellungsprobebetrieb vorgesehen.
Die Verwaltung wird beauftragt,
hierzu die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen.
Erläuterung
Begründung
Hedwig Bollhagen zählt zu den bedeutendsten Keramikerinnen
des 20. Jahrhunderts. Sie hat Jahrzehnte im Land Brandenburg gewirkt und
hinterließ einen umfangreichen keramischen und schriftlichen Nachlass.
Mit Beschluss vom 23. Juni 2003 beauftragte die Stadtverordnetenversammlung die Verwaltung, den Nachlass von Hedwig Bollhagen für die Landeshauptstadt Potsdam „zu sichern“ (03/SVV/0374).
Der sich jetzt im Eigentum der „Hedwig Bollhagen-Stiftung“
befindliche Nachlass war zwischenzeitlich akut gefährdet und wurde am 6. Mai
2004 unter vorläufigen Denkmalschutz gestellt. Seit dem 16. Juni 2004 steht er
unter endgültigem Denkmalschutz . Inzwischen ist ein Verfahren eingeleitet
worden, die Sammlung in das Verzeichnis der national wertvollen Kulturgüter
aufzunehmen.
Der Nachlass wurde zur Vorbereitung der Ausstellung zum 100.
Geburtstag von Hedwig Bollhagen im Jahr 2006 durch den Geschäftsbereich
Stadtentwicklung und Bauen, Bereich Untere Denkmalschutzbehörde
zwischengelagert und katalogisiert.
Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
präsentiert gegenwärtig Am Neuen Markt (22.06.2007-13.01.2008), unterstützt von
der Landeshauptstadt Potsdam in Zusammenarbeit mit der „Hedwig
Bollhagen-Stiftung“ das umfangreiche Lebenswerk von Hedwig Bollhagen anlässlich
ihres 100. Geburtstages. Dies stellt die erste umfassende Präsentation ihrer
Werke und weiterer Leihgaben dar.
Die Übersichtsschau im Haus der Brandenburgisch-Preußischen
Geschichte bildet den Auftakt für die 2008 geplante dauerhafte Präsentation des
Bollhagen - Nachlasses in Potsdam.
Insbesondere ist in diesem Zusammenhang auch beabsichtigt,
mögliche Synergieeffekte für eine Dauerausstellung in Potsdam zu nutzen (z.B.
durch die Nachnutzung bereits vorhandenen Ausstellungsinventars).
Eine permanente Präsentation des Nachlasses von Hedwig Bollhagen in Potsdam wird von der „Hedwig Bollhagen-Stiftung“ als dessen Sachwalterin befürwortet. Als geeigneter Standort wird sowohl von der Stiftung als auch von der Verwaltung das Museumshaus „Im Güldenen Arm“ in der Hermann-Elflein-Straße 3 favorisiert. Das Gebäude ist zudem auch verfügbar.
Aufgrund der authentischen bautechnischen Ausführung in Verbindung mit dem weitgehenden Verzicht auf Haustechnik ist das Haus zwar für museale Zwecke – für andere jedoch nur äußerst eingeschränkt nutzbar.
Das Museumshaus „Im Güldenen Arm“ wurde im Zeitraum von 1990 bis 1998 grundlegend saniert. Die Sanierungskosten beliefen sich auf ca. 1,7 Mio € und wurden aus Fördermitteln des Landes, mit Hauptstadtmitteln, Spenden und städtischen Haushaltsmitteln finanziert. Es gilt als Musterbeispiel für die Erprobung historischer Materialien und gewährt Einblicke in die Architektur der Bürger- und Handwerkshäuser der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Das Museumshaus „Im Güldenen Arm“ wurde als Denkmal des Monats Januar 2006 ausgezeichnet.
Das Haus wurde zunächst in der Regie des Potsdam Museums und nach mehrjährigem Leerstand ab September 2003 in der Regie des Geschäftsbereiches Stadtentwicklung und Bauen, Bereich Untere Denkmalschutzbehörde, betrieben. Mittlerweile steht der fünfte halbjährige Ausstellungszyklus zum Thema Kulturgüterschutz vor dem Abschluss. Bisher haben ca. 20.000 Menschen die Ausstellungen besucht. Es hat sich somit in den letzten Jahren wieder zur „Museums-Adresse“ entwickelt.
Das Museumshaus ist für sich genommen wertvolles Baukulturerbe und bietet einen angemessenen Rahmen, um den Nachlass von Hedwig Bollhagen zu würdigen.
Die „Hedwig Bollhagen-Stiftung“ beabsichtigt, im gesamten
Obergeschoss des Hauptgebäudes eine Dauerausstellung mit dem keramischen
Nachlass einzurichten. Im Erdgeschoss könnten drei Räume für
Wechselausstellungen zum Thema:
„Hedwig Bollhagen und Umfeld“ und weitere zwei Räume für die
Unterbringung eines Museumsshops genutzt werden.
Es ist angedacht, im Museumsshop Keramikarbeiten der
HB-Werkstätten und entsprechende Literatur anzubieten und diesen durch einen
sach- und fachkundige Dritten betreiben zu lassen. Erste Interessenbekundungen
liegen bereits vor. Das Nebengebäude könnte weiterhin komplementäre Nutzungen
(Lagerflächen, WC) aufnehmen.
Die „Hedwig Bollhagen-Gesellschaft“ würde künftig für
den Ausstellungsbetrieb - die
Vorbereitung und Durchführung der Ausstellungen - zur Verfügung stehen. Sie
würde die spezifischen Kosten des Ausstellungsbetriebes durch Eintrittsgeldern finanzieren.
Die Landeshauptstadt Potsdam
unterstützt die Präsentation des Nachlasses in Potsdam. Sie stellt zu diesem
Zweck zunächst für die Jahre 2008 /2009 das Museumshaus „Im Güldenen Arm“ der
„Hedwig Bollhagen- Gesellschaft“ zur Verfügung. Die Stadt gewährt der Stiftung
insofern eine Sachzuwendung in Höhe der jährlichen Mietkosten sowie der
Betriebskosten. Die Mietkosten resultieren aus der Zuordnung des Gebäudes
zum Anlagevermögens des Kommunalen
Immobilienservice (KIS) sowie dessen genereller Mietkostenberechnung. Sie
belaufen sich gemäß diesem Mietkostenansatz auf 39.000,- € pro Jahr.
Ab 2008 wurden
die Mietkosten zunächst im Budget des Geschäftsbereichs Stadtentwicklung
und Bauen, Produkt 5230000, Konto 5231300 mit aufgenommen.
Darüber hinaus ist nach Einschätzung des KIS mit Bewirtschaftungskosten in Höhe von ca.
15.000,- Euro zu rechnen. Diese wurden im Produkt 5230000, Konto 5241100
angemeldet.
Es ist jedoch angedacht, dass die „Hedwig
Bollhagen-Gesellschaft“ bzw. die Stiftung sich künftig in zunehmendem Maße
anteilig an der Finanzierung der Mietkosten und der Betriebskosten beteiligt. Die Höhe des
Finanzierungsbeitrages ist allerdings zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht absehbar.
Dieses hängt von der Etablierung des Museums selbst ab und von den
Möglichkeiten, entsprechende Eintrittsgelder zu erwirtschaften bzw. über den
geplanten Museums-Shop hinzuzugewinnen.
Es wird vorgeschlagen, für die
Geschäftsjahre 2008 und 2009 einen Ausstellungsprobebetrieb durchzuführen. Der
„Hedwig Bollhagen-Gesellschaft“ soll zunächst ein bis zum 31.12.2009
befristeter Nutzungsvertrag angeboten werden. Die Kosten der Betreibung bzw.
des Ausstellungsbetriebes hat danach die „Hedwig-Bollhagen-Gesellschaft“ zu
tragen. Ab 2010 ist dann eine Nutzungsvereinbarung
zu schließen, die eine anteilige Mietkostenübernahme regelt.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Mietkosten pro Jahr (Ermittlung KIS): 39.000,- € (Ansatz
jeweils 2008 – 2009)
Finanzierung: Produkt 5230000, Konto 5231300
Bewirtschaftungskosten pro Jahr (Ermittlung KIS): 15.000,00
€ (Ansatz jeweils 2008 – 2009).
Finanzierung: Produkt 5230000, Konto 5241100.
Die Durchführung der Ausstellung steht unter dem Vorbehalt
der Bestätigung der erforderlichen Haushaltsmittel in den Jahren 2008 - 2009.