Beschlussvorlage - 07/SVV/0939

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Im Museumshaus „Im Güldenen Arm“ in der Hermann-Elflein-Straße 3 wird im Jahr 2008 in Zusammenarbeit mit der „Hedwig Bollhagen – Stiftung“ und der „Hedwig-Bollhagen-Gesellschaft“ die künftige Dauerausstellung des Nachlasses von Hedwig-Bollhagen eingerichtet. Zunächst ist ein 2-jähriger Ausstellungsprobebetrieb vorgesehen.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, hierzu die erforderlichen Voraussetzungen zu schaffen.

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Erläuterung

Begründung

 

Hedwig Bollhagen zählt zu den bedeutendsten Keramikerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie hat Jahrzehnte im Land Brandenburg gewirkt und hinterließ einen umfangreichen keramischen und schriftlichen Nachlass.

 

Mit Beschluss vom 23. Juni 2003 beauftragte die Stadtverordnetenversammlung die Verwaltung, den Nachlass von Hedwig Bollhagen für die Landeshauptstadt Potsdam „zu sichern“ (03/SVV/0374).

 

Der sich jetzt im Eigentum der „Hedwig Bollhagen-Stiftung“ befindliche Nachlass war zwischenzeitlich akut gefährdet und wurde am 6. Mai 2004 unter vorläufigen Denkmalschutz gestellt. Seit dem 16. Juni 2004 steht er unter endgültigem Denkmalschutz . Inzwischen ist ein Verfahren eingeleitet worden, die Sammlung in das Verzeichnis der national wertvollen Kulturgüter aufzunehmen.

 

Der Nachlass wurde zur Vorbereitung der Ausstellung zum 100. Geburtstag von Hedwig Bollhagen im Jahr 2006 durch den Geschäftsbereich Stadtentwicklung und Bauen, Bereich Untere Denkmalschutzbehörde zwischengelagert und katalogisiert.

 

Das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte präsentiert gegenwärtig Am Neuen Markt (22.06.2007-13.01.2008), unterstützt von der Landeshauptstadt Potsdam in Zusammenarbeit mit der „Hedwig Bollhagen-Stiftung“ das umfangreiche Lebenswerk von Hedwig Bollhagen anlässlich ihres 100. Geburtstages. Dies stellt die erste umfassende Präsentation ihrer Werke und weiterer Leihgaben dar.

 

Die Übersichtsschau im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte bildet den Auftakt für die 2008 geplante dauerhafte Präsentation des Bollhagen - Nachlasses in Potsdam.

Insbesondere ist in diesem Zusammenhang auch beabsichtigt, mögliche Synergieeffekte für eine Dauerausstellung in Potsdam zu nutzen (z.B. durch die Nachnutzung bereits vorhandenen Ausstellungsinventars).

 

Eine permanente Präsentation des Nachlasses von Hedwig Bollhagen in Potsdam wird von der „Hedwig Bollhagen-Stiftung“ als dessen Sachwalterin befürwortet. Als geeigneter Standort wird sowohl von der Stiftung als auch von der Verwaltung das Museumshaus „Im Güldenen Arm“ in der Hermann-Elflein-Straße 3 favorisiert. Das Gebäude ist  zudem auch verfügbar.

 

Aufgrund der authentischen bautechnischen Ausführung in Verbindung mit dem weitgehenden Verzicht auf Haustechnik ist das Haus zwar für  museale Zwecke – für andere jedoch nur äußerst eingeschränkt nutzbar.

 

Das Museumshaus „Im Güldenen Arm“ wurde im Zeitraum von 1990 bis 1998 grundlegend saniert. Die Sanierungskosten beliefen sich auf  ca. 1,7 Mio € und wurden aus Fördermitteln des Landes, mit Hauptstadtmitteln, Spenden und städtischen Haushaltsmitteln finanziert. Es gilt als Musterbeispiel für die Erprobung historischer Materialien und gewährt Einblicke in die Architektur der Bürger- und Handwerkshäuser der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Das Museumshaus  „Im Güldenen Arm“ wurde als Denkmal des Monats Januar 2006 ausgezeichnet.

 

Das Haus wurde zunächst in der Regie des Potsdam Museums und  nach   mehrjährigem Leerstand  ab September 2003 in der Regie des Geschäftsbereiches Stadtentwicklung und Bauen, Bereich Untere Denkmalschutzbehörde, betrieben. Mittlerweile steht der fünfte halbjährige Ausstellungszyklus  zum Thema Kulturgüterschutz vor dem Abschluss. Bisher haben ca. 20.000 Menschen die Ausstellungen besucht. Es hat sich somit in den letzten Jahren wieder zur „Museums-Adresse“ entwickelt.

 

Das Museumshaus ist für sich genommen wertvolles Baukulturerbe und bietet einen angemessenen Rahmen, um den Nachlass von Hedwig Bollhagen zu würdigen.

 

Die „Hedwig Bollhagen-Stiftung“ beabsichtigt, im gesamten Obergeschoss des Hauptgebäudes eine Dauerausstellung mit dem keramischen Nachlass einzurichten. Im Erdgeschoss könnten drei Räume für Wechselausstellungen zum Thema:  „Hedwig Bollhagen und Umfeld“ und weitere zwei Räume für die Unterbringung eines Museumsshops genutzt werden.

Es ist angedacht, im Museumsshop Keramikarbeiten der HB-Werkstätten und entsprechende Literatur anzubieten und diesen durch einen sach- und fachkundige Dritten betreiben zu lassen. Erste Interessenbekundungen liegen bereits vor. Das Nebengebäude könnte weiterhin komplementäre Nutzungen (Lagerflächen, WC) aufnehmen.

 

Die „Hedwig Bollhagen-Gesellschaft“ würde künftig für den  Ausstellungsbetrieb - die Vorbereitung und Durchführung der Ausstellungen - zur Verfügung stehen. Sie würde die spezifischen Kosten des Ausstellungsbetriebes durch  Eintrittsgeldern finanzieren.

 

Die Landeshauptstadt Potsdam unterstützt die Präsentation des Nachlasses in Potsdam. Sie stellt zu diesem Zweck zunächst für die Jahre 2008 /2009 das Museumshaus „Im Güldenen Arm“ der „Hedwig Bollhagen- Gesellschaft“ zur Verfügung. Die Stadt gewährt der Stiftung insofern eine Sachzuwendung in Höhe der jährlichen Mietkosten sowie der Betriebskosten. Die Mietkosten resultieren aus der Zuordnung des Gebäudes zum  Anlagevermögens des Kommunalen Immobilienservice (KIS) sowie dessen genereller Mietkostenberechnung. Sie belaufen sich gemäß diesem Mietkostenansatz auf 39.000,- € pro Jahr.

Ab 2008 wurden  die Mietkosten zunächst im Budget des Geschäftsbereichs Stadtentwicklung und Bauen, Produkt 5230000, Konto 5231300 mit aufgenommen.

 

Darüber hinaus ist nach Einschätzung des KIS mit  Bewirtschaftungskosten in Höhe von ca. 15.000,- Euro zu rechnen. Diese wurden im Produkt 5230000, Konto 5241100 angemeldet.

 

Es ist jedoch angedacht, dass die „Hedwig Bollhagen-Gesellschaft“ bzw. die Stiftung sich künftig in zunehmendem Maße anteilig an der Finanzierung der Mietkosten und der Betriebskosten  beteiligt. Die Höhe des Finanzierungsbeitrages ist allerdings zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht absehbar. Dieses hängt von der Etablierung des Museums selbst ab und von den Möglichkeiten, entsprechende Eintrittsgelder zu erwirtschaften bzw. über den geplanten Museums-Shop hinzuzugewinnen.

 

Es wird vorgeschlagen, für die Geschäftsjahre 2008 und 2009 einen Ausstellungsprobebetrieb durchzuführen. Der „Hedwig Bollhagen-Gesellschaft“ soll zunächst ein bis zum 31.12.2009 befristeter Nutzungsvertrag angeboten werden. Die Kosten der Betreibung bzw. des Ausstellungsbetriebes hat danach die „Hedwig-Bollhagen-Gesellschaft“ zu tragen.  Ab 2010 ist dann eine Nutzungsvereinbarung zu schließen, die eine anteilige Mietkostenübernahme regelt.

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Fazit finanzielle Auswirkungen

Mietkosten pro Jahr (Ermittlung KIS): 39.000,- € (Ansatz jeweils 2008 – 2009)

Finanzierung: Produkt 5230000, Konto 5231300

 

Bewirtschaftungskosten pro Jahr (Ermittlung KIS): 15.000,00 € (Ansatz jeweils 2008 – 2009).

Finanzierung: Produkt 5230000, Konto 5241100.

 

Die Durchführung der Ausstellung steht unter dem Vorbehalt der Bestätigung der erforderlichen Haushaltsmittel in den Jahren 2008 - 2009.

 

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