Mitteilungsvorlage - 01/SVV/0871

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

           

Energieeinsparung im Wohnungsbestand der GeWoBa 

 

           

Energieeinsparung im Wohnungsbestand der GeWoBa

 

Als Mitglied im Klimabündnis europäischer Städte arbeitet die Landeshauptstadt Potsdam an der Reduzierung ihrer klimaschädigenden Emissionen. Durch die hocheffiziente Strom- und Wärmeerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung wurde auf der Seite der Energiebereitstellung eine erhebliche Reduzierung erreicht.

Der EnergieTisch hat sich auf der Seite der Energienutzung mit dem wichtigsten Sektor, dem Wohngebäudebestand, befasst und Initiativen zum Einsatz erneuerbarer Energieträger und zur Ablösung von kohlebeheizten Wohnungen unternommen.

 

Die Initiative der Wohnungswirtschaft zur Darstellung ihrer Bemühungen um eine Senkung des Energieverbrauchs und eine Reduzierung der Betriebskosten blieb bislang ohne konkrete Ergebnisse. Nach umfangreichen Vorgesprächen im Sommer 2000, an denen alle Unternehmen im Rahmen des Arbeitskreises Stadtspuren beteiligt waren, konnte sich letztlich nur die GeWoBa entscheiden, einen Teil ihres Wohnungsbestandes hinsichtlich der spezifischen Energieverbrauchswerte untersuchen zu lassen.

 

Mit Hilfe der EVP wurden im Frühsommer des Jahres 2001 Energieverbrauchswerte des Jahres 2000 für insgesamt 176 Gebäude mit einer Gesamtfläche von 750.100 m² zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um die Energieverbrauchswerte für die Heizung oder Heizung zusammen mit Warmwasser.

Der gesamte untersuchte Bestand teilt sich auf 11 verschiedene Gebäudetypen auf. Der größte Teil dieser Gebäude (45 %) entstammt der Wohnungsbauserie WBS 70, ein weiteres Sechstel gehört zum Bautyp IW70, jeweils rund 9 % gehören in die Bauklasse IW73 und Sonderbauten. Hinsichtlich des Sanierungszustandes können unsanierte, teilsanierte und komplex sanierte Gebäude unterschieden werden. Lediglich ein gutes Viertel (27 %) der untersuchten Gebäude ist noch unsaniert. Über die Hälfte der Objekte (56 %) sind komplex saniert und ein Sechstel (17 %) ist teilsaniert.

 

Durch ZAB BrandenburgEnergie wurde das gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft entwickelte Basismodul Energiecontrolling zur Berechnung der Energiekennwerte verwendet.

Es zeigt sich, dass die unsanierten Gebäude Energiekennwerte aufweisen, wie sie dem Durchschnitt der Altbauten in Deutschland mit über 200 kWh je m² Wohnfläche und Jahr entsprechen. Besonders hohe Werte treten mit 280 kWh/m²a bei den unsanierten Punkthochhäusern und 210 kWh/m²a bei den Gebäuden vom Typ WBS70 auf. Bei den Gebäuden des Baujahres 1988 werden jedoch auch ohne Sanierung bereits Werte von 110 kWh je m² Wohnfläche und Jahr erreicht.

Durch Teilsanierung können diese Werte durchschnittlich unter 150 kWh/m²a gesenkt werden, wobei die niedrigsten Werte für Sonderbauten und Gebäude vom Typ IW68 erreicht werden. Dieser Standard entspricht in etwa den Werten nach der alten Wärmeschutzverordnung. Durchaus treten hier jedoch auch Werte nahe 200 kWh/m²a auf, was in weiteren Untersuchungen hinsichtlich der Nutzergewohnheiten oder bauphysikalischer/haustechnischer Besonderheiten untersucht werden müsste.

Komplex sanierte Gebäude erreichen lediglich bei den Bautypen IW73 Werte unter 100 kWh/m²a, wie sie die derzeit gültige Wärmeschutzverordnung für wenig kompakte Gebäude vorsieht. Komplex sanierte Punkthochhäuser erreichen im Durchschnitt ein Verbrauch von 140 kWh/m²a.

 

Auf den beigefügten Abbildungen sind Beispiele für den spezifischen Energieverbrauch einzelner Gebäude für verschiedene Gebäudetypen und unterschiedlichen Sanierungsstand dargestellt. Die Beispiele sind typisch für den gesamten Gebäudebestand.

Wie aus den Abbildungen ersichtlich ist, kann in den meisten Fällen ein deutlicher Effekt der Sanierungsinvestitionen nachgewiesen werden. Die durchschnittlichen Kosten der unsanierten Gebäude betragen 1,67 DM/m² und Monat. Für komplexsanierte Gebäude liegen sie dagegen durchschnittlich bei 1,05 DM/m² und Monat.

Die erreichten Einsparungen sind auch beträchtlich im Sinne der angestrebten Klimaschutzziele. Zum Beispiel betragen die erreichten Energieeinsparungen bei den Gebäuden vom Typ WBS70 bzw. bei Sonderbauten nach der Komplexsanierung 50%-55%.

Die Teilsanierung ist im Hinblick auf die Klimaschutzziele nicht ganz so effektiv (31%). Insgesamt konnten als Resultat der Sanierung im Jahr 120,6 kt CO2 vermieden werden.

 

Auf Initiative der Stadtverwaltung, ausgehend von eigenen Erfahrungen und Ergebnissen bei der Durchsetzung des kommunalen Energiemanagements, wurden für drei Wohnblocks Versuchsmessungen zur Aufdeckung möglicher Energieeinsparpotentiale mit modernen Energieerfassungsmethoden durchgeführt. Bei ihren Strategien zur Verbrauchsreduzierung wird die GeWoBa diese Erkenntnisse einbeziehen..

 

Es wird vorgeschlagen, zur Nutzung der gewonnenen Erkenntnisse, nach der Übergabe der Heizkostenabrechnung 2000 an die Mieter eine gemeinsame Beratungsaktion von GeWoBa, Mieterverein und ZAB BrandenburgEnergie durchzuführen. Bei der Heizkostenanalyse soll auch auf Möglichkeiten zur weiteren Kostensenkung durch ein bewusstes Verbraucherverhalten aufmerksam gemacht werden.

Eine Begleitung dieser Aktion durch die lokale Presse kann sich sowohl positiv für das Image der GeWoBa als kundenorientiertes Unternehmen auswirken, als auch öffentliches Interesse und öffentliche Unterstützung für die Arbeit des EnergieTisches wach halten.

 

 

 

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Fazit finanzielle Auswirkungen

 

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