Antrag - 07/SVV/1053
Grunddaten
- Betreff:
-
Sicherung integrationspolitischer Ziele bei der Unterbringung von Flüchtlingen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Andere
- Einreicher*:
- Fraktion Die Andere
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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05.12.2007
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird aufgefordert, bei der Ausschreibung der
Unterbringung von Flüchtlingen die Ausschreibung und das Bewertungssystem so zu
gestalten, dass die Ziele des Lokalen Aktionsplanes und die in der
Arbeitsgruppe Wohnen und Unterbringung erarbeiteten Standards der Unterbringung
umgesetzt werden.
Um das integrationspolitisch beste Ergebnis der Ausschreibung zu garantieren
und angesichts eines angespannten Grundstücks- und Wohnungsmarktes keinen
Träger von Vornherein durch die Kurzfristigkeit der Ausschreibung zu
benachteiligen, soll eine Splittung der Ausschreibung vorgenommen werden, die
eine vorübergehende Unterbringung am jetzigen Standort nicht ausschließt,
langfristig aber einen günstigeren Standort ermöglicht.
Dazu soll die Leistung zunächst für die Dauer eines Jahres bis Juli 2009 mit
den bisherigen Standards (Gemeinschaftsunterkunft, Erreichbarkeit der für die
Integration notwendigen öffentlichen Einrichtungen mit öffentlichen
Verkehrsmitteln) ausgeschrieben werden.
Die Ausschreibung für die Unterbringung von Asylbewerbern ab Juli 2009 soll die
Umsetzung der Standards sicherstellen, die in der Arbeitsgruppe "Wohnen
und Unterbringung" im Rahmen der Erarbeitung des Integrationskonzeptes
(dezentrale und zumindest wohnungsgleiche Unterbringung in deutlich zentralerer
Lage) erarbeitet wurden.
Erläuterung
Begründung:
Der mit dem Kommunalfuchs ausgezeichnete „Lokale Aktionsplan für Toleranz und Demokratie gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit für die Landeshauptstadt Potsdam“ enthält u.a. ein Kapitel „Maßnahmen zur Veränderung der strukturellen Bedingungen von Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung“. Darin werden als integrationspolitisch sinnvolle Maßnahmen die verstärkte Unterbringung von Flüchtlingen in Wohnungen statt im Heim, keine Konzentration der Unterbringung in bestimmten Stadtteilen und die strukturelle Verbesserung der Nachbarschaftsverhältnisse genannt.
Diese Vorgaben werden auch bei der Erarbeitung des neuen Integrationskonzeptes der Landeshauptstadt Potsdam berücksichtigt und weiter qualifiziert. Die Arbeitsgruppe Wohnen und Unterbringung hat Standards für die künftige Unterbringung von Asylbewerber/innen und Geduldeten erarbeitet.
Dies sind insbesondere:
- die bedarfsgerechte Unterbringung in Wohnungen oder wohnungsgleicher Form
- Standorte in den Stadtteilen mit Anbindung an die vorhandene Infrastruktur
- keine Konzentration auf einzelne Stadtteile
- Bereitstellung und Öffnung der sozialen und kulturellen Infrastruktur für die Integration in das Wohnumfeld.
In den
letzten Jahren ist die Zahl der Asylbewerber/innen stark zurückgegangen. Eine
Gemeinschaftsunterkunft mit einer Kapazität von 340 Personen, wie sie das
derzeitige Übergangswohnheim am Lerchensteig aufweist, wird daher nicht mehr
benötigt.
Da der
Vertrag für diese Leistung im Juni 2009 ausläuft, bietet sich die Gelegenheit,
nicht benötigte Unterbringungskapazitäten abzubauen und integrationspolitisch
bessere Lösungen zu finden.
Derzeit
wird die Ausschreibung vorbereitet. Mit dem Antrag soll sichergestellt werden,
dass die Ausschreibung so gestaltet wird, dass zumindest langfristig die
integrationspolitisch beste Lösung gefunden werden kann.
Um ein
faires Ausschreibungsverfahren zu garantieren und allen interessierten Trägern
auch die Möglichkeit zur Teilnahme zu bieten, sollte die Ausschreibung geteilt
werden. Nur dadurch besteht hinreichend Zeit, zur langfristigen Unterbringung
erforderliche Wohnungen oder Grundstücke anzumieten oder zu erwerben sowie
evtl. erforderliche Neubauten oder Sanierungsmaßnahmen zu planen und
durchzuführen.