Mitteilungsvorlage - 07/SVV/1092

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:

 

Projekte im Rahmen des Themenjahres der Landeshauptstadt Potsdam 2008

„Provinz und Metropole, Metropole und Provinz

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Erläuterung

Themenjahr der Landeshauptstadt Potsdam 2008 - „Provinz und Metropole – Metropole und Provinz“

 

In seiner Sitzung am 27. Juni 2007 hat der Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung Potsdam dafür votiert, dass die Landeshauptstadt Potsdam das Jahresmotto des Kulturlandes Brandenburg e.V. „Provinz und Metropole – Metropole und Provinz“ aufgreift.

 

Die in der Sommerpause mit verschiedenen Partnern geführten Gespräche haben gezeigt, dass das Kulturlandthema für Potsdamer Vereine, Verbände, Einrichtungen und Institutionen Chancen bietet, eine breite Diskussion in Gang zu setzen, die der Standortbestimmung Potsdams dient. Vielmehr wurde deutlich, dass es kontraproduktiv wäre, ein eigenes Motto zu deklarieren.

 

Nachstehend aufgeführte Projekte verfolgen alle ein gemeinsames Ziel: Potsdam soll in seiner Funktion als Hauptstadt des Landes Brandenburg gestärkt werden. Die Projekte dienen einer nachhaltigen und positiven Imageförderung der Stadt und stellen die Wechselbeziehungen von Landeshauptstadt und Land sowie die gegenseitige Befruchtung heraus. Mit Ausstellungen, Vorträgen, Diskussionsrunden u.v.a.m. soll den Einwohnern und Gästen Potsdams ein positives Bild der brandenburgischen Landeshauptstadt vermittelt werden.

 

Traditionell erlebt das Themenjahr der Landeshauptstadt Potsdam auch im nächsten Jahr anlässlich des Neujahrsempfanges des Oberbürgermeisters seinen Auftakt.

 

Potsdam wird in Zusammenarbeit mit den am Landtagsneubau Beteiligten zu Beginn des Jahres 2008 mit der Öffentlichkeitsarbeit starten. Die Potsdamerinnen und Potsdamer sollen u.a. darüber informiert werden, was in welchem Zeitraum in Potsdams Mitte geschieht und welche Auswirkungen die Maßnahmen auf sie haben. Zudem wird Oberbürgermeister Jakobs zusammen mit dem Landtagspräsidenten im Frühjahr 2008 seine Amtskollegen aus dem Land Brandenburg, Bürgermeister, Ländräte und den Regierenden Bürgermeister Berlins einladen, um auch diese umfassend über die Planungen zu informieren.

Mit dem Bau des neuen Landtages wird die Gestaltung der „Potsdamer Mitte“ in ihrer Komplexität maßgeblich vorangetrieben. Weitere Vorhaben wie die Wiederherstellung des Stadtkanals, die Restaurierung der Nikolaikirche, der Wiederaufbau von Synagoge und Garnisonkirche, die Neubebauung der Friedrich-Ebert-Straße und des Areals an der Havel tragen ebenso dazu bei, dass Potsdam ihre Mitte wieder erhält. Dieser komplexe Stadtumbau sucht national wie international seinesgleichen. Die Wiedergewinnung der Potsdamer Mitte wird die Attraktivität der brandenburgischen Landeshauptstadt weiterhin steigern.

 

„Kommunale und bürgerschaftliche Strategien für Toleranz und Demokratie“ lautet der Titel einer dreitägigen Konferenz der Landeshauptstadt Potsdam. Auf Einladung des Oberbürgermeisters Jann Jakobs werden vom 19. bis 21. Februar 2008 Vertreter von Organisationen aus Potsdams europäischen Partnerstädten erwartet, die sich mit den Fragen der Integration, der Xenophobie und mit Flüchtlingen ganz praktisch befassen. Den Organisationen soll die Gelegenheit geboten werden, ihre Erfahrungen auszutauschen und von guten Beispielen zu partizipieren. Ziel der Toleranzkonferenz ist es, dass sich über diese hinaus ein Netzwerk für Toleranz und Demokratie zwischen den Städten entwickelt. Für die Durchführung der Konferenz konnten Fördermittel der Europäischen Union aus dem Etat „Europa für Bürger/innen“ gewonnen werden. Die Berlin-Brandenburgische Auslandsgesellschaft e.V. ist mit der Vorbereitung betraut. Das Jahr 2008 ist das europäische Jahr des interkulturellen Dialoges.

 

 

 

 

Das Potsdam Museum wird in 2008 Ausstellungen zeigen, die einen unmittelbaren Bezug zum Themenjahr haben. Vom 07.12.2007 bis zum 08.01.2008 sind vom Potsdamer Künstler Olaf Thiede „Collagen einer Kulturlandschaft Brandenburg–Potsdam-Berlin 800 bis 1918“ zu sehen. Vom 01. Februar bis zum 29. Juni 2008 gibt es eine Ausstellung zum 160. Geburtstag des deutschen Malers Karl Hagemeister (geb. 12.03.1848). Vom 08. Oktober 2008 bis zum 08. Februar 2009 wird dem Hoffotografen Ernst Eichgrün anlässlich seines 150. Geburtstages eine Ausstellung gewidmet (geb. 07.10.1858). Eine weitere Ausstellung mit dem Titel „Kaiserliche Geschenke“ befindet sich Vorbereitung und soll 2009 gezeigt werden.

 

Das Haus der Brandenburgisch Preußischen Geschichte zeigt vom 25. April bis zum 17. August 2008 eine Ausstellung über die historisch gewachsenen Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen Berlin und der Mark Brandenburg vor dem Hintergrund aktueller Debatten und Entwicklungen. Sie ist die zentrale Ausstellung des Kulturlandes Brandenburg e.V. und ihr Titel lautet: „Mark und Metropole“.

 

Am 1. Juni 2008 begeht die Landeshauptstadt Potsdam zum dritten Mal den UNESCO-Welterbestättentag. Im Mittelpunkt des Geschehens wird die Dorflage Bornstedt mit Kirche und Friedhof sowie dem Krongut als UNESCO-Welterbe stehen. Das Interesse am Krongut Bornstedt ist seit der Neueröffnung am 1. Juni 2002 enorm groß. Menschen aus aller Welt können dank der liebevollen Rekonstruktion des ehemaligen Mustergutes die Geschichte des historischen Ortes nachempfinden. Das Krongut ist ein Ort, an dem die preußische Krone so nah mit dem Landleben verbunden war. In Zusammenarbeit mit der Krongut Bornstedt Parkgesellschaft mbH und vielen anderen Partnern wird ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet. Es richtet sich, wie auch in den Jahren 2006 und 2007, an die Gäste und an die Potsdamerinnen und Potsdamer – an Familien, Geschichts- und Kulturinteressierte, an Menschen, die Freude an einem wunderschönen Ensemble aus Gebäuden und Gartenanlage sowie einem unterhaltsamen Tag haben. Neben Führungen durch das Krongut Bornstedt und von hier aus in das Dorf Bornstedt mit Kirche und Friedhof, in den Park Lindstedt, zum Ruinenberg und in den Park Sanssouci sollen mit einem kulturellen Programm (Musik, Lesungen, Kinderaktionen, Tanz, Theater) Wissen über das Krongut und seine Geschichte sowie das umliegende Areal vermittelt werden. Informations- und Verkaufsstände sowie Gastronomie, die auf Regionalität setzt, runden das Programm ab.

Die zentrale Veranstaltung der Landeshauptstadt Potsdam zum UNESCO-Welterbestättentag 2008 wird dazu beitragen, diese noch immer spürbare Symbiose von königlichem und ländlichem Flair aufzugreifen. Zugleich greift sie das Verhältnis von Metropole und Provinz - gestern und heute – auf und unterstützt das Jahresmotto der brandenburgischen Landeshauptstadt „Provinz und Metropole – Metropole und Provinz“.

 

Mit dem Titel „Lebenswelten“ wird in der Zeit vom 01. September bis 26. Oktober 2008 im Alten Rathaus – Potsdam Forum eine Fotoausstellung gezeigt. Als Ergebnis einer Ausschreibung zum Fotowettbewerb werden Fotos zu sehen sein, die in Potsdam, im Land Brandenburg und in Berlin lebende Menschen im Spannungsfeld zwischen der Landeshauptstadt Potsdam, dem Land Brandenburg und der Hauptstadt Berlin darstellen. Der Fotowettbewerb wird Ende November 2007 durch den Bereich Marketing/Kommunikation der Stadt Potsdam ausgeschrieben. Beteiligen können sich professionelle sowie semiprofessionelle, künstlerisch aktive Fotografen des Landes Brandenburg und der Stadt Potsdam, die ihren mit Wohnsitz im Land Brandenburg haben.

 

Die Stadt- und Landesbibliothek (SLB) wird zum Thema Reisewege in Metropole und Provinz  historische Bücherschätze präsentieren. Zudem wird sie im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Streifzüge durch die Brandenburgisch-Preußische Geschichte“ in Kooperation mit dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte Vorträge zu den Themen Historische Reiseberichte, Geschichte des Reisens und „Damals Metropole, heute Provinz“ und umgekehrt durchführen. Auch Vorlesungen unter der Überschrift „Salonkultur, Literatur und Mode in der Wechselwirkung von Provinz und Metropole“ sollen in Zusammenarbeit mit der Universität Potsdam an verschiedenen Orten zu hören sein.  Außerdem wird der Kleinmachnower Grafiker Rainer Ehrt (2007 ausgezeichnet mit dem Brandenburgischen Kunstpreis) im Sommer 2008 Grafiken und Karikaturen in einer Ausstellung zum Thema präsentieren.

 

Das Berliner S-Bahn Museum plant in Kooperation mit mehreren Kommunen des Landes Brandenburg und der Bundeshauptstadt Berlin eine Wanderausstellung, die den Titel „Mit der Bahn ins Grüne“ trägt. In Potsdam wird sie in den Räumlichkeiten der SLB, voraussichtlich im März oder Juni 2008, zu sehen sein. Mit ihr dokumentiert das Museum die S-Bahn als ein wichtiges Transportmittel zwischen Stadt und Umland, zwischen Metropole und Mark. Gleichzeitig zeigt die

Ausstellung den Wandel  der Erholungskultur in den letzten 150 Jahren, stellt wichtige Brandenburger Erholungsorte im Wandel der Zeiten vor und verdeutlicht den Einfluss der  Erholungskultur auf Stadtbild und lokale Wirtschaft.

 

Vom 6. – 19. September 2008 initiiert der Brandenburgische Verband Bildender Künstler e. V. (BVBK) gemeinsam mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) und dem Bürgerverein Klein-Glienicke e. V. ein Projekt, das sich mit künstlerischen Mitteln exemplarisch mit den Begriffen Metropole und Provinz auseinandersetzt. Ein internationales Künstlersymposium in Klein-Glienicke, zu dem Künstler aus Brandenburg, aus Potsdams Partnerstädten Perugia und Luzern, sowie ein Künstler aus England eingeladen werden, soll dazu beitragen, bildkünstlerische Antworten zu finden. Klein-Glienicke, dieses Dorf, das am Rande Berlins, zu Potsdam und damit zum Land Brandenburg gehörend, im ehemaligen Grenzgebiet der DDR liegt, bietet hervorragende Rahmenbedingungen für eine Auseinandersetzung mit dem Jahresthema. Hier finden sich Spuren zur Geschichte, zu Beziehungen zu anderen Ländern und eine dörfliche „Idylle“ zwischen den Städten Berlin und Potsdam. Am 20. September 2008 werden die entstandenen Kunstwerke im Gartensaal des Schlosses Glienicke der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Ausstellung wird bis zum 28. Oktober 2008 zu sehen sein.

 

Am 18. September 2008 jährt sich die Eröffnung des Wanderkreuzes zweier Europäischer Fernwanderwege (E 10 Italien – Finnland und E 11 Nordsee/Holland – Polen/Masuren) in Potsdam zum 15. Mal. Der Potsdamer Wanderbund nimmt dies zum Anlass, eine Sternenwanderung durchzuführen. Alle Teilnehmer werden sich am 18. September am Wanderkreuz am Brauhausberg, dem Schnittpunkt der Fernwanderwege, treffen. Sowohl der Präsident des deutschen als auch des europäischen Wanderverbundes haben ihre Teilnahme für dieses Meeting  bereits zugesagt. 

 

Das Exploratorium Potsdam will vor allem beim jungen Publikum das Interesse und die Freude am wissenschaftlichen Experimentieren wecken. Dazu ist eine mobile Informationsstation in mehreren Orten des Landes Brandenburg und in Berlin geplant.

 

Beim Kulturland Brandenburg e.V. gingen mehr als 20 Anträge von Potsdamer Vereinen und Einrichtungen auf Projektförderung ein. Folgende Vorhaben werden finanziell unterstützt:

 

„Endzeit Europa“ lautet das deutsch-französische Ausstellungsprojekt des Brandenburgischen Literaturbüros. Die Ausstellung, die in Potsdam, Rheinsberg, Erkner und Finsterwalde zu sehen sein wird, befasst sich mit der Rolle der Schriftsteller im 1. Weltkrieg in Deutschland und Frankreich.

 

Trollwerk Art e.V. präsentiert Werke von Dennis Oppenheim, für den der scheinbare Gegensatz von Metropole und Provinz eine zentrale Fragestellung seines künstlerischen Schaffens ist.

 

Wie für die Landeshauptstadt Potsdam ist die Ausstellung des Berliner S-Bahn-Museums „Mit der Bahn ins Grüne“ ein ebenso interessantes wie förderwürdiges Projekt.

 

Die Kunstschule Potsdam veranstaltet unter dem Motto „Lebensart“ einen Workshop, in dem  sich Schülerinnen und Schüler dem Thema „Metropole und Provinz“ künstlerisch annähern. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die historische Entwicklung von Ernährung und Kleidung.

 

Das Theater HAVARIE bringt das Jugendtheaterstück „SCRATCH“ an verschiedenen Orten im Land Brandenburg zur Aufführung. Schülerinnen und Schüler sollen animiert werden, klischeehafte Erwartungen an die Metropole zu relativieren und sie zu ermutigen, die Gestaltung und Verbesserung  ihrer Lebensräume aktiv und kreativ in die eigenen Hände zu nehmen.

 

Ein internationales Musiktheaterprojekt mit dem Titel „Babylon“ soll das Beziehungsgeflecht von Metropole und Provinz musikalisch und szenisch widerspiegeln. Das Internationale Theaterzentrum Potsdam, T-Werk e.V., wird das Stück, an dem sechs Komponisten aus verschiedenen Ländern beteiligt sind, in Potsdam, Berlin, Brandenburg und Eberswalde zeigen.

 

Das Projekt „Stadt-Land-Flucht“ vom Waschhaus e.V. stellt  künstlerisch die Beziehungen von Stadt, Land und Flucht dar.

 

 

 

 

 

 

 

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Fazit finanzielle Auswirkungen

Die Aufwendungen für das Gesamtprojekt einschließlich der begleitenden Presse- und Öffentlichkeitsarbeit liegen bei ca. 52.000,00 €. Sie werden aus Eigenmitteln der Landeshauptstadt (5.000,00 €) und Mitteln aus dem Hauptstadtvertrag (47.000,00 €) finanziert.

 

Die Finanzierung erfolgt vorbehaltlich der Beschlussfassung und Genehmigung des Haushaltes 2008.

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