Beschlussvorlage - 08/SVV/0210
Grunddaten
- Betreff:
-
Standort Potsdam-Museum
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Fachbereich Kultur und Museum
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, FB Kultur und Museum
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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05.03.2008
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
- Das
Potsdam-Museum, Geschichte und Kunst, zieht aus dem Museumsgebäude in der
Benkertstr. 3 nach Abschluss der Sanierung in das Alte Rathaus.
- Hierzu
sind bis Ende April 2008 ein abgestimmtes Nutzerbedarfs- und
Funktionsprogramm für die gemeinsame Nutzung des Gebäudes durch das
Potsdam-Forum und das Potsdam-Museum zu erstellen. Die Konzepte und die
Strukturen des Potsdam-Forums und des Potsdam-Museums sind aufeinander
abzustimmen, mit dem Ziel nach Abschluss der Sanierungs- und Umbauarbeiten
am Gebäude einen synchronisierten Betrieb zu gewährleisten.
- Auf
dieser Grundlage ist die derzeitige Sanierungsplanung zu überarbeiten, so
dass noch in 2008 der Beginn
erster Sanierungsmaßnahmen erfolgen kann und die Fertigstellung im Jahr 2011 gewährleistet wird.
Erläuterung
Begründung:
Nach einer intensiven Prüfungsphase und dem
Ausscheiden der Standortalternative Brockesches Haus, wird vorgeschlagen, das
sich im städtischen Besitz befindliche Alte Rathaus als neuen Standort für das
Potsdam-Museum, Geschichte und Kunst vorzusehen.
Das Museum soll zum zentralen Ort der
Auseinandersetzung mit allen Facetten der Potsdamer Geschichte als Residenz-,
Garnisons-, Verwaltungs- und Bürgerstadt ausgebaut werden. Die räumlichen
Rahmenbedingungen in dem bisherigen Museumsgebäude in der Benkertstraße 3
genügen den Ansprüchen, die sich aus dieser Funktion ergeben, nicht.
Das Alte Rathaus erfüllt in
jeder Hinsicht die Bedingungen, die ein Gebäude, das ein zeitgemäßes
Stadtmuseum beherbergt, erfüllen muss. Zudem stellt das Potsdam-Forum, das seit
Jahren erfolgreich mit seiner öffentlichkeitsbezogenen und bürgernahen Arbeit
im Alten Rathaus tätig ist, einen sehr guten Partner für das Potsdam-Museum
dar, vor allem wenn es darum geht, Partizipationschancen bislang im Museum
wenig repräsentierter Zielgruppen zu stärken. Hierbei ist zum Beispiel an die
Erarbeitung und Visualisierung von Stadtteilgeschichte zu denken, die in
Kooperation mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus den jeweiligen
Stadteilen durchgeführt werden soll.
Das Alte Rathaus befindet
sich in sehr guter Innenstadtlage am Alten Markt, in der Nähe des
Hauptbahnhofs. Der historische Gebäudekomplex steht nach seiner umfangreichen
Rekonstruktion 1966 beispielhaft für die Geschichte der Stadt und die
Wiederaufbauleistungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Geschichtsträchtigkeit
des Alten Marktes prädestiniert diesen zudem als Standort für das
Potsdam-Museum.
Von Vorteil bei der Museumsplanung
erweist sich die Großzügigkeit und Flexibilität der Raumstruktur im Alten
Rathaus. Große Objekte der stadtgeschichtlichen Sammlung, können in den
Räumlichkeiten des Gebäudes prominent platziert und durch attraktive, flexible
Sonderausstellungen ergänzt werden.
Die zukünftige Dauerausstellung des Potsdam-Museums soll eine
sozial- und kunstgeschichtlich akzentuierte Stadtgeschichtsdarstellung auf
moderner Grundlage bieten. Die Bildende Kunst bekommt in dem
Ausstellungskonzept einen eigenen Bereich zugewiesen. Die Ergebnisse eines
Symposiums zur Neupositionierung des Potsdam-Museums am 29.02.2008, unter
Einbeziehung auch der Funktion des Potsdam-Forums, werden im Rahmen der
Konzeptionserarbeitung reflektiert.
Neben die Dauerausstellung und die attraktiven
Sonderausstellungen sollen im künftigen Potsdam-Museum vor allem eine
wesentlich erweiterte Museumspädagogik sowie charakteristische
Veranstaltungsreihen treten. Die Vielfalt der Räumlichkeiten im Alten Rathaus
bietet hierfür die entsprechende Voraussetzung.
Die Tätigkeiten des Potsdam-Forums werden weitergeführt und unter
Berücksichtigung seiner bisherigen Ausrichtung in Verbindung mit dem
Potsdam-Museum weiterentwickelt.
Das Profil des Potsdam-Forums basiert auf den themenspezifischen
Säulen „Politik“, „Kultur“, „Wissenschaft“ und „Europa“. Das Programm wird im
wesentlichen mit wechselnden Ausstellungen, Konzerten der neuen und alten
Musik, anspruchsvollem Vortragsprogramm, Bürger- und Gesprächsforen,
wissenschaftlichen Konferenzen sowie Empfängen bestimmt. Mit Veranstaltungen
aus den Programmschwerpunkten soll die konzeptionelle Arbeit des
Potsdam-Museums unterstützt und begleitet werden.
Dabei sind Bereiche des Potsdam-Forums, insbesondere Ausstellungen
und Veranstaltungen zur Stadtgeschichte, hinsichtlich folgender Schwerpunkte
mit dem Potsdam-Museum zu synchronisieren.
Beispiele:
1. Ausstellungen im Bereich Bildende Kunst, die Künstlern gewidmet
sind, die eng mit der Stadt verbunden sind, wie z.B. die 2003 gemeinsam
präsentierte Ausstellung “Grün in Potsdam“, die Präsentation der Otto
Niemeyer-Holstein-Schenkung u.a.
Geschichtliche Ausstellungen, die bereits erfolgreich im Alten
Rathaus gezeigt wurden, wie z.B. 2001 „Minervas Mythos“.
2. Foren, Diskussionsrunden, Lesungen, Vorträge zur
Stadtgeschichte und Stadtentwicklung können zukünftig gemeinsam konzipiert und
veranstaltet werden.
Das für die künftige Museumsarbeit wichtige Vermittlungs- und
Forschungsfeld „Wissenschaft in Potsdam“ des Potsdam Museums lässt sich sehr
gut verknüpfen mit dem Programmschwerpunkt „Wissenschaft“ des Potsdam-Forums.
Beispielhaft seien dafür Veranstaltungen aus 2007 genannt:
- Sonntagsvorlesungen
der Universität Potsdam,
- Internationale
Konferenz „Unbewältigte
Vergangenheit“? Faschismus und Krieg in Literatur und Film um 1960 –
Institut für Germanistik der Uni Potsdam mit ZZF
- Internationale Konferenzen
„Raubkunst und Restitution im deutschsprachigen Raum“ und „Philosemitismus
in Geschichte und Gegenwart“ des Moses Mendelssohn Zentrum
- der
Brandenburger und Berliner Jugendgeschichtstag
Um eine hohe öffentliche Wahrnehmung zu gewährleisten, ist eine
gemeinsame Marketingstrategie unter dem Dach des Alten Rathauses zu
realisieren.
Mit der Verknüpfung von Potsdam-Forum und Potsdam-Museum wird ein
kommunikativer Ansatz verfolgt, der neben dem Kulturtourismus vor allem die
Zielgruppe der Potsdamer Bürgerinnen und Bürger anspricht und zur
Identifikation mit der Stadt und seinen Stadtteilen beitragen soll.
Die Eignung des Alten Rathauses als Museumsgebäude unter den
Aspekten der städtebaulichen Funktion, der Gebäudestruktur, der
inhaltlich-konzeptionellen Schwerpunkte der Sammlung, der Museumspädagogik, des
Marketings sowie die finanziellen Auswirkungen werden ausführlich in der DS Nr.
07/SVV/0963 (Standort Potsdam-Museum) erläutert.
Bei einer Entscheidung für das Alte Rathaus als
künftigem Sitz des Potsdam-Museums und des Potsdam-Forums im März durch die SVV
kann umgehend mit den nötigen Arbeiten für die Sanierung und den Umbau des
Gebäudes begonnen werden. Die Arbeiten könnten in diesem Fall bis 2011
abgeschlossen sein. Die Bauplanungsleistungen und die planerische Aufteilung
von Räumen und Funktionen im Alten Rathaus müssen umgehend gemeinsam vom KIS,
dem beauftragten Architekturbüro und dem Fachbereich Kultur und Museum
aufgenommen und aufeinander abgestimmt werden. Dieser Abstimmungsprozess wird
in den nächsten Monaten intensiv durchgeführt werden. Jede Verzögerung der
Entscheidung zieht zwangsläufig eine – zumindest zeitliche – Gefährdung des
Sanierungsprojekts nach sich.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Die Entwicklung der Teilergebnishaushalte Potsdam-Museum und
Potsdam-Forum wurde im Rahmen eines Standortvergleiches wie der Anlage 1 zu
entnehmen für den Zeitraum 2008 bis 2012 dargestellt. Daraus ergibt sich ein
voraussichtlicher Anstieg in den Jahren 2010 bis 2012 i.H.v. ca. 530 T€
jährlich.
Durch den Umzug des Potsdam-Museums in das Gebäude Altes
Rathaus entsteht ein sanierungsbedingter investiver Mehraufwand i.H.v. ca. 800
T€.
Die
Abdeckung dieses Zusatzaufwandes ist im Entwurf des Investitionsprogramm 2008
ff vorgesehen. Für das Projekt Altes Rathaus ist damit dann ein Gesamtvolumen
i.H.v. 7 Mio € (hiervon Eigenmittel i.H.v. 2.697 T€ und Fremdmittel i.H.v.
4.303 T€) vorgesehen.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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22,2 kB
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