Große Anfrage - 08/SVV/0269
Grunddaten
- Betreff:
-
Pflege der Straßenbäume
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Große Anfrage
- Federführend:
- Gruppe BürgerBündnis
- Einreicher*:
- Fraktion BürgerBündnis
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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02.04.2008
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Beschlussvorschlag
Seit Jahren muss die Öffentlichkeit zur Kenntnis nehmen, dass in der Landeshauptstadt Bäume z.T. so unsachgemäß beschnitten werden, das ihnen keine lange Lebensdauer beschieden sein wird. Dies ist im wesentlichen auf Astkappungen bei jedem einzelnen Baum zurückzuführen die in derart großer Zahl vorgenommen werden, das der Baum nicht mehr in der Lage ist die Wunden zu umwalmen und daher das Eindringen von Pilzsporen nicht stoppen kann und so unweigerlich zugrunde geht. Es ist abzusehen das durch vorbeschriebenes, unsachgemäßes Agieren im nächsten Jahrzehnt die Mehrzahl aller stadtbildprägenden Alleen aus diesen Gründen verschwinden werden.
Der Erhalt der Straßenbäume wird immer wichtiger.
Ökologisch, stadtklimatisch und ästhetisch/stadtbildprägend gibt es keine
Alternative zum Erhalt des Baumbestandes, denn Neupflanzungen sind teuer und
erfüllen die vorgenannten Kriterien in den ersten Jahrzehnten des Wachstums nur
sehr eingeschränkt. Bei Baumschnittmaßnahmen sollte es sich grundsätzlich nur um
Maßnahmen im Sinn der vorbeugenden Verkehrssicherheit handeln. Jeder
Baumschnitt in diesem Sinne bedeutet das Entfernen von Totholz oder von
beschädigten Ästen oder des ganzen Baumes, wenn nach Bescheid durch einen
öffentlich bestellten Sachverständigen der Baum als nicht standsicher bewertet
wird. Nicht jedoch das willkürliche Einkürzen von Ästen.
1.
Wer
überprüft die Professionalität der ausführenden Firmen bzw. die Qualifizierung
deren Mitarbeiter?
2.
Warum
werden Nachpflanzungen mit einem Abstand von Jahrzehnten durchgeführt?
3.
Warum
und mit welcher Begründung werden pauschale Vorgaben für den Baumschnitt
gemacht (z.B. 1/3 Rückschnitt)?
4.
Warum
gibt es offenbar keine Differenzierung der Schnittmaßnahmen in Abhängigkeit vom
Standort (z.B. Straßen, Wege mit unterschiedlicher Nutzungsfrequenz)?
5.
In
Parkanlagen und auf Flurwegen gibt es z.B. keinen Nutzungsbedarf bei kritischen
Wetterlagen. In Wäldern und auf Waldwegen ließ sich das inzwischen vernünftig
regeln. Es kann und sollte dem Bürger mehr Eigenverantwortung auferlegt werden.
Eigentümer und Verantwortungsträger sind offenbar sehr unsicher hinsichtlich
des Ausmaßes ihrer Haftung.
Warum gibt es bislang keine klaren, detaillierten und hinreichend öffentlich
gemachten juristisch tragfähigen Regeln der Haftung?
6.
Warum
werden amerikanische Stieleichen in der Bornstedter Eichenallee gepflanzt,
obwohl Herr Göritz, der namhafteste Gartenarchitekt der DDR immer die Ansicht
vertreten hat, das die amerikanische Stieleiche am Parkrand von Sanssouci
völlig fehl am Platz ist?
7.
Die
günstigste Schnittzeit von Laubbäumen ist - entgegen aller
Bauernweisheit – während der Vegetationsphase, also nach dem abgeschlossenen
Blätteraustrieb im Frühjahr bis zum Wachstumsstopp Anfang Herbst.
Findet die Schnittzeit bei Auftragsvergabe der Baumschnittmaßnahmen
Berücksichtigung und wenn ja, welche?
8.
Die
Pflege von Bäumen beginnt schon bei der Baumpflanzung. Welche Qualität des
Baumes und welche Standortbestimmungen finden in Hinblick auf die zukünftige
Gesundheit des Baumes Berücksichtigung?
9.
Im
Jugendstadium ist es am kostengünstigsten den Baum so zu schneiden, dass dieser
sich in seine Umgebung einfügen kann. Viele Risiken können durch einen
korrekten Jungbaumschnitt vermindert werden.
Sind diese Maßnahmen auch Bestandteil bei entsprechend erteilten
Jungbaumpflanzungen?
10.
Durch
umfangreiche und sehr spezialisierte Ausbildungen, können durch den
professionellen Einbau von Kronensicherungssystemen besonders erhaltenswerte
Bäume (z.B. Naturschutzdenkmäler) die sinnvolle Sicherheit für die Umgebung des
Baumes erhöhen.
Findet die professionelle Kronensicherung auch in der LHP Anwendung und falls
ja, welche Bäume wurden und werden einer solchen Sicherung unterzogen?
11.
In den meisten Fällen umfassen die
praktischen Untersuchungen eine Beurteilung der Baumstatik und der Vitalität.
Wie viele Baumdiagnosen (Umfassende und komplexe Baumdiagnosen, Baumstatische
Untersuchungen, Vitalitätsuntersuchungen und Bestimmungen des Baumalters)
wurden und werden in der LHP durchgeführt?
12.
Begleitet
bei jeder Baumschnittmaßnahme vor Ort ein öffentlich bestellter Baumgutachter
die Arbeiten und falls nein, warum nicht?
13.
Ist
bei Baumschnittmaßnahmen sichergestellt, dass die beauftragten Firmen nicht von
der Menge des anfallenden Schnittguts profitieren?
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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44 kB
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