Mitteilungsvorlage - 01/SVV/0882
Grunddaten
- Betreff:
-
Abschlussbericht zur DS 01/0349 Stadtteil-/Quartiersmanager in den Plattenbaugebieten
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- Oberbürgermeister
- Einreicher*:
- Frau Juhasz 3226
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Anhörung
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07.11.2001
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Erledigt
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Ausschuss für Stadtplanung und Bauen
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Anhörung
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Beschlussvorschlag
Als Ergebnis der Prüfung wird
empfohlen, das Quartiersmanagement im Rahmen der verfügbaren
Städtebaufördermittel weiterzuführen und auszubauen, sofern zusätzliche Budgets
verfügbar sind.
Ziele und Inhalte: Durch die
Errichtung eines Quartiersmanagements sollen Strategien und Akteure der
Stadtteilentwicklung integriert und vernetzt, ökonomische und soziale
Entwicklungsmaßnahmen miteinander verknüpft sowie die Handlungsmöglichkeiten
und -kompetenzen der Bewohnerschaft gestärkt werden. Das Quartiersmanagement
agiert mit dem Ziel der Umsetzung eines integrierten und fortschreibungsfähigen
Handlungskonzeptes und des Aufbaus selbsttragender Strukturen im Stadtteil.
Um
integrative Handlungskonzepte umzusetzen, bedarf es verschiedener Kommunikations-
und Koordinierungsgremien aller lokal wirksamer Akteure. In diesem Rahmen
übernimmt das Quartiersmanagement Aufgaben der Bewohneraktivierung,
Stadtteilkoordination (z.B. Aufbau von Kooperationen auf gesamtstädtischer und
Stadtteilebene), Projektinitiierung, Mittelakquisition, Öffentlichkeitsarbeit
und Erfolgskontrolle / Berichterstattung. Es ist die "antreibende
Kraft" vor Ort und hat auch das Aushandeln von Interessengegensätzen zu
moderieren bzw. zu unterstützen.
Das
Quartiersmanagement ist darüber hinaus an Gremien zur Vernetzung der lokalen
Ebene mit der Verwaltung und gesamtstädtisch wirksamen Akteuren (z.B. STVV,
Handwerkskammer, Arbeitsverwaltung, Presse usw.) zu beteiligen.
Damit
wird das Quartiers-/Stadtteilmanagement zu einer ebenenübergreifenden
intermediären Instanz zwischen Bewohner-, Verwaltungs- und
Wirtschaftsinteressen. Die Akzeptanz sowohl im Wohngebiet als im
Verwaltungsbereich ist daher die unbedingte Voraussetzung.
Bisherige
Praxis:
Die
Potsdamer Stadterneuerung arbeitet schon seit Jahren erfolgreich mit dem
Entwicklungsbeauftragten für Neubaugebiete, der Stadtkontor GmbH, zusammen. Die
erreichten Ergebnisse bei der integrierten Entwicklung der Potsdamer
Wohnsiedlungen des komplexen Wohnungsbaus i.V.m. der Realisierung von investiven
Maßnahmen in den geförderten Gebieten Stern / Drewitz und Schlaatz beweisen die
Kompetenz dieses Beauftragten, der in diesen Gebieten schon seit 6 Jahren ein
Quartiersmanagement im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der
Städtebauförderung, d.h. mit begrenztem Inhalt praktiziert. Neben der
Ortskenntnis existiert bereits das Know how, wie auch die Beziehungen zu und
damit das Vertrauen der Menschen vor Ort - eine gute Basis für die
Weiterführung dieser Tätigkeit im Rahmen der Förderprogramme mit dem
integrierten Handlungsansatz und, bei Genehmigung, mit den erweiterten
finanziellen Möglichkeiten.
Diese
Arbeit ist seit ca. 2 Jahren durch die Konzertierte Aktion am Schlaatz (KAAS)
und die gebietsbezogene Netzwerkarbeit in Vorbereitung des Handlungsrahmens-ZiS
zu einer zusätzlichen Qualität geführt worden.
Aufgrund
fehlender Mittel konnte dieser Ansatz nicht auf andere Wohngebiete ausgedehnt
werden. Auch in den vorgenannten Gebieten erlauben die ausschließlich über die
Städtebauförderung verfügbaren Budgets nicht, die Managementaufgabe exclusiv
und universell an eine Person zu koppeln.
Perspektiven:
Eine
wichtige Voraussetzung ist die Bereitstellung längerfristig planbarer
finanzieller Mittel, wie sie über die Städtebauförderung (mit Verpflichtungsermächtigungen
für jeweils 4 Folgejahre) zur Verfügung stehen. Die Absicherung des städtischen
Eigenanteils hat bei Inanspruchnahme der Gelder über die gesamte Laufzeit der
Förderprogramme (ca. 5 - 6 Jahre) zu erfolgen. Bei einer positiven
diesbezüglichen Entscheidung sind neben den finanziellen auch die personellen
Konsequenzen hinsichtlich der kommunalen Haushaltssituation zu beachten.
Die mit
dem Quartiersmanagement betrauten Personen müssen neben der Kenntnis des
Stadtteils, die gesamte Bandbreite der Projektlandschaft zumindest fachlich
einschätzen können. Nur so sind sie in der Lage, mit den jeweils
verantwortlichen Trägern und Akteuren aus dem investiven und nichtinvestiven
Bereich kompetent zu kooperieren. Da die Zusammenführung und Koordinierung von
Akteuren und Maßnahmen auf großem Vertrauen basieren, muss die personelle
Besetzung Kontinuität aufweisen und mindestens auf mittelfristige Tätigkeit
ausgerichtet sein.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Für die
Neubaugebiete Stern / Drewitz und Schlaatz stehen im Rahmen für das
Haushaltsjahr 2002 geplanten Städtebauförderbudgets begrenzte Mittel für das
Quartiersmanagements zur Verfügung.
Für die
Neubaugebiete Potsdam - West sowie Waldstadt I und II sind keine Mittel
eingestellt.