Mitteilungsvorlage - 08/SVV/0634
Grunddaten
- Betreff:
-
Straßenentwässerungsplan der Ortslage Groß Glienicke
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, FB Grün- und Verkehrsflächen
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Anhörung
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02.07.2008
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:
Basierend auf dem durch den Ortsbeirat von Groß Glienicke im
November beschlossenen Straßenentwässerungskonzept für den Ortsteil Groß
Glienicke wird derzeit durch die EWP GmbH als Betreiberin der Anlagen zur
Abwasserableitung und -behandlung ein Regenwasserkonzept mit den Schwerpunkten
der dezentralen Versickerung, Schaffung von Maßnahmen zur Reinigung des
abgeleiteten Regenwassers vor Einleitung in ein Oberflächengewässer
(insbesondere an den Einleitstellen in den See) einschließlich Abschätzung
deren Reinigungsleistung sowie Aufstellung einer Schadstoffbilanz für die
Parameter CSB und Phosphor an den Einleitstellen aus dem Regenwasserkanalnetz
in den Groß Glienicker See erstellt.
Die Regenwasserkonzeption wird Ende Juni 2008 fertiggestellt
sein.
Arbeitsstand Regenwasserkonzept für Potsdam, Ortsteil Groß
Glienicke
Die Landeshauptstadt Potsdam hat im November 2007 ein
Konzept zur Entwässerung der öffentlichen Verkehrsflächen im Ortsteil Groß
Glienicke vorgelegt.
Die besonders anspruchsvolle Aufgabe der Konzeption bestand
in der Kompromissfindung zwischen den verschiedenen Nutzungsansprüchen im
öffentlichen Straßenraum (u.a. feste Oberfläche, Verkehrssicherheit,
Ortsbildgestaltung, ruhender Verkehr, Straßenbäume, Raum für Ver- und
Entsorgungsleitungen, Gehwege) und den Erfordernissen zur Entwässerung dieser
Flächen, denen oftmals in der öffentlichen Diskussion die geringste Bedeutung
zugemessen wird.
Mit der Stellungnahme vom Dezember 2007 hat das Landesumweltamt Brandenburg das Straßenentwässerungskonzept kritisiert: Die Zielstellungen einer dezentralen Versickerung von Niederschlagswasser und einer Reinigung des abgeleiteten Regenwassers vor der Einleitung in den See waren nach Ansicht der Behörde nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt worden.
Diese Kritik wurde zwischen dem Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen
und der Unteren Wasserbehörde der Landeshauptstadt Potsdam sowie der Energie
und Wasser Potsdam GmbH (EWP) als Betreiberin der Anlagen zur Abwasserableitung
und -behandlung ausführlich diskutiert.
Im Resultat dieser Abstimmung wurde eine weiterführende
Bearbeitung des Entwässerungs-konzeptes unter Federführung der EWP mit
folgenden Kernpunkten vereinbart:
-
die
Entwicklung von Alternativen zur Netzgestaltung, um die Einleitmengen in den
See auf das ökologisch erforderliche Mindestmaß zu reduzieren,
-
die
Planung von Versickerungsanlagen zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung,
-
die
Planung von Reinigungsmaßnahmen mit Einschätzung der Reinigungsleistung,
insbesondere an den Einleitstellen in den See,
-
die
hydraulische Simulation des gesamten Entwässerungssystems auf der Basis von
langjährigen Niederschlagsmessungen,
-
die
Aufstellung einer Schadstoffbilanz für den Groß Glienicker See und Abstimmung
mit den Umweltbehörden des Landes Brandenburg und der Landeshauptstadt Potsdam
zum weiteren Vorgehen.
Zum gegenwärtigen
Zeitpunkt sieht die Vorzugsvariante der Netzkonzeption die Entwässerung von 67
% der perspektivisch zu entwässernden Straßenflächen über Versickerungsanlagen
– offene Versickerungsbecken, Rohrrigolen bzw. Sickerschächte – vor.
In den Groß Glienicker See
sollen 25 % entwässert werden und in das östlich der Gemeinde gelegene
Feuchtgebiet Giebelfenn ca. 8 %.
An den Einleitstellen in den Groß Glienicker See und in das
Giebelfenn ist die Errichtung von Retentionsbodenfiltern und Sedimentationsanlagen
geplant, wodurch der Schadstoffeintrag auf ein Minimum reduziert werden kann.
Solche Anlagen entsprechen dem neuesten Stand der Technik und wurden in der
o.g. Stellungnahme des Landesumweltamtes explizit empfohlen.
Die Bearbeitung der Netzkonzeption wird Ende Juli 2008 einen
Stand erreicht haben, auf dem die Abstimmung mit den Umweltbehörden des Landes
Brandenburg und politischen Gremien zum Inhalt sowie zum weiteren Vorgehen
beginnen kann.
Die vorläufige Fertigstellung der Konzeption und der Beginn
wasser- und naturschutzrechtlicher Genehmigungsverfahren sind für Anfang
September 2008 vorgesehen.