Antrag - 08/SVV/0771
Grunddaten
- Betreff:
-
Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17 - Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau des Sacrow-Paretzer Kanals
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion Die Linke
- Einreicher*:
- Fraktion DIE LINKE
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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10.09.2008
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Beschlussvorschlag
Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der
Oberbürgermeister wird beauftragt, gegen den Planfeststellungsbeschluss zum
Ausbau des Sacrow-Paretzer Kanals zu klagen. Die Stadt Potsdam soll mit allen
ihr verfügbaren Rechtsmitteln verhindern, dass Natur, Landschaft und
Weltkulturerbestätten zerstört werden.
Sollte
die Stadt Potsdam definitiv nicht klagebefugt sein, wird sie mit allen ihr zur
Verfügung stehenden Möglichkeiten klageführende Verbände unterstützen.
Der
Hauptausschuss ist in seiner Sitzung am 24. Oktober 2008 über die eingeleiteten
Maßnahmen zu informieren.
Erläuterung
Begründung:
Für das Anfang der 90er Jahre aufgelegte Verkehrsprojekt Deutsche
Einheit Nr. 17 besteht keine wirtschaftliche Notwendigkeit. Alle Prognosen für
einen zu erwartenden Anstieg des Transportaufkommens auf der Havel-Wasserstraße
haben sich nicht erfüllt. Der Rückgang ist so stark, dass die vorhandenen
Transportkapazitäten längst nicht mehr ausgelastet sind.
Die geplante Abbaggerung des Nordufers des Sacrow-Paretzer
Kanals um 6 m bis 8 m sowie die Vertiefung des Kanals um einen weiteren Meter
haben unübersehbare Schäden zur Folge. Bereits für den Kanalausbau werden 800
gesunde Eichen, Ulmen und Rosskastanien gefällt. Nachfolgend werden die Kanal-
und Seeuferbereiche durch die enorme Sog- und Schwallwirkung der 110 m langen
Großmotorschiffe sowie der 185 m langen Schubverbände zerstört. Dass davon
nicht nur wertvolle Naturschutz- und FFH-Gebiete betroffen sind, sondern auch
das auf einer empfindlichen Pfahlgründung stehende Weltkulturerbe der Stadt,
wurde leider erst sehr spät erkannt.
Die Landeshauptstadt Potsdam, welche schon gegen das
Planfeststellungsverfahren zum Ausbau des Sacrow-Paretzer Kanals protestiert
hatte, sollte jetzt die notwendigen rechtlichen Schritte gegen den
Planfeststellungsbeschluss einleiten.