Mitteilungsvorlage - 08/SVV/0879
Grunddaten
- Betreff:
-
Quartiersmanagement
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- FB Stadterneuerung und Denkmalpflege
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, FB Stadterneuerung und Denkmalpflege
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Anhörung
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10.09.2008
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Erledigt
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Hauptausschuss
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Anhörung
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15.10.2008
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:
Die Verwaltung hat in
einem ersten Schritt die Möglichkeiten analysiert, im Rahmen der verfügbaren
personellen und finanziellen Budgets dem Prüfauftrag der
Stadtverordnetenversammlung gerecht werden zu können.
Dieser Auftrag ist von folgenden Kriterien gekennzeichnet:
-
Sozialraumbezug
(d.h. gesamtstädtisch)
-
Bedarfsbezug
(Es müssen Indikatoren für einen Handlungsbedarf vorliegen.)
-
Umsetzungsbezug
(Es müssen Handlungsinstrumente verfügbar sein.)
Die Verwaltung hat auf eine empirische Analyse wegen der
Kurzfristigkeit der gewünschten Berichterstattung und des dafür nicht
vorhandenen Budgets verzichtet und diese durch eine auf ihre Erfahrungen aus
den Potsdamer Stadterneuerungsgebieten gestützte Einschätzung ersetzt.
Es muss
ausdrücklich darauf verwiesen werden, dass es sich beim Quartiersmanagement um
eine Strategie für Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf handelt. Hier
erfolgt die öffentliche Förderung eines Stadtteils (Quartier) durch eine
abgestimmte Steuerung (Management). Auf Grund vielfacher Ursachen wie z.B.
regionaler wirtschaftlicher Schwächen, hoher Zuwanderung sozial schwächerer
Schichten oder Überalterung im Wohnungsbestand verschlechtern sich die sozialen
Strukturen in einigen Stadtteilen. Die komplexe Problemlage in diesen
Quartieren lässt sich nur mit einem integrativen Ansatz lösen.
Damit ist ersichtlich, dass es sich nur um bestimmte,
entsprechend definierte und damit begrenzte Bereiche, nicht um ganze Stadt-
bzw. Sozialräume handelt. In der Stadt Potsdam wurden drei Stadtteile
(Quartiere) als besonders förderungswürdig eingestuft und diese erhalten
seitdem öffentliche Gelder vorrangig zur Unterstützung bzw. Aufwertung der
sozialen Situation.
Eine flächendeckende, fachlich fundierte Analyse aller
Sozialräume ist in dem vorgegebenen zeitlichen Rahmen nicht möglich und in der
Sache auch nicht erforderlich. Die soziale Situation in den Sozialräumen, ist
hinsichtlich ihrer Teilräume sehr differenziert und bedürfte einer sehr
detaillierten Untersuchung, die jedoch eher von akademischem Wert wäre.
Quartiersmanagement ist dort erforderlich, wo es sich um eine komplexe und
damit umfassende Problemlage in einem Stadtteil handelt.
Im Rahmen realistischer, d.h. auch finanzierbarer Ansätze
und der im Wesentlichen bekannten sozialen Problemlagen kommen nur 2
Sozialräume für eine nähere Betrachtung in Frage.
- Sozialraum 5; Stern, Drewitz, Kirchsteigfeld
- Sozialraum 6; Am Schlaatz, Waldstädte, Potsdam-Süd.
Bei weitergehender Differenzierung innerhalb dieser beiden
Sozialräume konzentrieren sich die Bedarfsindikatoren auf drei große Wohnsiedlungen,
die als Stadteile mit besonderem Handlungsbedarf seit längerer Zeit auch
Zuwendungsgebiete und damit Schwerpunkte des Einsatzes öffentlicher Mittel –
u.a. für ein Quartiersmanagement zunächst bis 2012 sind. In den Gebieten Stern/ Drewitz und Am Schlaatz
ist die Weiterführung des Quartiersmanagements bis zum Ende der Förderung aus
dem Programm „Soziale Stadt“ gesichert.
Andere Teilbereiche der jeweiligen Sozialräume werden einbezogen, soweit es für das
Quartiersmanagement in den Fördergebieten notwendig und auch förderrechtlich zu
begründen ist.
Demgegenüber ist die Förderung für die Waldstadt II (Einsatz
der Städtebauförderung als reines Investitionsprogramm) im Jahr 2007
ausgelaufen. Dieses Programm ermöglichte jedoch keine Finanzierung eines kompletten Quartiersmanagements. Trotzdem
wurden einzelne Elemente wie die Vernetzung der Akteure und die
Öffentlichkeitsarbeit seitens der Städtebauförderung unterstützt. Mit Abschluss
des Programms entfällt dafür die externe Finanzierung, auch wenn die Sicherung
der Zweckbindungen der realisierten Investitionsmaßnahmen der kommunalen
Nachsorge bedarf. Wird diese Notwendigkeit auf eine nachhaltige Wirkung des
Stadterneuerungsprozesses erweitert, so kann das Quartiersmanagement das
zentrale Handlungsinstrument darstellen. Eine Aufnahme der Waldstadt II in die
Förderkulisse der „Sozialen Stadt“ ist unrealistisch, da die Stadtteilsituation
nicht die Indikatoren für eine entsprechende Förderfähigkeit erfüllt und Bund
und Land die Landeshauptstadt bereits in zwei anderen Gebieten das
Quartiersmanagement fördern.
Aus diesem Grund müsste von einer freiwilligen Leistung der
Kommune ausgegangen werden, die bisher nicht in der Planung enthalten ist.
Ausgehend von den Erfahrungen mit dem Quartiers- bzw. Stadtteilmanagement Am
Schlaatz wird das mögliche erforderliche Budget wie folgt eingeschätzt:
ca. 10. 000 € für die Konzepterstellung für einen Zeitraum von ca. 4 – 5 Jahren
ca. 45. 000 € pro Jahr für das Management.
Schlussfolgerung:
Die Verwaltung wird das Verfahren in der Weise weiterführen,
dass ausgehend von dem erkannten Bedarf in der Waldstadt II
geschäftsbereichsübergreifend die Möglichkeiten alternativer Finanzierungen und
alternativer inhaltlicher sowie organisatorischer Konzepte geprüft werden. Dazu
gehört auch die Klärung der Fragen, welche Größe ein derart gemanagtes
„Quartier“ haben sollte und ob ein vorzugsweise auf die sozialen Träger
gestütztes Quartiersmanagement organisiert werden könnte.