Mitteilungsvorlage - 08/SVV/1088
Grunddaten
- Betreff:
-
Ehrenamtspass
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- FB Soziales, Gesundheit und Umwelt
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, FB Soziales, Gesundheit und Umwelt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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zur Kenntnis
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03.12.2008
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:
Die Verwaltung ist beauftragt im Zusammenhang mit dem zu
erarbeitenden Ehrenamtskonzept zum IV. Quartal 2008 auch einen Vorschlag zur
Einführung eines Ehrenamtspasses in der Landeshauptstadt Potsdam mit
aufzunehmen.
Der Prozess um die Erarbeitung des Ehrenamtskonzeptes mit Einführung eines Ehrenamtspasses ist seit vielen Jahren immer wieder Gegenstand der Diskussion in der Landeshauptstadt Potsdam. Nimmt doch das Ehrenamt in Zeiten knapper werdender finanzieller Ressourcen einen immer weiteren Raum ein. Aber auch die Bürger der Landeshauptstadt Potsdam, die sich als Ehrenamtler engagieren, nehmen zahlenmäßig zu. Da ist zum einen das gestiegene Bewusstsein, dass nur durch aktives Mitgestalten die Lebensqualität verbessert bzw. verändert werden kann. Zum anderen spielt auch die demografische Entwicklung eine Rolle, in dem sich immer mehr auch Senioren engagieren, die eben noch nicht „alt“ sind und noch etwas tun wollen. Nicht zuletzt geht es auch um die eigene Persönlichkeit, um Anerkennung.
Dem will sich die Landeshauptstadt Potsdam erneut stellen,
nachdem in den Jahren 2004, 2005 und 2006 die Einführung eines Ehrenamtspasses
durch die Stadtverordnetenversammlung aufgrund des defizitären Haushaltes
abgelehnt wurde.
Bundesweit wird auch immer mehr die Bedeutung von bürgerschaftlichem
Engagement erkannt und entsprechend gewürdigt. So ist es erfreulich, dass mit
der Klärung der versicherungsrechtlichen Fragen ein wichtiger Meilenstein bei
der Anerkennung der Ehrenamtsarbeit gesetzt wurde.
Das zu entwickelnde Ehrenamtskonzept soll dabei auf
Vorhandenes aufbauen. Dazu fand in den vergangenen Monaten bereits eine breite
Diskussion in der Öffentlichkeit statt. Beispielhaft wurden mit dem Verein
SEKIZ e. V., der bereits mit seiner Ehrenamtsagentur vielfältige Erfahrungen sammeln
konnte, sogenannte Streitgespräche – auch unter Teilnahme des
Oberbürgermeisters -geführt, um Probleme zu benennen und Lösungsansätze zu
finden. Dabei wurde festgestellt, dass die Landeshauptstadt Potsdam bereits
über ein anzuerkennendes Niveau an ehrenamtlicher Arbeit verfügt, welche
entsprechende Würdigung erfahren hat.
Da wurde - der
Potsdam Marktplatz initiiert
- eine
Ehrenamtsmesse veranstaltet
- durch
den SEKIZ e. V. ein Straßenfest veranstaltet
- ein
Internetportal mit Ehrenamtsbörse installiert
- und erstmals fand als Steigerung zum traditionellen jährlichen Ehrenamtstag die Verleihung des Potsdamer Ehrenamtspreises 2008 in der Potsdamer Friedenskirche als Auslosung durch die Landeshauptstadt Potsdam, die PRO POTSDAM GmbH und den Verein Soziale Stadt e. V. statt.
Darauf gilt es, mit dem Ehrenamtskonzept aufzubauen über
verschiedene Stufen, wie:
- Ideen
zur Ehrenamtsakquise
- Neuaufstellung des Bisherigen, also Verknüpfung der Ehrenamtsarbeit und dessen Würdigung der verschiedenen Träger der Landeshauptstadt Potsdam
- Würdigung
der Ehrenamtsarbeit allgemein
- herausgehobener
Würdigung besonderer Leistungen
Dabei soll auch der Ehrenamtspass eine zentrale Rolle für
die Anerkennung der Ehrenamtsarbeit spielen. Ohne den Einsatz kommunaler Mittel
soll der Ehrenamtspass die Ehrenamtler legitimieren, bestimmte Vergünstigungen
der Landeshauptstadt Potsdam in Anspruch zu nehmen.
Der günstigere Zugang zu städtischen Leistungen z. B. in der
Kultur, des Sports, der Freizeit u. a. ist neu zu diskutieren, da diese bereits
öffentlich bezuschusst sind.
Gespräche mit den ViP werden stattfinden, um die Möglichkeit
kostenloser oder kostengünstiger Fahrten auszuloten, da in den geführten
Gesprächen deutlich wurde, dass die Ehrenamtler oft durch die entstehenden
Fahrkosten zusätzlich belastet werden.
Auch mit den Gewerbetreibenden der Stadt wird diskutiert,
welche Möglichkeiten bestehen, für Ehrenamtler Anerkennung durch Vergünstigungen
zu schaffen.
Eine weitere zwar nicht neue, jedoch praktisch umzusetzende
Idee ist die Schaffung des kostenfreien Zugangs zu Aus- und Weiterbildungen von
Ehrenamtlern.
Diese Handlungsansätze sollen in das zu erarbeitende Konzept
einfließen. Dabei bedient sich die Verwaltung eines in Sachen
Ehrenamt/Ehrenamtsveranstaltung erfahrenen Dritten. Der Konzeptentwurf wird vor
Beschlussfassung durch die Stadtverordnetenversammlung in der Öffentlichkeit,
das heißt mit den Ehrenamtlern selbst, möglichen Partnern zur Finanzierung und
Teilnehmern der Verwaltung diskutiert, so dass Ende April 2009 der SVV eine
beschlussfähige Vorlage vorgelegt werden wird.