Mitteilungsvorlage - 08/SVV/1103
Grunddaten
- Betreff:
-
Neuaufstellung bzw. Erneuerung von Ampeln (Rest-Rot-Anzeige)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, FB Grün- und Verkehrsflächen
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
|
zur Kenntnis
|
|
|
28.01.2009
| |||
|
04.03.2009
|
Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:
Entsprechend
dem Stadtverordnetenbeschluss 08/SVV/0673 vom 10.09.2008 ist ein Modellprojekt
für eine Rest-Rot-Anzeige (RRA) an einer Lichtsignalanlage (LSA) umzusetzen.
RRA sind mittels einer
separaten zweistelligen LED-Anzeige an der neuesten LSA-Technik und nur bei
Festzeitsteuerungen realisierbar. Bei Festzeitsteuerungen bekommen alle
Verkehrsströme immer zu einem festgelegten Zeitpunkt eine ebenfalls vorher
festgelegte Grünzeit.
Die Auswertung und Anzeige
der Rest-Rot-Zeit ist bei verkehrsabhängigen Steuerlogiken sowie an älteren
LSA-Steuergeräten (etwa bis Baujahr 2001) technisch nicht umsetzbar.
Die
Landeshauptstadt Potsdam betreibt insgesamt 110 Lichtsignalanlagen
(LSA/Ampeln). Von diesen besitzen lediglich 20 die technischen Voraussetzungen
für die Installation der RRA. Zudem sind an allen betriebenen LSA
ausschließlich verkehrsabhängige Steuerungen (Signalprogramme mit variablen
Freigabezeiten) im Einsatz. Diese ermöglichen eine flexible, bedarfsgerechte
und zum größten Teil koordinierte Freigabe der einzelnen Verkehrsströme und
helfen so, u.a. unnötige Wartezeiten zu verhindern.
Für das
Modellprojekt müsste, über die technischen Einschränkungen hinausgehend und
unter dem Vorbehalt der Bereitstellung von zusätzlichen finanziellen Mitteln in
Höhe von ca. 60 TEUR an einer noch zu bestimmenden LSA für die Realisierung der
RRA, die verkehrsabhängige Steuerung aufgegeben werden.
Das Vor-
oder Nichtvorhandensein von Fahrzeugen hat dann keine Auswirkung auf die
Grünzeiten der Signalprogramme mehr. Es wird auch bei größeren
Verkehrsaufkommen (z.B. aus einer Richtung) die Freigabezeit nicht verlängert.
Innerhalb von koordinierten Streckenabschnitten führt dies weiterhin netzweit,
also auf allen Hauptverkehrsstraßen, zum sogenannten Bruch der Koordinierung (Grüne
Welle) und damit zu zusätzlichen Stop-and-Go-Situationen. An ÖPNV-beeinflussten
LSA führen diese Festzeitsteuerungen in der Summe zu erheblichen
Reisezeitverlusten der Busse oder Bahnen und können so u.U. zur Erhöhung der
Fuhrparkkosten führen.
Weil das
Verkehrsmanagementsystem mit den 110 gesteuerten LSA auch auf
Verkehrsstrategien mit verkehrsabhängiger Signalprogrammauswahl aufgebaut ist,
haben punktuelle Festzeitsteuerungen ebenfalls die o.g. negativen Effekte.
Aus der
Sicht der Verwaltung stehen die o.g. Nachteile von Festzeitsteuerungen in
keinem Verhältnis zu dem vermeintlichen Nutzen dieser RRA.
Sollte
dennoch an diesem Modellprojekt festgehalten werden, erscheint die LSA im
Bereich der Parkbrücke nach Klein Glienicke prinzipiell möglich für eine solche
Festzeitsteuerung.
Die Gesamtkosten, um dort beide Fahrtrichtungen mit den RRA
auszustatten, betragen voraussichtlichen 60.000 €.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Gesamtkosten für die Realisierung der Restrotanzeige an
einer Lichtsignalanlage Parkbrücke Klein Glienicke betragen
60.000 €.
Diese Kosten sind bislang nicht im Haushalt und in der
mittelfristigen Investitionsplanung berücksichtigt. Die wären aufgrund der
Situation im Finanzhaushalt bzw. in der Investitionsplanung voraussichtlich nur
durch Umschichtungen, d.h. zu Lasten anderer geplanter Investitionsmaßnahmen,
zu decken.