Antrag - 09/SVV/0168
Grunddaten
- Betreff:
-
Partizipatives Sponsoring von SWP und EWP
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Die Andere
- Einreicher*:
- Stadtverordnete Grimm, Herzberg und Boede, Die Andere
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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04.03.2009
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Die zuständigen Vertreter/innen der Stadt in den Gremien und Organen werden gebeten, an die Geschäftsführung der kommunalen Unternehmen von SWP und EWP die Weisung zu erteilen, dass ein Großteil der Sponsoring-Gelder partizipativ zu vergeben ist: Die Kunden der Unternehmen sollen durch ein Voting-Verfahren entscheiden, welche gemeinnützigen Projekte mit Priorität zu fördern sind. In diesem Zusammenhang soll auch das Stadtwerkefest und sein Umfang zur Disposition gestellt werden.
Die
Stadtverordnetenversammlung soll spätestens im Juli 2009 über den erreichten
Sachstand informiert werden.
Erläuterung
Begründung:
Die Stadtverordnetenversammlung hat
die Aufgabe, die Verwaltung und die von ihr beauftragten Dienstleister zu kontrollieren.
Derzeit ist nicht bekannt, welche Projekte in welcher Höhe und aus welchem
Grund von den kommunalen Unternehmen gefördert werden. Dies führt regelmäßig zu
kontroversen Diskussionen in den Medien, die den kommunalen Unternehmen
schaden. Insbesondere das Stadtwerkefest wird von vielen als unnötig
wahrgenommen. In den letzten 18 Monaten haben zehn Prozent der einstigen Kunden
zu anderen Anbietern gewechselt.
Immer wieder kommen Gerüchte auf,
dass beim Sponsoring einzelne Bereiche bevorzugt werden. Die
Stadtverordnetenversammlung kann derzeit nicht prüfen, ob einige Träger
besonders profitieren, während andere ins Hintertreffen geraten. Eine
transparente Sponsoring-Politik gehört jedoch zu einem modernen Unternehmen.
Durch die aktive Einbindung der Nutzer/-innen bei der Vergabe der Mittel wird
die Identifikation mit dem Unternehmen gestärkt.
Ziel der Maßnahme ist es, das
kommunale Unternehmen zu stärken und die Kundenzahl auch dann stabil zu halten,
wenn Preissteigerungen unvermeidbar sind. In Zeiten der Liberalisierung und des
verschärften Wettbewerbs greifen autoritäre Management-Konzepte nicht mehr.
Vielmehr kann das Vertrauen der Kunden als das größte Kapital eines
Unternehmens angesehen werden. Hieran wollen wir mit unserem Antrag anknüpfen,
wir wollen die Entwicklung moderner und zeitgemäßer öffentlicher Anbieter
fördern.
Die bisherige Black-box-Politik, bei
dem nur Stadtverordnete mit Aufsichtsratsmandat Einblick bekommen, ist vor dem
Hintergrund des anhaltenden Preiskampfes und Kundenwettbewerbs überholt.
Das Stadtwerkefest wird im Rahmen
eines partizipativen Sponsorings nicht zwangsweise abgeschafft, aber es wird
gegenüber anderen Projekten zur Disposition gestellt. Eine Entscheidung sollen
diejenigen treffen, die mit ihrer Stromrechnung zum Wohl des Unternehmens
beitragen.