Beschlussvorlage - 01/SVV/0964
Grunddaten
- Betreff:
-
Ehrenbürgerrecht für Prof. Giersberg
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Oberbürgermeister
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
|
Entscheidung
|
|
|
05.12.2001
|
Erläuterung
Der Name von Prof. Dr. Hans-Joachim Giersberg ist untrennbar
mit der Stadt Potsdam, mit den Schlössern und Gärten Berlin-Brandenburg
verbunden. Die Verdienste, die sich Prof. Dr. Giersberg in 37 Jahren um die
Potsdamer Schlösser und Gärten und damit um die Landeshauptstadt erworben hat,
sind unbestritten und unbestreitbar.
Die fachliche Kompetenz ist die Basis dafür, dass Prof. Dr.
Giersberg ohne parteiliche Verpflichtungen auch schon zu DDR-Zeiten das hohe
Amt des Schlösserdirektors bekleiden konnte. Als ausgewiesener Kenner Friedrich
II. hat er sich in zahlreichen Publikationen zur Stadt, zu den Schlössern und
den Gärten schon zu DDR-Zeiten einen Namen gemacht.
In seiner großen Bescheidenheit ist sein Leben
von konsequentem Handeln geprägt. Prof. Dr. Giersberg hat nie seine persönliche
Karriere als Maß seines Handelns gesehen, sondern ist sich und seiner
Überzeugung treu geblieben. Er ist der Schlösserdirektor für alle Mitarbeiter
gewesen, hat sich stets um die Situation auch der Arbeiter, Angestellten,
Mitarbeiter vor Ort gekümmert, er hat alle Baustellen und Programmgebiete der
Stiftung selbst besucht. Entscheidungen am "Grünen Tisch" hat es für
ihn nicht gegeben.
Prof. Dr. Giersberg hat sich nicht gescheut, sich mit seiner
fachlichen Auffassung gegen politische Mehrheiten zu stellen, seine Kritik hat
er aber nie an Personen gerichtet, sondern immer an Auffassungen. Er hat sich
als Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten
Berlin-Brandenburg weit über die Grenzen Deutschlands hinaus einen Ruf
erworben, der in großer Anerkennung und Respekt weitergetragen wird. Prof. Dr.
Giersberg ist eine, wenn nicht die kunsthistorische Autorität im Hinblick auf
die Schlösser und Gärten in Berlin-Brandenburg.
Seine strenge und konsequente Auffassung ist der größte
Denkmalschutz gewesen, den Potsdam erfahren konnte. Prof. Dr. Giersberg hat es verstanden, die Schlösser populär
zu machen, ohne das sie der Gefahr einer unangemessenen Nutzung ausgesetzt
worden sind. Die Achtung vor dem "Welterbe" ist durch sein Engagement
gewachsen und verdeutlicht worden. Die vielen Begehrlichkeiten vor
zweckentfremdender Nutzung der Schlösser und Gärten hat er erfolgreich
abgewiesen und war doch stets bemüht, alternative Varianten zu ermöglichen.
Durch seine Kunst der Überzeugung hat Prof. Dr. Giersberg viele Millionen Mark
Spendengelder für die Sanierung der Schlösser und Gärten in Potsdam
eingeworben, in seinem Tun hat er stets über Grenzen hinweg gedacht, sowohl zu
Zeiten als die Mauer noch stand, als auch heute, wo die Stiftung Schlösser und
Gärten Berlin-Brandenburg ganz übergreifend Verantwortung trägt.
Den Ruf der Landeshauptstadt Potsdam als Stadt der Schlösser und
Gärten hat sie nicht zuletzt, dem engagierten und couragierten Einsatz von
Prof. Dr. Giersberg zu verdanken.
In Anerkennung dieser außergewöhnlichen Lebensleistung soll Prof.
Dr. Hans Jürgen Giersberg die Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt Potsdam
verliehen werden.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Die
Ehrenbürger haben nach der Ehrenbürgersatzung Anspruch auf kostenfreie
Benutzung von städtischen Einrichtungen. Aus der Vergangenheit sind keine
Erfahrungswerte vorhanden, da von diesem Recht bislang kaum Gebrauch gemacht
wurde.
Im Übrigen
steht als allgemeine Deckungsquelle die Haushaltsstelle 00200.63010
(Aufwendungen für Ehrenbürger) zur Verfügung