Antrag - 09/SVV/0232
Grunddaten
- Betreff:
-
Umwidmung der Friedrich-Ebert-Straße
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Antrag
- Federführend:
- Fraktion FDP/Familienpartei
- Einreicher*:
- Fraktion FDP/Familien-Partei, SPD, CDU/ANW
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Entscheidung
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01.04.2009
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Die
Stadtverordnetenversammlung fordert die Verwaltung auf, an den Straßenschildern
der Friedrich-Ebert-Straße Hinweise auf den Reichspräsidenten
Friedrich-Ebert-Senior anzubringen und damit die Widmung der Straße auf seinen
Namen zu verdeutlichen. Der 90. Jahrestag des Inkrafttretens der Weimarer
Reichsverfassung am 11.08.1919 wäre ein geeigneter Anlass.
Erläuterung
Begründung:
Die
Friedrich-Ebert-Straße entstand 1946 durch die Zusammenlegung der Hohewegstraße
(Schlossstraße bis Am Kanal), der Nauener Straße (Am Kanal bis Nauener Tor) und
der Spandauer Straße (Nauener Tor bis Alleestraße). Sie wurde nach dem
sozialdemokratischen Reichspräsidenten Friedrich Ebert (1871-1925) benannt. Da
F. Ebert in der SED-Ideologie als »Arbeiterverräter« abgelehnt wurde, wurden
den Straßenschildern später Erklärungen beigegeben, die den Straßennamen auf
seinen Sohn, den (Ost-)Berliner Oberbürgermeister Friedrich Ebert (1894-1979),
der seit 1949 Mitglied des Politbüros der SED war, bezogen.
Vor 90
Jahren, am 11.2.1919 wurde Friedrich Ebert zum Reichspräsidenten gewählt. Seine
Wirken hat maßgeblich dazu beigetragen, dass extremistische Kräfte von links
und rechts nach dem 1. Weltkrieg keine Chance bekamen, die Macht zu ergreifen.
So hat Ebert schon Ende 1918 dafür gesorgt, dass die Entscheidung über die
deutsche Zukunft einer demokratisch gewählten Nationalversammlung zufiel. Die
Nationalversammlung erarbeitete in der Folge die Weimarer Reichsverfassung die
wesentliche auf der Paulskirchenverfassung von 1848 aufbaut und die die
Grundlage für das Grundgesetz von 1949 bildete. Ebert ist als Reichspräsident
stets für Demokratie und Freiheit eingetreten, wofür er von Rechts- und
Linksaußen scharf attackiert wurde.
Der
zwischenzeitliche Namensgeber, der Straße, Friedrich Ebert jun., war hingegen
in der Nachkriegszeit trotz seiner sozialdemokratischen Herkunft ein williger
Lakai des SED-Regimes in hohen repräsentativen Funktionen (u.a. Präsident der
Volkskammer, Oberbürgermeister von Ostberlin und stv. Vorsitzender des
Staatsrates). In seine Zeit als Oberbürgermeister fällt der Bau der Berliner
Mauer. Die Stadt Berlin hat ihn 1992 aus der Liste der Ehrenbürger gestrichen.
Mit
der Zusatzbeschilderung soll klargestellt werden, wem die Straße ursprünglich
und heute gewidmet ist.