Beschlussvorlage - 09/SVV/0318
Grunddaten
- Betreff:
-
Bau einer Sportmehrzweckhalle im Sportpark Luftschiffhafen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- FB Schule und Sport
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, FB Schule und Sport
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Vorberatung
|
|
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01.04.2009
|
Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
- Der Unternehmensverbund Pro Potsdam baut unter Inanspruchnahme des
mit dem Konjunkturprogramm II zweckgebunden zur Verfügung stehenden
Betrages in Höhe von 13,5 Mio. € auf dem Gelände des Luftschiffhafens eine
Sportmehrzweckhalle. Die Halle mit ihren Grundelementen ist als Anbau an
die bestehende Dreifeldhalle (Anlage 1: Lageplan) mit ca. 2.700
Zuschauerplätzen zu planen und bis 2011zu errichten.
- Die bereits begonnenen Maßnahmen: Erweiterung des Wohnheimes,
Sanierung des Kanuzentrums und Errichtung des Hauses der Vereine sowie die
Fertigstellung der Mensa werden abgeschlossen. Der Unternehmensverbund Pro
Potsdam wird diese Maßnahmen bis 2011 realisieren.
- Der Unternehmensverbund nimmt im Zusammenhang mit der Realisierung
vorstehender Projekte grundstücksordnende und infrastrukturelle Maßnahmen
vor. Darunter fallen der Abriss der Häuser 5, 33, 38, 39, 40, der Fecht-
und Judohalle, der Abriss und die Neuerrichtung der Wärmestation sowie die
Sanierung des Eingangstores (Anlage 2).
- Der Unternehmensverbund wird zur Finanzierung der erforderlichen
Eigenanteile einen Kredit i.H.v. ca. 5,6 Mio. € aufnehmen. Die
Landeshauptstadt Potsdam wird zur Absicherung des Kredites und zur
Erzielung günstiger Zinskonditionen eine Bürgschaftserklärung abgeben.
- Dem Unternehmensverbund Pro Potsdam werden an den für die
Realisierung der Maßnahmen erforderlichen Teilflächen im Sportpark
Luftschiffhafen Eigentums- bzw. eigentumsähnliche Rechte (Erbbaurecht)
eingeräumt (s. Anlage 4).
Erläuterung
Begründung:
1. Sporthalle
Die
LHP hat keine Wettkampfarena mit einer ausreichenden Zuschauerkapazität und
Hallenhöhe, in der die Bundesligisten SC Potsdam (Volleyball - 2. Liga; künftig
1. Liga), UJKC Potsdam (Judo - 1. Liga) und der VfL Potsdam (Handball – künftig
2. Liga) ihre Wettkämpfe austragen können. Wettkämpfe werden zur Zeit in der
Sporthalle Heinrich-Mann-Allee ausgetragen, die sich aufgrund der geringen
Zuschauerkapazität (ca. 600 Plätze) für große Wettkämpfe nicht eignet.
Im Rahmen des Konjunkturprogramms II
des Bundes stellt das Land Brandenburg nun Fördermittel i.H.v. insgesamt 13,5
Mio. € für eine Sporthalle am Luftschiffhafen bereit, die insbesondere auch für
das tägliche Training der Sportschüler zur Verfügung stehen soll.
Für die sportlichen Haupt- und
Nebenfunktionen wurde ein vom Regiebetrieb Luftschiffhafen gemeinsam mit den
maßgeblichen Vereinen und der Sportschule erarbeitetes Raum- und
Funktionsprogramm bereitgestellt.
Die Untersuchung für die Sporthalle
gliederte sich in drei wesentliche Bereiche:
1.1.
Standortfindung
1.2.
bauliche
Eckpunkte
1.3.
Kostenanalyse
1.1 Standortfindung
Für die Unterbringung der Funktionen: Wettkampfhalle, Judo, Fechten und Ausgleichssport ist je nach Zuschauerzahl und Entwurf eine Grundfläche von 5.000 – 6.000 m² erforderlich. Diese Fläche steht nur nördlich und südlich neben dem historischen Eingang zur Verfügung. Die nördliche Fläche wird durch einen nicht überbaubaren Regenwasserkanal stark eingeschränkt. Beide Flächen wurden untersucht und der direkte Anbau an die bestehende Dreifeldhalle favorisiert, weil so die Sportfunktionen konzentriert, die Einfahrtbereiche für perspektivisch andere Nutzungen freigehalten werden und die kompakte Bauweise mit der geringen Hüllfläche Synergien beim Energieverbrauch und den Abläufen erbringt.
Es werden ferner mögliche Entwicklungspotentiale des Gesamtgeländes „Sportpark Luftschiffhafen“ im Hinblick auf Entwicklungsperspektiven einzelner in sich abgeschlossener Bereiche berücksichtigt. Durch den direkten Anbau der neuen Sport-, Judo- und Fechthalle mit Foyerzone, Verwaltungs- und Zuschauer- VIP-Bereich an die vorhandene Dreifeldhalle wird eine äußerst ökonomische Situation erreicht. Die funktionale Überlagerung der einzelnen Hallenbereiche im Wettkampf- oder reinen Trainingsbetrieb bietet optimale Ergänzungsmöglichkeiten sportlicher Nutzung und flexibler Verteilung der Hallensportbereiche. Die mögliche neue Kompaktsportanlage bildet den Ausgangspunkt für ein konzentriertes Leistungssportzentrum im Herzen des Luftschiffhafens (Anlage 1 - Lageplan).
1.2 bauliche Eckpunkte/ Funktionen
In Ausführung des Beschlusses
07/SVV/0809 vom 10.10.2007 hat die Pro Potsdam GmbH als Projektsteuerer
zunächst die Grundlagen zur Errichtung einer wettkampftauglichen Sporthalle
ermittelt. Unter der Vorgabe, dass die Halle u. a. für folgende Aktivitäten
tauglich sein soll - Sportwettkampf Handball, Judo und Volleyball sowie
Ausgleichssport in den Sportarten Leichtathletik, Triathlon, Bob, Kanu und
Rudern sowie Fechten im Rahmen des
Modernen Fünfkampfes - wurde die Pro Potsdam mit Projektsteuerungsvertrag vom
13.02.2008 beauftragt, Varianten zur Errichtung einer Mehrzwecksporthalle am
Luftschiffhafen zu untersuchen.
Basis für die bauliche Variantenuntersuchung bildete die
Untersuchung der einzelnen o.g. Sportarten nach gemeinsamen und nur getrennt
nutzbaren Sport- und Nebenflächen.
a)
Zuschauerplätze
Die Zahl der Zuschauerplätze war zunächst im Raumprogramm mit ca. 2.500 angegeben. Untersuchungen und Rücksprachen mit den einzelnen Fachverbänden ergaben, dass im Volleyball für internationale Spiele ca. 1.200 – 1.800 Zuschauer zu erwarten sind. Der Deutsche Handballbund sieht in seinem Regelwerk keine Mindestzuschauerzahl vor. Die Erfahrungen zeigen aber, dass im Zweitligabereich ca. 2.000 Zuschauer eine relevante Größe darstellen (ASV Hamm, TUSEM Essen und TSV Dormagen haben in letzter Zeit ähnliche Anlagen gebaut). Entsprechend den bisherigen sportlichen Leistungen ist ein Aufstieg in die 2. Liga für den VfL Potsdam machbar. Somit ist mit 2.000 Zuschauern eine Richtschnur für die Anzahl der Zuschauerplätze gegeben.
In den dieser Drucksache zugrundeliegenden Vorplanungen wurde die Zuschauerzahl wie folgt angenommen:
1. 614 Sitzplätze stationär
546 Sitzplätze mobil
532 Stehplätze
2.692 insgesamt
b)
Deckenhöhe
Die höchsten Anforderungen werden durch den
Volleyballverband gestellt, wonach eine Deckenhöhe von 9 m bis zu 12,50 m (bei
internationalen Wettkämpfen) verlangt wird. Eine Halle mit einer solchen
Deckenhöhe steht in Potsdam für Wettkämpfe nicht zur Verfügung.
c)
Foyer
Eine weitere wirtschaftliche Ausrichtung des
Luftschiffhafens würde auch für die Sporthalle eine Orientierung an
kommerziellen Nutzungen erfordern. Es stehen keine Förderbedingungen dagegen,
die Halle entsprechend für Sport- und sportorientierte Veranstaltungen zu
nutzen. Für diese Erfordernisse wäre Foyerbereich flächen- und
ausstattungsgerecht zu gestalten. Von den Fachleuten werden folgende Parameter
vorgeschlagen:
1.
Garderobenflächen
von ca. 80-135 m²
2.
Kassenflächen
von ca. 30 m²
3.
Cateringflächen
von ca. 100 m²
4.
Eingangs-/Aufenthaltsbereich
von 270 – 540m²
d)
VIP-Bereich
Für eine kommerzielle Vermarktung und um internationalen
Ansprüchen gerecht zu werden, wäre ein VIP-Bereich vorzusehen. Für die 1.
Volleyball-Bundesliga ist ein VIP-Bereich zwingend vorgeschrieben. Dieser
könnte so gestaltet werden, dass er außerhalb von entsprechenden
Veranstaltungen gemäß dem Raumkonzept als Schulungs- und Konferenzraum für
sportbezogene Seminare und Schulungen nutzbar und vermarktbar ist.
e)
Energiekonzept
Das Sportareal Luftschiffhafen liegt im Fernwärmevorranggebiet und ist im Bereich der Zeppelinstraße mit Fernwärme vollständig erschlossen. Durch die Versorgung über das GuD-Kraftwerk werden die Anforderungen des EEWärmeG vom 01.01.2009 erfüllt. Auch die Gebäudehülle berücksichtigt die Anforderungen der ENEV 2009 und unterschreitet sie sogar. Nach der jetzigen Planung ist von einem Endenergiebedarf von 43 kWh/m² auszugehen.
1.3 Kostenanalyse
1. Der gebäudetechnische Betrieb wird aufgrund der kompakten Bauweise und der Einbeziehung der Ballspielhalle als wirtschaftlich angesehen und bietet vor allem für die unterschiedlichen Nutzungen (Wettkampfbetrieb mit hoher Zuschauerzahl oder reiner Trainingsbetrieb) Synergieeffekte.
2. Durch die Ordnungs- und infrastrukturellen Maßnahmen werden Einsparungen bei den Folgekosten erzielt.
3. Im Übrigen wird auf die Anlage 3 verwiesen. In der Zusammenfassung stellt sich das wie folgt dar:
2. Weitere Investitionen/ Gesamtkonzept
Das Gesamtkonzept sieht die Fertigstellung des Kanuzentrums, den Bau des Hauses der Vereine, die Fertigstellung der Mensa und den Ersatz- und Erweiterungsbau des Wohnheims vor. Auch für diese Maßnahmen stellt das Land Fördermittel bereit. Die Stadtverordnetenversammlung hat dazu bereits Beschlüsse gefasst bzw. liegen Fördermittelbescheide vor:
Haus der Vereine:
Gemäß
Beschluss der SVV 07/SVV/0142 Punkt 1. soll „den Vereinen (Förderverein des
KCP, OSC Potsdam, 1. FFC Turbine Potsdam, DLRG Landesverband Brandenburg, DLRG
Ortsgruppe Potsdam) auf Grundlage von Überlassungsverträgen auf dem Gelände des
Luftschiffhafens ein Gebäude zur Nutzung als Vereinshaus/ „Haus der Vereine“
unter der Voraussetzung, dass die Finanzierung zur Errichtung und zum Betrieb
gesichert ist, zur Verfügung gestellt werden. Dies schließt die Ausreichung der
Fördermittel durch das Land Brandenburg ebenso ein, wie die Bereitstellung der
Mittel durch die LHP und seitens der Vereine.“
Wohnheim
Der
LSB, der OSP und die Spezialschule Sport wollen die Anzahl der Schüler und
Wohnheimbewohner erhöhen, um aus dem größeren Potential den langfristigen
Leistungsaufbau bis hin zum Hochleistungsbereich am Standort Potsdam zu
sichern. Es wird auf Frankfurt und Cottbus verwiesen, die eine entsprechende
Erhöhung bereits vorgenommen haben. Vorerst wird ein Gesamtbedarf von 470
Plätzen signalisiert, für 400 Plätze (nachgewiesen im Hochhaus und in Haus 38)
liegt die Betriebserlaubnis vor. Haus 38 muss aus baulichen Gründen und wegen
seiner Lage aufgegeben werden.
Aus
den benannten Zahlen ergibt sich ein Bedarf für einen Erweiterungsbau von 146
Plätzen.
Kanuzentrum
Mit Bescheid des Landes Brandenburg, Ministerium für
Bildung, Jugend und Sport vom 30. April 2007, Änderungsbescheid vom 18.07.2007,
wurden zur Verbesserung der Bedingungen der Kanusportler am OSP
zuwendungsfähige Gesamtkosten von 2.810.000 € anerkannt und eine Zuwendung in
Höhe von 2.300.000 € als Zuweisung gewährt.
Das Gesamtvorhaben ist unterteilt in einen 1. Bauabschnitt, der bereits
abgeschlossen ist, in einen 2. BA, der sich in der Planung befindet und den
Anbau eines Kraftraumes, der zur zeit realisiert wird.
Mensa
Die Mensa wurde im Rahmen des Ganztagsschulprogramms mit 1,2 Mio. € bereits teilsaniert. Derzeit erfolgt die straßenseitige Fassadensanierung und die Dachsanierung mit 350 T€ Eigenmitteln. Für die weiteren Bauabschnitte ist mit Investitionskosten von 1,6 Mio. € zu rechnen.
Grundstücksneuordnung
und Infrastrukturmaßnahmen
Im Rahmen der grundstücksordnenden
und Infrastrukturmaßnahmen werden die Häuser 5, 33, 38, 39, 40 sowie die Fecht-
und Judohalle zurückgebaut, da sie künftig nicht mehr benötigt werden. Die
Wärmestation wird an einem anderen Standort neu errichtet und das Eingangstor
wird saniert. Ferner sind Parkplätze zu errichten und Wegeführungen zu sanieren
bzw. zu ändern.
Der
Unternehmensverbund Pro Potsdam wird die Realisierung der Maßnahmen vornehmen.
Die Fertigstellung der Maßnahmen ist für 2011 vorzusehen.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Die Errichtung und Sanierung der Objekte ist
mit folgenden Kosten verbunden, die wie folgt aufgebracht werden:
Investhaushalt
|
Gesamtkosten |
Fördermittel/KP II* |
Eigenmittel LHP |
Kreditmittel PP |
Sporthalle |
16.400.000 |
13.500.000 |
|
2.900.000 |
Ordnungs- und Infrastruktur-maßnahmen |
1.900.000 |
0 |
|
1.900.000 |
Mensa |
3.150.000 |
900.000 |
650.000 |
1.600.000 |
Wohnheim |
5.800.000 |
4.200.000 |
0 |
1.600.000 |
Kanuzentrum |
3.510.000 |
3.000.000 |
510.000 |
0 |
Kanuscheune |
2.490.000 |
1.850.000 |
540.000 |
100.000 |
Zwischen-summe |
33.250.000 |
23.450.000 |
1.700.000 (bereits erbracht) |
8.100.000 |
Erlöse aus Grundstücksver-käufen (LSH**) |
|
|
|
-2.500.000 |
|
|
|
|
5.600.000 |
* Konjunkturpaket II
** Luftschiffhafen
Der verbleibende
Eigenanteil von ca. 5,6 Mio. Euro wird durch eine Kreditaufnahme des
Unternehmensverbundes Pro Potsdam aufgebracht. Das Darlehen soll zu
kommunalkreditähnlichen Bedingungen aufgenommen werden. Hierfür beabsichtigt
die Landeshauptstadt Potsdam nach Genehmigung durch die Kommunalaufsicht
ausnahmsweise eine Bürgschaft zu stellen. Von einer Genehmigungsfähigkeit wird
ausgegangen, da sich der für den Kreditnehmer ergebende Zinsvorteil unmittelbar
im städtischen Haushalt widerspiegelt.
Die Folgekosten und die mit dem Abriss der Gebäude
verbundenen Synergieeffekte sind in der Anlage 2 dargestellt.
Daraus ergibt sich ab
2012 eine Erhöhung des Zuschussbedarfes i.H.v. 866 T€ pro Jahr (s. Begründung),
der durch die mit einer Bürgschaft mögliche Inanspruchnahme eines
Kommunalkredits auf 810 T€ zu minimieren ist.
Bei Veranstaltungen
mit kommerziellen Charakter werden für die Vermietung und Verpachtungen künftig
Entgelte erhoben.
Durch weitere
Synergien bei den Bewirtschaftungsmaßnahmen der Luftschiffhafen GmbH ist die
Zielstellung, die Erhöhung des Zuschussbedarfes auf 750 T€ zu begrenzen.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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1,2 MB
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2
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43,5 kB
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3
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(wie Dokument)
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9,3 kB
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