Mitteilungsvorlage - 09/SVV/0578
Grunddaten
- Betreff:
-
Masterplan Stern / Drewitz / Kirchsteigfeld - aktueller Sachstand, weitere Verfahrensweise
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- FB Stadtplanung und Bauordnung
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, FB Stadterneuerung und Denkmalpflege
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
|
zur Kenntnis
|
|
|
03.06.2009
| |||
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Stadtplanung und Bauen
|
zur Kenntnis
|
|
|
25.08.2009
|
Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:
Mit Beschluss der
Stadtverordnetenversammlung vom 18. April 2006, DS Nr.: 06 / SVV / 0358 wurde
der Oberbürgermeister beauftragt, die Stadtverordnetenversammlung jährlich über
den Stand des Verfahrens, u.a. die weitere Beauftragung von Planungen im südöstlichen
Stadtbereich zu informieren.
Im Masterplan Stern / Drewitz /
Kirchsteigfeld wurden 6 (sechs) Interventionsbereiche benannt, die als
Schwerpunktgebiete nicht nur städtebaulich und gestalterisch, sondern auch
funktional entsprechender Aufwertungen bedürfen.
Dabei handelt es sich um
folgende Schwerpunktgebiete:
n
Stadtachse Stern –
Drewitz
n
Gartenstadt Drewitz
n
„Grünes Freizeitband“
n
Dorflage Drewitz
n
Umfeld Bahnhof
Medienstadt
n
„Familienwohnen
Schäferfeld“
Masterplan Stern / Drewitz
/ Kirchsteigfeld DS: 06 SVV / 0358
Fortschreibung 2009
Interventionsbereiche – 6 definierte Schwerpunkt- bzw. Untersuchungsgebiete
Im
Rahmen des integrierten Entwicklungskonzeptes zum Förderprogramm „Soziale Stadt
– Stern / Drewitz “ ist vorgesehen in den nächsten Jahren, die als
Interventionsbereiche benannten Areale im Rahmen der Möglichkeiten über
beauftragte Planungen und ggf. durch anschließende Aufwertungsmaßnahmen, auch
kofinanziert, nachhaltig zu verbessern. Weiterhin ist der „Campus Am Stern“ an
der Galileistraße eines der wichtigsten Projekte des südöstlichen Stadtteils
mit einem enormen Imagefaktor. Zu diesem Vorhaben wird ebenfalls über den
aktuellen Sachstand Bericht erstattet.
„Stadtachse Stern – Drewitz“
Die Recherche zur Grundstücks- bzw. Eigentümersituation
entlang des Verlaufs der geplanten Stadtachse ist abgeschlossen.
Die vertiefende Bestandsanalyse sowie die Nutzungs- und
Gestaltungskonzepte für die fünf Teilbereiche inklusive Maßnahmenpläne ist
abgeschlossen und wurde bereits anlässlich der jährlichen Berichterstattung am
24. Februar 2009 im Bauausschuss vorgestellt. Die Zusammenführung in ein
integratives städtebauliches und freiraumplanerisches Gesamtkonzept erfolgt zur
Zeit. Daran anschließend wird die Kostenschätzung und das Umsetzungskonzept für
die Stadtachse Stern - Drewitz erarbeitet.
Eine wichtige Anmerkung dazu ist, dass es sich hierbei um
ein Konzept handelt, das mehrheitlich Vorschläge zur Umgestaltung von Flächen
macht, die sich im Privateigentum und somit nicht im direkten Zugriff der Stadt
befinden. Darüber hinaus ist dieses Konzept auf eine flexible Handhabung und
eine mittel- bis langfristige Realisierung der Maßnahmen ausgerichtet.
„Gartenstadt Drewitz“
Die letzten internationalen Studentencamps thematisierten
besonders Drewitz, auch als moderne „Gartenstadt“. Die Studenten haben sich
intensiv neben der städtebaulich - gestalterischen, auch mit der aktuellen
sozialen Situation im Drewitzer Wohngebiet befasst.
Die erreichten Erkenntnisse bzw. Ergebnisse der Workcamps
fanden ihre Berücksichtigung in dem zu erarbeitenden Beitrag zum
Bundeswettbewerb „Energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen“ an dem das
städtischen Wohnungsunternehmen PRO Potsdam und die Wohnungsgenossenschaft Karl
Marx gegenwärtig gemeinsam teilnehmen. Neben dem energetischen und
städtebaulichen wird es u.a. auch ein Landschafts-, Verkehrs-, Partizipations-
und Durchführungskonzept geben. Das durch die Kommune noch zu beauftragende
Gutachten zur „Gartenstadt Drewitz“ wird auf die Erkenntnisse des genannten Wettbewerbsbeitrag
Bezug nehmen und weiter führende Untersuchungen durchführen lassen.
„Grünes Freizeitband“
Das im Jahre 2007 beauftragte Konzept „Grünes Freizeitband
Parforceheide“ wurde im Sommer 2008 der Öffentlichkeit vorgestellt. Bereits in
der Bearbeitungsphase fanden u.a. ein öffentlicher „Ideenfindungsspaziergang“
und die ebenfalls öffentliche Vorstellung von Zwischenergebnissen statt. Die
Vielzahl der vorgeschlagenen Maßnahmen wurden in verwaltungsinternen
Steuerungsrunden im einzelnen auf ihre Machbarkeit und ihre zeitliche
Realisierungsfähigkeit überprüft. Mit der Neugestaltung des historischen
Jagdsterns konnte eine für das Gesamtprojekt wichtige Initialmaßnahme umgesetzt
werden.
Derzeit wird in einem Schülerprojekt des Leibniz-Gymnasiums
in Zusammenarbeit mit der Grundschule Am Priesterweg die Aufstellung von
Informationstafeln für einen Lehrpfad vorbereitet. Die Realisierung soll noch
in diesem Jahr erfolgen.
In Hinblick auf die baulichen Maßnahmen zum Ausbau des
Wegesystems für Fußgänger und Radfahrer erfolgt derzeit die planerische
Vertiefung für wichtige Teilabschnitte. Parallel wird in Zusammenarbeit mit der
Geschäftstelle Arbeitsmarktpolitik die mögliche Finanzierung im Rahmen von
Arbeitsförderungsmaßnahmen geprüft.
„Dorflage Drewitz“
Der Sachstand zur Dorflage Drewitz hat sich im Vergleich zum
Vorjahr nicht verändert.
Für diesen
Interventionsbereich konnten seitens der Stadt keine maßgeblichen Aktivitäten
eingeleitet werden. Im Dorf Drewitz müssen die notwendigen privaten
Investitionen durch die Eigentümer, Anlieger, durch die Bewohner realisiert
werden. Die Dorflage kann nicht als Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf
eingestuft werden und ist damit kein Zuwendungsempfänger von öffentlichen
Geldern
Zur Zeit stehen lediglich Mittel aus dem Programm „Soziale
Stadt“ zur Verfügung, die nur in der modifizierten Förderkulisse der beiden
Plattenbaugebiete „Stern / Drewitz“ verwendet werden können.
Die Verlagerung des
Kinderklubs JUNIOR des SC Potsdam aus der Dorflage in die KITA „Benjamin
Blümchen“ in der Robert – Baberske – Straße (Drewitz „Platte“) erfolgte
bereits.
Umfeld „Bahnhof Medienstadt“
Hier gibt es im Vergleich zu den Aussagen des Vorjahres
keine maßgeblichen Neuheiten.
Bereits
im Jahr 2006 wurde der Bahnhof Medienstadt mit Geldern des Landes im Rahmen der
"Richtlinie zur Förderung von Investitionen für den Öffentlichen
Personennahverkehr im Land Brandenburg“ in mehreren Bereichen nutzerfreundlich
aufgewertet.
Eine
behindertengerechte Bushaltestelle in Richtung Babelsberg wurde errichtet,
neue, überdachte Fahrradabstellmöglichkeiten wurden jeweils auf der östlichen,
als auch auf der westlichen Seite des Bahnhofs installiert. Für den Bahnsteig
in Richtung Berlin wurde eine neue behindertengerechte Zuwegung über den Parallelweg
geschaffen, was eine enorme Verbesserung und Zeiteinsparung für die Nutzer,
wenn sie Bewohner von Stern / Drewitz sind, darstellt.
Im
aktuellen Integrierten Entwicklungskonzept Stern / Drewitz ist eine
Verbesserung der fußläufigen Erreichbarkeit des Bahnhofs vom Wohngebiet Stern
aus genannt, eine kurzfristige Realisierung dieser Maßnahme ist nicht
vorgesehen. Sie ist, wie auch andere vom weiteren Förderprozedere abhängig.
„Familienwohnen Schäferfeld“
Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom März 2008
wurde festgelegt, sämtliche Planungen für dieses Areal aufzugeben und dem
Garagenkomplex für weitere 15 Jahre eine Standortsicherheit zu gewähren.
„Familienwohnen im Schäferfeld“ war das
Thema eines internationalen Studentencamps. Die erzielten
Teilnehmererkenntnisse bzw. Ergebnisse sollten durch ein entsprechendes
Wirtschaftsgutachten mit Machbarkeitsstudie bestätigt oder ggf. modifiziert
werden.
Da die Garagenbesitzer gemäß Stadtverordnetenbeschluss bis
Ende 2008 die Flächen der Garagenkomplexe „Schäferfeld“ und „Hans Grade Ring“
ohne Einschränkung nutzen können, wurde bisher seitens der Stadtverwaltung
keine oberste Priorität zur Gutachten- bzw. Konzepterarbeitung gesetzt.
„Campus Am Stern“
Hochbau
Die hochbauseitige Sanierung des Leibniz-Gymnasiums wurde
mit Schuljahrsbeginn 2008/09 abgeschlossen. Zur Zeit läuft die Neugestaltung
der Außenanlagen, die voraussichtlich noch bis Ende Juli 2009 andauern wird.
Im März 2009 haben die Arbeiten zur Sanierung des Gebäudes der
Grundschule Am Pappelhain begonnen. Die Fertigstellung und der anschließende
Umzug der Grundschule in die bisher nicht genutzten Gebäudeteile sind für das
Frühjahr 2010 geplant. Anschließend wird der Westflügel für die Musikschule
ausgebaut, geplante Fertigstellung ist 2011.
Die Sanierung der beiden Schulturnhallen
vom Typ MT 90 ist für 2010 vorgesehen.
Freiflächen
Die Umgestaltung und damit Aufwertung der Außenanlagen, der
Sport- und Freiflächen, wird parallel zu den Sanierungsmaßnahmen an den Schulgebäuden
durchgeführt, wobei hier die Bauabschnitte so gewählt werden, dass es keine
gegenseitigen Behinderungen gibt.
Die Neugestaltung der Freiflächen
erfolgt auf Grundlage des Landschaftsplanerischen Realisierungswettbewerbs von
2006 und der weiteren Detailabstimmungen mit den Schulleitern. Der erste
Bauabschnitt, der die Neugestaltung des Trainingsplatzes sowie Teile des sog.
Freizeitbandes mit diversen Spiel- und Aufenthaltsflächen zwischen den Schulen
und den Sportanlagen umfasst, wurde 2007 an die Nutzer übergeben.
Die Schulhofflächen des
Leibniz-Gymnasiums, die noch fehlenden Teile des Freizeitbandes sowie die öffentliche Mittelpromenade
von der Galileistraße zum Freizeitband befinden sich derzeit im Bau und werden
voraussichtlich Ende Juli 2009 fertiggestellt.
Die Arbeiten zur Neugestaltung der
Schulhofflächen der Grundschule Pappelhain erfolgen ab Herbst 2009 parallel zu
den dann noch laufenden Hochbauarbeiten und werden voraussichtlich im Frühjahr
2010 abgeschlossen. Die Arbeiten für die Außenanlagen der Musikschule erfolgen
im Anschluss an die Hochbauarbeiten und sollen bis Ende 2011 realisiert werden.
Für das im Wettbewerb vorgeschlagene
Mehrzweckgebäude, das u.a. als Aula für die Schulen genutzt werden sollte,
steht derzeit keine Finanzierung in Aussicht. Der vorgesehene Standort wird
deshalb mit relativ einfachen Mitteln gestaltet, um möglichst spätere
Entwicklung nicht zu blockieren.
Fazit finanzielle Auswirkungen
Die für die Förderung von Stern / Drewitz notwendigen bzw.
zur Verfügung stehenden Mittel sind in der Haushaltsplanung 2009 bzw. in den
dazugehörigen Investitionsplan bis 2012 einbezogen worden.
Zuwendungsbescheide liegen gegenwärtig bis zum Jahr 2012
vor, weitere Mittel sind beantragt.
Für die Fortführung der Förderung für diesen Stadtraum wird
die Kommune mit dem Fördergeber weiter verhandeln, allerdings sind vom
Fördergeber für das Programm Soziale Stadt bundesweit generell 10 Jahre für
eine Gesamtmaßnahme vorgesehen.
Insofern
steht die Umsetzung der dargestellten Maßnahmen unter dem Vorbehalt der
weiteren Förderung und der Verfügbarkeit der kommunalen Mitleistungsanteile.