Antrag - 09/SVV/0874

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

 

Das Rahmenkonzept Jugendkultur und das Rahmenkonzept zur inhaltlichen Ausgestaltung und Umsetzung des Projektes „freiLAND“ und ihre gesamtstädtischen Folgen im Bereich von Jugendarbeit und Soziokultur sollen vor einer Beschlussfassung im Rahmen einer zeitweiligen Arbeitsgruppe mit verschiedenen Beteiligten und Akteuren diskutiert und inhaltlich abgestimmt werden, als da wären AJKP, Archiv e.V., Stadtjugendring, Lindenpark, Waschhaus gGmbH, Projektgruppe „freiLand“, Spartacus e.V., Vertreter des Jugendhilfeausschusses und des Kulturausschusses u.a.,  sowie ressortübergreifend der Geschäftsbereich Bildung, Kultur, Sport und der Geschäftsbereich Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz.

Die Arbeitsgruppe wird extern moderiert.

Die organisatorischen Rahmenbedingungen sind durch die Verwaltung zu schaffen. Ziel der Arbeitsgruppe soll es sein, bis zu einer gemeinsamen Sitzung von Jugendhilfeausschuss und Kulturausschuss im Januar 2010 einen konsensfähigen Entwurf zu den Rahmenkonzepten zu entwickeln.

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Erläuterung

Begründung:

 

 

Seit der im Sommer 2008 begonnenen Debatte um die Sozio-, Jugend- und Alternativkultur besteht ein breites Interesse an der Fortsetzung der Existenz bestehender Träger und Akteure sowie der Umsetzung des neuen Projekts „freiLAND“ bei gleichzeitiger gesamtstädtischer Planung und Finanzierung von Jugendarbeit und Jugendkultur in den kommenden Jahren.

 

In der Stadtverordnetenversammlung am 2. September 2009 wurde deutlich, dass nicht der Eindruck entstehen darf, dass über die Köpfe der Träger und Akteure hinweg entschieden bzw. die Förderung eines einzelnen Projektes zu Lasten anderer ohne Absprache mit den betroffenen Einrichtungen und Gruppen vorgenommen werden soll.

 

Freiräume lassen sich nicht kategorisieren. Sie leben von eigenverantwortlichem Handeln und alternativem Leben, aber nicht von Detailvorgaben. Hilfe darf deswegen keine Form annehmen, die Jugendliche in ein institutionalisiertes Korsett zwängt und so deren

Unabhängigkeit schmälert. Auch die Stadt Potsdam hat nicht zur Aufgabe, jede Form von Soziokultur für Jugendliche auszufinanzieren bzw. unabhängige, jugendliche Subkultur in öffentlich beeinflussbare oder abhängige Soziokultur umzuwandeln.

 

Vor diesem Hintergrund befürworten wir ein Workshop-Modell zu Jugendarbeit und Jugendkultur, das

(a)    verwaltungsintern und mit Beteiligung der Stadtverordneten die ressortübergreifende Abstimmung der Geschäftsbereiche und der Ausschüsse forciert, z.B. in Form gemeinsamer Konzepte (1 ) und gemeinsamer Sitzungen des Ausschusses für Kultur und des Jugendhilfeausschusses;

(b)    alle Träger und Akteure Potsdam weit an einen Tisch holt, um Jugendkultur, die sich mit Soziokultur nur in Teilbereichen überschneidet, in größerer Runde als bisher („Runder Tisch Soziokultur“ seit Oktober 2008) zu diskutieren und inhaltlich abzustimmen.

Im Rahmen eines Workshop-Modells sollen insbesondere Möglichkeiten zum Fortbestand des Archivs als Teil der Subkultur geprüft und die Folgen der Errichtung und des laufenden Betriebs des Projektes „freiLAND“ bewertet werden. Es geht dabei darum, Handlungsfelder, Steuerungselemente und förderrelevante Kriterien zu definieren.

 

(1)   Das Rahmenkonzept „Jugendkultur“ für die Landeshauptstadt Potsdam Anlage 09/SVV/0782 wurde vom FB Kultur und Museum erstellt.

 

Die neue Fassung des Antrags wurde im Jugendhilfeausschuss am 24.9. erarbeitet und mehrheitlich angenommen. Da Ausschüsse jedoch nicht antragsberechtigt sind, wird dieser Antrag noch einmal in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht.

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