Antrag - 10/SVV/0278

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Beschlussvorschlag

Die SVV möge beschließen:

 

Die Durchführung einer Evaluation für das Genre „Musik“. Die Überprüfung der Kulturförderung durch PriceWaterhouseCooper im Rahmen des HSK hat ergeben, dass eine aufgabenkritische Betrachtung des Angebots im kulturellen Handlungsfeld „Klassische Musik“ nötig ist. Die vorhandenen Angebote sollen einer sowohl quantitativen als auch qualitativen Wertung auf der Basis messbarer Kriterien unterzogen werden, die auch zur Identifizierung von Doppelangeboten oder Überlappungen dienen soll.

 

Dabei sollen auch künftige Zielvorgaben für die kulturellen Träger auf Basis einer externen Evaluation entwickelt werden. Ziel ist es, die in Teilen „betonierte“ kulturelle Förderlandschaft der Landeshauptstadt für neue innovative und qualitativ hochwertige Angebote weiter zu öffnen - bei gleichbleibender Höhe der Zuschüsse.

 

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Erläuterung

Begründung:

 

Die Musik prägt in langer Tradition das kulturelle Leben der Landeshauptstadt. In den vergangenen fünfzehn Jahren hat der Musikbereich durch Umstrukturierungen zum Teil erhebliche Veränderungen erfahren: Der Nikolaisaal wurde als Potsdams Konzert- und Veranstaltungshaus eröffnet, die Kammerakademie Potsdam wurde nach Abwicklung der BPP gegründet, der Konzert- und Theaterverbund wurde zum gestalterischen Element, das Potsdam mit Frankfurt (Oder), Brandenburg (Stadt) und Cottbus verbindet, der Verein Musik an der Erlöserkirche mit dem Neuen Kammerorchester findet zunehmende regionale und überregionale Beachtung. Zudem entwickeln sich musikalische Veranstaltungsreihen wie die Vocalise, die Winteroper oder die Bachtage kontinuierlich immer weiter.

 

Diese Entwicklung zeigt einerseits, dass das musikalische Leben der Landeshauptstadt an Attraktivität gewinnt und für die neu entwickelten Angebote eine entsprechende Zielgruppe besteht, andererseits entstehen Überlappungen musikalischer Angebotsprofile an verschiedenen Standorten, die zu einer Unschärfe der Veranstalter- und Veranstaltungsprofile führen. Diese Problematik ist auch im Rahmen der „Kulturpolitischen Konzepte der Landeshauptstadt Potsdam“ (S. 49 ff) festgestellt worden. Um eine adäquate, zeitgemäße Fördergrundlage schaffen zu können, ist eine genrespezifische Evaluation notwendig.

 

Anders als die sehr kontrovers diskutierte „Qualitative Evaluation der Freien Kultur-Träger der Stadt Potsdam“ (2005/2006) durch die Fachhochschule Potsdam, muss eine externe Evaluation auch die institutionell geförderten Träger in die Untersuchung einbeziehen, um eine sinnvolle Grundlage für eine Veränderung der Vergabe finanzieller Mittel schaffen zu können. Unabdingbar ist dabei der „professionelle Blick von außen“ durch externe Experten, die eine transparente Bewertung der musikalischen Szene der Landeshauptstadt Potsdam anhand von fachlichen Kriterien garantieren.

 

Die Investition in eine externe Evaluation ist unter der Maßgabe ihrer Nachhaltigkeit zu betrachten; sie bietet ein Konstrukt zur Installation moderner  Förderinstrumente, die das kulturelle Angebotsprofil unserer Heimatstadt schärfen werden.

 

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