Mitteilungsvorlage - 10/SVV/0667
Grunddaten
- Betreff:
-
Natureisflächen
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- FB Schule und Sport
- Einreicher*:
- Oberbürgermeister, FB Schule und Sport
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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●
Erledigt
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Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam
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Anhörung
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01.09.2010
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Beschlussvorschlag
Die
Stadtverordnetenversammlung nimmt zur Kenntnis:
Am 05.05.2010 hat die Stadtverordnetenversammlung die
Verwaltung beauftragt, zu prüfen, welche Möglichkeiten in Potsdam bestehen, im
Winter Natureisbahnen herrichten zu lassen und über das Ergebnis der
Stadtverordnetenversammlung in der Septembersitzung 2010 zu berichten.
Mit dem Anlegen von Spritzeisbahnen soll vor allem den
Kindern und Jugendlichen in der LHP eine weitere Möglichkeit geboten werden,
sich auch im Winter vielseitig und interessant sportlich zu betätigen.
Unter folgenden Prämissen wurde die Prüfung vorgenommen:
- Standort
- Ausführung
- Betreiben/Unterhaltung
- Kosten
- Kommerzielle
Anbieter
In die Prüfung wurden einbezogen:
- KIS
- Fachbereich
Feuerwehr
- Bereich
Grünflächen / Bereich Umwelt und Natur
- Fachbereich
Grün – und Verkehrsflächen
- Stadtsportbund
/ Sportvereine
- ETBF
/ Lustgarten bzw. Volkspark
- Stadtwerke
/ Bäderlandschaft GmbH
- Angebot
der Firma Ice Business AG
Im Ergebnis des Prüfauftrages ist Folgendes festzuhalten:
- Aus
sportfachlicher und schulorganisatorischer Sicht kommen Naturrasen-,
Kunstrasen- und Schulhofflächen nicht in Betracht. Es würden sich ggf.
Tennenflächen, wie z.B. das Kleinspielfeld am Sportplatz Stern, der
Sportplatz am Glockenspiel (Schule 8) und der Sportplatz in der
Kurfürstenstraße eignen. Das Bürgerhaus am Schlaatz wird mit seinem
Jugendclub alpha versuchen, eine kleine Eisfläche anzulegen.
2. Die Berufsfeuerwehr kann aufgrund einer überdurchschnittlichen Belastung der Mitarbeiter im Rettungsdienst in Verbindung mit der zwingenden Vorhaltung von Funktionen für den Brandschutz- und Hilfeleistungsdienst keine Mitarbeiter ohne Mehrarbeitszeitvergütung heranziehen. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren sind Bestandteil des Brandschutz- und Hilfeleistungssystems der Landeshauptstadt Potsdam. Da das Anlegen von Spritzeisbahnen keine Aufgabe nach dem Brandschutz- und Katastrophenschutzgesetz des Landes Brandenburg ist, besteht ferner die Gefahr, dass Unfälle in diesem Zusammenhang nicht von der Feuerwehrunfallkasse anerkannt werden.
- Die
Bereiche Grünflächen sowie Umwelt und Natur verfügen über keine geeigneten
Flächen. So befinden sich bspw. die Nuthewiesen gänzlich in einem
Landschaftsschutzgebiet, teilweise in einem Flächennaturdenkmal und
teilweise in einem Natura 2000-Gebiet. Zudem werden sie von
geschützten Biotopen geprägt; Handlungen, die zu einer Zerstörung oder
einer sonstigen erheblichen Beeinträchtigung von geschützten Biotopen
führen können, sind verboten. Neben den naturschutzrechtlichen Aspekten
läßt auch die unzureichende Erreichbarkeit der Nuthewiesen diese als
Eisfläche ausscheiden.
- Der
Zustand des Stadtkanals ist nach Auffassung des Baulastträgers Fachbereich
Grün- und Verkehrsflächen nicht geeignet, um dort eine Eisbahn anzulegen.
Mit Hinweis auf vorhandene Messbolzen, Fugen im Mauerwerk,
Kopfsteinpflaster und Bewuchs sollte der Kanal im Winter möglichst trocken
bleiben, um Beschädigungen zu vermeiden.
- Personalunterstützung
zur Betreuung der Fläche kann vom KIS aus kapazitiven Gründen nicht
gewährt werden.
- Auf
der Suche nach ehrenamtlichen Helfern sind alle Sportvereine und der
Stadtsportbund angefragt worden. Rückmeldungen liegen derzeit vom
Eisenbahnersportverein Lok Potsdam und vom Polarstern- Potsdam-
Inlineskater- Hockey Team vor. Beide Vereine sind Nutzer der
Rollsportanlage in der Heinrich-Mann-Allee und bestrebt, ihre
Trainingsmöglichkeiten zu erweitern, so dass sie sich grundsätzlich
einbringen würden.
- Eine
erste Anfrage beim ETBF und den Stadtwerken wurde abschlägig beantwortet.
Mit der Bäderlandschaft Potsdam GmbH werden im Herbst konkrete Gespräche
bzgl. einer Unterstützung geführt.
- Es
wurden auch kommerzielle Anbieter in die Prüfung einbezogen. Entsprechend
der Eisbahn in Berlin/Lankwitz, wurde ein Angebot der Ice Business AG
eingeholt. Die Ice Business AG ist ein kommerzieller Anbieter für fest installierte
und mobile Eisbahnen mit Kühlanlage. Ein finanzielles Angebot für eine
Eisbahn von 20 m x 40 m (800 m²) liegt vor. Die Kosten betragen ca. 65 T€
für den Zeitraum von 8 Wochen. Eine derartige Eisbahn wäre auch bei
Temperaturen über dem Gefrierpunkt nutzbar. Die finanziellen Mittel stehen
allerdings derzeit nicht zur Verfügung.
- Eine
prioritäre Einordnung ist angesichts der Haushaltslage nicht vorstellbar.
- Haftung
und Versicherung:
Es ist davon auszugehen, dass die
LHP durch das Anlegen und den Betrieb einer Spritzeisbahn auch in die Haftung
bzgl. ihrer Eigenschaften bzw. ihrer Sicherheit kommt. Zu Versicherungsfragen
sind Anfragen beim Rechtsamt und Landes- bzw. Stadtsportbund gestellt.
- Fazit:
Selbst für die Einrichtung einer
Natureisbahn z. B. auf dem Sportplatz in der Kurfürstenstraße würden für
Material, Wasser und Werkzeuge bzw. Hilfsmittel voraussichtlich Kosten in Höhe
von 15 – 20 T€ für eine Wintersaison entstehen.